Ich bin ja seit langem ein großer Fan der UGV GTIA Huckepack-Boards von Mytek.
Im Gegensatz zur UAV oder Spectre AV sitzt die UGV aber nicht auf dem 4050 Sockel sondern auf dem Sockel des GTIA und nimmt diesen huckepack.
Da am GTIA alle benötigten Signale anliegen ist keine weitere Verkabelung notwendig. Die original Bildbearbeitung des XL/XE bleibt unangetastet und kann weiter genutzt werden.
Die neuen, sauberen Bildsignale ,Composite und Y/C (S-Video), können einfach an den angebrachten Stiftleisten abgegriffen werden und auf separate Buchsen (für S-Video gibt es hierzu eine kleine Adapterplatine mit Mini-Din-Buchse) ausgegeben werden.
Natürlich kann man sie auch anstatt des Originalsignales auf die interne AV Buchse aufschalten. Dann muss natürlich auf dem Board etwas gelötet werden.
Als kleine Zugabe hat das UGV auch noch die VGate Funktion integriert. Damit lassen sich auf modernen Monitore der Overscan alter Röhrenmonitore nachbilden und die äußeren Bereiche des Bildes kaschieren.
Von Myteks UGV gibt es bereits drei Versionen. https://abbuc.de/forum/viewtopic.php?p=31078#p31078.
Nun gibt es seit kurzem aber noch ein weiteres Board, welches von Mytek's UGV inspiriert wurde. Es handelt sich um eine Entwicklung von pancio: Das UGV-II-FF
Die Namensgebung soll als honorierung von Myteks Arbeit gesehen werden, es handelt sich jedoch um eine komplette Neuentwicklung der Schaltung.
Auch wenn das Board einige Gemeinsamkeiten mit dem UGV aufweist handelt es sich doch um eine komplett andere Schaltung.
Gemeinsam sind alle oben genannten Punkte also:
- GTIA Huckepack - Einbau ohne Lötarbeiten (falls GTIA gesockelt)
- Original interne Grafikschaltung bleibt bestehen
- Sauberes Composite und Y/C Signal an Stiftleiste
- VGate Funktion optional
- Gerberdateien, Schaltplan, Bauteileliste frei verfügbar
- Grafikschip FMS6400 zur Signalerzeugung
Das waren die Gemeinsamkeiten, kommen wir nun zu den besonderen Eigenschaften:
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- Komplett neu gestaltete Schaltung zur Erzeugung der Bildsignale
- Verwendung eines sehr günstigen Mikrocontroller CH32V003
- Falls die VGate Funktion nicht benötigt wird, kann auch auf den Mikrocontroller verzichtet werden
- VGate kann durch langes Drücker von SELECT an oder aus geschaltet werden. Ohne mechanischen Schalter
- Gegenüber dem bereits sehr guten Bildsignal des originale UGV wurde dieses nochmals etwas verbessert. Besonders senkrechte dunkle Linien die manchmal bei bestimmten Helligkeitsübergängen auftreten werden komplett beseitigt.
Wer sich für die genauen technischen Details interessiert, findet mehr Informationen auf der Projektseite: https://systemembedded.eu/viewtopic.php?t=62
(Ist zwar auf polnisch, kann aber mit der Übersetzungsfunktion des Browsers gut verstanden werden)
Hier die beschriebenen vertikalen dunklen Linien bei einem Original-XE-Bildsignal (PAL):
- image.png.01c6155e6985da2511663a7e94e287c1.png (242.67 KiB) 2278 mal betrachtet
- UGV-II_acp.png.3093766343b93ec5c9756ece24f175aa.png (703.24 KiB) 2278 mal betrachtet
- signal-2025-02-16-081009_011.jpg (112.58 KiB) 2278 mal betrachtet
Wie bereits erwähnt sind die Gerberdateien zur Platinenfertigung und alle anderen Informationen frei zugänglich. Die Kosten aller Bauteile inkl. Platine belaufen sich auf ca. 10-12 Euro (Bei Bestellung der Teile für 5x Boards)
Einen kleinen Wehrmutstropen gibt es jedoch auch:
Da pancio die Platine möglichst klein halten wollte um den Einbau in 600XL, 800XL und 800XE (Version für 1200XL ist in vorbereitung) ohne Probleme zu ermöglichen mussten die Bauteile komplett in SMD und sehr dicht verbaut werden.
Hinzu kommt, dass die meisten passiven Komponenten in der SMD Baugröße 603 verbaut werden sollten. Dir Abstände der Lötpads ist zwar gerade noch so auch für Baugröße 805 nutzbar, allerdings klappt das dann nur noch gut mit Heizplatte und Lötpaste.
Auch sind zwei echt winzige Käfer verbaut die dem verlöten von Hand einiges abverlangen.
Wer also Erfahrung in SMD-Löten hat und die nötige Geduld und Austattung mitbringt, kann die Platinen durchaus selbst löten.
Einsteiger und weniger geübte Menschen sollten dann aber doch lieber auf das UGV-II zurückgreifen, Dieses ist bis auf einen kleinen IC komplett in klassischer Durchsteck-Technik aufgebaut.
Ich habe bisher zwei der UGV-II-FF in der Version 2.6 zusammengebaut:
- 20250310_140728.jpg (308.06 KiB) 2278 mal betrachtet
Ein zweites Problem gab es noch bei der Nutzung der VGate Funktion. Hier waren zunächst die Kanten des Bildes sehr stark ausgefranst . Auch hier konnte mir aber pancio sehr schnell helfen. Es musst die Software des Controllers ein wenig angepasst werden.
Hier ist es dann von Vorteil, dass dieser sehr einfach auch im eingebauten Zustand neu programmiert werden kann. Hierzu wird lediglich ein einfacher USB-Programmierstick benötigt, den man für wenig Geld bei Amazon oder Aliexpress bekommt.
Mein Fazit:
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- Wer eine noch etwas bessere Bildqualität wünscht, als die bereits sehr gute Qualität des UGV, der sollte sich das Board von pancio zusammenbauen.
- Wer nicht über die nötigen Kenntnisse im SMD-Löten und die entsprechende Ausstattung verfügt, ist beim original UGV-II von Mytek aber auch gut aufgehoben.
Es gibt übrigens noch eine weitere Version des UGV-Boards von pancio: UGV-II-GF
Dieses vereint das oben beschriebene UGV-II-FF mit der Funktion eines GTIA-Fixers.
Dieses Board werde ich demnächst auch noch testen und dann hier im Forum vorstellen.
An pancio sage ich ein großes Dankeschön für seinen tollen Support und auch ein großes Lob für seine Entwicklung.
Ich finde es toll, das er seine Entwicklung kostenlos zum Nachbauen bereitstellt.
Aber natürlich auch ein großes Dankeschön an Mytek für die Entwicklung des originalen UGV.
