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BOSS-X - Anleitung

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Treiber

4. Treiber

Seit der Generation von BOSS-X gibt es zwei unterschiedliche Arten von Treibern: den Hardware- und Softwaretreibern. Die Softwaretreiber treiben ein Softwareformat an, d.h. sie zeigen bestimmte Dateitypen an. Die neuen Hardwaretreiber treiben eine Hardware an. Das sind bestimmte Eingabegeräte um BOSS-X zu bedienen. (siehe auch 3. Der Desktop).

4.1. Hardwaretreiber

Um BOSS-X bedienen zu können wird ein Eingabegerät benötigt. Das kann ein Joystick oder eine ATARI-ST-Maus sein. Desweiteren wird ein Treiber für das verwendete Gerät benötigt. Bei BOSS-X sind schon Treiber für Joystick und Maus dabei, es können aber auch andere Geräte verwendet werden, sobald ein nötiger Treiber existiert. Ein BOSS-X-Hardwaretreiber hat die Endung BXD und kann on-the-fly gewechselt werden, in dem man sie aus dem Menü Start/Dokumente lädt. Man unterscheidet zwischen normalen und VBI-Treibern. Ein VBI-Treiber ist einer Treiber, der das Eingabegerät ständig abfragt, auch wenn BOSS-X gerade z.B. mit einem Bildaufbau beschäftigt ist, während ein normaler Treiber nur dann aktiv ist, wenn BOSS-X eine Eingabe erwartet. Damit BOSS-X funktioniert, muss sich ein Treiber immer auf dem Systemlaufwerk befinden. Es wird beim booten von BOSS-X immer der Treiber mit dem Namen "BOSS.BXD" geladen. Dies ist im Normalfall der Joysticktreiber. Um BOSS-X mit Maustreiber startenzulassen, speichern Sie einfach den Maustreiber unter dem Namen "BOSS.BXD" auf der BOSS-X-Bootdiskette ab.

4.2. Softwaretreiber

BOSS-X bietet umfangreiche Funktionen zum Anzeigen von bestimmten Dateitypen an. Diese können im einzelnen sein:
  • Bilder verschiedenster Art
  • Zeichensätze
  • Texte
  • Datenbanken
  • Musikstücke
  • Samples
und viele mehr. Jeder Dateityp wird von einem bestimmten kleinen Anzeigeprogramm, dem Anzeigetreiber (kurz Treiber) angezeigt. Da diese Funktion unter BOSS-X modular ausbaufähig ist, muss BOSS-X wissen, welcher Dateityp mit welchem Programm angezeigt werden kann. Sind solche Dateitypen registriert, d.h. BOSS-X hat alle nötigen Informationen (die Treiberinformationen) darüber, so spricht man von Dokumenten. Die Treiber befinden sich in der Regel auf dem Systemlaufwerk. Um ein Dokument anzuzeigen, legt BOSS-X den Dateinamen des Dokuments in einem sicheren Speicherbereich (17 Bytes ab 1262) ab und startet dann den Treiber vom Systemlaufwerk. Dieser Treiber holt sich den Dateinamen aus dem Speicher zurück, lädt dann das Dokument und zeigt es an. Unter MyDOS wird vor dem Starten des Treibers noch in das Verzeichnis in dem sich die Datei befindet gewechselt. Dadurch ist sichergestellt, dass auch die alten BOSS-XE-Treiber unter BOSS-X funktionieren. Für ein Bild würde ein Bildbetrachtungsprogramm, für einen Text ein Texttrachtungsprogramm als Treiber geladen werden.

4.3. die Treiberinformationen

Die Datei "DAUSW.INI" enthält die Treiberinformationen. BOSS-X organisiert damit den Einsatz der Softwaretreiber. Sie wird zusammen mit allen Treibern beim BOSS-Start (BOSS.TUR) auf das Systemlaufwerk kopiert. Die Treiberinformationen bestehen aus folgenden Daten:
  • Extender von Dokumenten
  • entsprechener Softwaretreiber
  • Kurzbeschreibung des Dateityps
Für einen Text wie diesen währen das:
  • "TXT" als Extender
  • "TEXT.DRV" als Anzeigetreiber
  • "Text" als Beschreibung
Für eine Datenbank-Datei könnte stehen:
  • "DBK" als Extender
  • "DATABANK.TUR" als Anzeigeprogramm
  • "Datenbank" als Beschreibung
Wie schon erwähnt, werden beim BOSS-Start einige Treiber samt Treiberinformationen auf das Systemlaufwerk kopiert. BOSS-X ist also in der Lage, einige Dateien als Dokumente anzuzeigen. Öffnen Sie dazu das "Start"-Menü und klicken Sie auf "Dokumente". Jede Datei, die jetzt angezeigt wird, kann durch Anklicken geöffnet werden. Ihnen werden einige Standartformate geboten, wie z.B. Texte (*.TXT) und Bilder (*.PIC). Es gibt aber darüber hinaus noch viele weitere Dateitypen, die nicht registriert sind. BOSS-X kann diese unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem als Dokumente anzeigen. Um die einwandfreie Funktion dieser Besonderheit zu gewährleisten, müssen Sie nach jedem Diskettenwechsel den Desktop neu initialisieren. Das machen Sie, in dem Sie einen Doppelklick auf eine freie Stelle auf dem Desktop ausführen. Bei einem solchen Initialisierungsvorgang prüft BOSS-X nämlich, ob sich auf der aktuellen Diskette weitere Treiberinformationen befinden und somit kurzzeitig weitere Dateitypen bis zum nächsten Diskettenwechsel registriert. BOSS-X lädt deren Treiber dann nicht vom System- sondern direkt vom aktuellen Laufwerk. Als Anzeigeprogramme können dann auch Anwendungen anstatt Treiber geladen werden. Falls Sie nun eine Diskette mit zusätzlichen Treibern haben (Seite B der Original-BOSS-Diskette) und diese Treiber auf das Systemlaufwerk geladen haben wollen, dann rufen Sie den Plug-In-Befehl "Lade Treiber" auf. Jetzt wird die "alte" DAUSW.INI vom Systemlaufwerk mit der "neuen" DAUSW.INI vom aktuellen Laufwerk verschmelzt. Dabei werden doppelte Angaben gelöscht. Anschließend werden alle Treiber (*.DRV) vom aktuellen Laufwerk auf das Systemlaufwerk kopiert. Dokumente, die nicht mit Treibern, sondern mit Anwendungen oder DLL's geöffnet werden (wie das Beispiel "Datenbank-Datei", siehe oben), werden dabei nicht dauerhaft registriert, da keine Anwendungen auf das Systemlaufwerk kopiert werden, und können auch weiterhin nur von dieser Diskette aus geöffnet werden. An dieser Stelle ein Hinweis an BOSS-XE-Umsteiger: Der Plug-In-Befehl "Lade Treiber" ersetzt das Aufrufen der "DAUSW.INI" als Dokument.

4.4. Dateitypen festlegen

Haben Sie sich einige Zusatztreiber für verschiedene weitere Dateitypen auf die Boot-Seite A kopiert, so funktionieren diese Treiber noch nicht. BOSS-X weiß doch noch gar nicht, WELCHE Dateien mit den neuen Treibern aufgerufen werden sollen. Dazu müssen die Treiberinformationen editiert werden. Rufen Sie dazu das Programm FILETYPE.BOS auf. Es zeigt ein Fenster mit den Beschreibungen der Dateitypen, die derzeit registriert sind. Am besten legen Sie jetzt die BOSS-X-Bootdiskette ein und klicken auf "externe". Für jeden Dateitypen, das unter BOSS-X als Dokument registriert werden soll, können Sie eine Beschreibung, einen Extender und einen Treiber, mit dem dieses Dokument geöffnet werden soll, festlegen. Um einen bereits vorhandenen Eintrag zu editieren, doppenklicken Sie darauf. Beschreibung und Extender werden mit der Tastatur eingegeben, für die Treiberauswahl öffnet sich ein Fenster mit einer Dateiauswahl. Die Eingabe kann jederzeit mit ESC abgebrochen werden. Um einen Eintrag zu löschen, markieren Sie ihn mit einem einfachen Klick und klicken dann auf die Schaltfläche "Löschen". Für einen neuen Eintrag klicken Sie auf "neuer Typ". Vergessen Sie nicht, Ihre Einstellungen zu speichern (Datei -> Einstellungen übernehmen), da sie sonst nicht wirksam werden.

4.5. DLL-Dateien als Treiber

Mit Hilfe des Dokumente-Menüs des BOSS-X-Desktop können sich bestimmte Programme eine Dateiauswahlfunktion ersparen. Dazu gehört auch "Meine kleine Pinnwand", ein kleines Programm zum Anzeigen von kleinen Texten mit 24x24 Pixeln großen Buchstaben. Dieses Programm wird geladen, in dem man einen Zeichensatz aus der Dokumentenliste auswählt ("*.PCF", PCF steht für PC-Font). Das Programm lädt den Zeichensatz und es können Mitteilungen in (für ATARI-Verhältnisse) ziemlich großen beeindruckenden Buchstaben geschrieben werden. Dieses Programm lässt sich nicht direkt laden, wird aber auch nicht in die RAMDISK geschrieben, falls man versucht, "*.PCF"-Zeichensätze dauerhaft mit dem Befehl "Neue Treiber laden" zu registrieren.

Plug-In-Befehle

5. Plug-In-Befehle

Plug-In-Befehle sind die Befehle, die im "Start"-Menü unter "Befehle" angezeigt werden. Das sind technisch gesehen kleinere Turbo-BASIC-Programme mit der Endung "BEF". Sie werden, wie auch Treiber, beim Starten von BOSS-X auf das Systemlaufwerk kopiert.

5.1. die BEFEHLE.DEF

Befehle sind Treibern nicht ganz unähnlich. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass ein Befehl direkt vom Desktop, ein Treiber dagegen indirekt über ein Dokument aufgerufen wird. Eine Gemeinsamkeit ist, dass auch Befehlsnamen ja irgendwie mit den Befehlsprogrammen verknüpft sein müssen. Das sind sie in der Datei "BEFEHLE.DEF" mit den Befehls-Definierungen. In dieser Datei sind zwei Informationen pro Befehl enthalten: der Befehlsname und der Name der auszuführenden Datei.

5.2. die BEFEDIT.TUR

Wie auch die Treiberinformationen können die Befehlsdefinierungen mit Hilfe eines kleinen Programms editiert werden. Gezeigt werden zwei Spalten: die Befehlsnamen, die bis zu 16 Zeichen lang sein können und die Dateinamen der ausführenden Programme. Es können max. 24 Befehle definiert werden. Um einen Befehl nun zu installieren, starten Sie das Programm "BEFEDIT.TUR" aus dem Menü "Programme" im Start-Menü des Desktops. Tragen Sie in die Tabelle den Befehlsnamen und den Namen des damit zu startenden Programms ein. Drücken Sie "ESC", um den Befehls-Editor zu beenden. Beim verlassen werden Ihre Änderungen automatisch gespeichert. Der Befehl (meist ein Programm mit der Dateiendung "BEF") muss sich im BOSS-X-Startverzeichnis befinden, damit er beim Start von BOSS-X auf das Systemlaufwerk kopiert (bzw. in die RAM-Disk geladen) wird. Es können auch Turbo-BASIC- oder BOSS-Programme als Befehle definiert werden, um einen schnelleren Zugriff darauf zu haben.

5.3. standardmäßig installierte Befehle

Auf der BOSS-X-Bootdiskette oder einem neu installierten BOSS-X-System sind standardmäßig bereits einige Plug-In-Befehle vorhanden und sollten auch nicht entfernt werden. Diese werden im Folgenden beschrieben.

5.3.1. Neuer Ordner

Mit dem Befehl "Neuer Ordner" kann ein neuer Symbolordner erstellt werden. Dieser ist nichts weiter als eine weitere .INI-Datei, die Desktop-Symbole beinhaltet. BOSS-X fragt Sie, wie der Dateiname des Symbolordners lauten soll. Geben Sie einen Namen ein und beenden Sie Ihre Eingabe mit RETURN oder drücken Sie ESC, um den Vorgang abzubrechen. BOSS-X erstellt nun einen neuen Symbolordner, der bereits ein "aufwärts"-Symbol und eine Titelzeile mit dem Namen des neuen Ordners enthält. Das "aufwärts"-Symbol ist eine Verknüpfung mit dem Symbolordner, den Sie geöffnet hatten, als Sie den Befehl "Neuer Ordner" angeklickt hatten.
BOSS-X erstellt im vorherigen Ordner allerdings keine Verknüpfung mit dem neuen Ordner. Diese müssen Sie dann mit dem Befehl "Neues Symbol" im Start-Menü selbst erstellen.
Ein Symbolordner kann also auch unter einem DOS erstellt werden, welches keine Unterverzeichnisse unterstützt.

5.3.2. Symbole anordnen

Hiermit werden die Symbole auf dem Desktop von oben nach unten und von links nach rechts angeordnet.

5.3.3. Symbol löschen

Dieser Befehl löscht ein Symbol vom Desktop.
Achtung! Das Symbol wird ohne Sicherheitsabfrage gelöscht. Aber keine Sorge, es wird ja nur das Symbol, und nicht die damit verknüpfte Datei gelöscht.

5.3.4. Lade Treiber

Der Befehl "Lade Treiber" lädt alle Softwaretreiber samt ihrer Treiberinformationen von einer Diskette auf das Systemlaufwerk (meißt die RAM-Disk). Mehr dazu hier.

5.3.5. Disk-Info

"Disk-Info" zeigt Ihnen detailierte Informationen über das aktuelle Laufwerk (Diskette oder Festplatte) an. Der Befehl durchsucht alle MyDOS-Laufwerke, sammelt Informationen über Dateien, Ordner und den Speicherplatz und zeigt diese als Zahlen und in einem Tortendiagramm an.

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