Der ATARI wird LAUT !


Der ATARI wird LAUT !

von HardwareDoc » So 3. Jul 2005, 21:35
Hallo zusammen,
nein, hier wird nicht präsentiert wie man mit Hilfe von Lüftern den Rechner lauter bekommt, schliesslich wird der auch nicht heiss (warm schon, aber nicht über 40 C).
Das Thema was hier zum Zuge kommt, ist die Audio-Ausgabe. :!:
Als der Rechner entwickelt wurde, kannte man nur die DIN-Buchse die mit ca. 650mV (SS) an Spannung benötigt hat.
Bei der Cinch-Norm sieht es ein wennig anders aus, ein Pegel von 0dB entspricht ca. 1V (SS).
Also im Klartext: der ATARI ist am Cinch- oder Scart-Anschluss zu leise.
Nun kommt ein kleiner Umbau, was man für braucht ist: Werkzeug und ein Miniatur-Poti von 5kOhm.
Die Umbauanleitung ist für die XL- und XE-Reihe gleich, da die Widerstände die gleiche Bezeichnung tragen. :D

Und LOS !!!

Erstmal werden die Widerstände R8 und R10 lokalisiert, der R8 ist mit Pin 1 des U1 (LM358 OP DIP8) verbunden, der R10 dagegen mit dem R8.
Hier wird der R8 entfernt und der R10 einseitigt hochgezogen (nicht die Masseseite !).
An der Stelle des R8 kommt jetzt das Poti, das eine Ende an Pin 1 des U1 ( in das Loch des R8 ) , der Schleiferanschluss in das Loch des R8 ( nicht zum Pin 1 von U1 ) , das andere Ende "fliegend" an den hochgezogenen R10.

FERTIG !!! :lol:

Die Justierung/Einstellung kann entweder per Oszilloskop, oder ganz einfach geschehen: das Poti in die mittlere Position (2k5) bringen.

Und, schon besser ?

Viel Spass beim Basteln ...

HardwareDoc from HAR :wink:

von CharlieChaplin » So 3. Jul 2005, 23:35
Hmmm,
aber daran, dass der kleine Atari bei digitalisierten / gesampelten Sounds so leise ist, kann diese Bastelei wohl auch nix ändern - oder ?!? Wenn ich mich nicht irre geschieht die wiedergabe von digisounds nämlich nur mit 4Bit und ist daher so leise (und verrauscht)... -Andreas Magenheimer.

von HardwareDoc » Di 5. Jul 2005, 18:37
Hallo CharlieChaplin,

die Qualität der Digi-Sounds ist auf Deinen Gurken-Sampler zurück zuführen. :oops:
Habe selber einen 4-Bit, eine super Qualität und von der Lautstärke keine Unterschiede.

"... aber daran, dass der kleine Atari bei digitalisierten / gesampelten Sounds so leise ist, kann diese Bastelei wohl auch nix ändern ..."

was glaubst Du an was Dein Lautsprecher denn angeschlossen ist ? :roll:
Am Verstärker, schon klar, aber der wiederum an der Monitorbuchse des Rechners. :!:

Ich würde vorschlagen, mal den Rechner zu modifizieren, Du wirst schon merken was es bringt.

Viel Spass !

HardwareDoc from HAR :wink:

von CharlieChaplin » Di 5. Jul 2005, 23:46
Also,
erst einmal sample ich nicht - das habe ich längst aufgegeben ! Nebenbei habe ich mal ca. 600 Atari 8Bit Sounds auf Mini-disc und dann auf CD-Audio und am ende ca. die hälfte davon auf MP3-CD kopiert. Der volume regler des verstärkers blieb dabei stets gleich eingestellt. und wie schon gesagt, Digi-Samples waren dabei stets leiser als "normale" Atari Pokey-Chip-Tunes (wodurch ich den Regler des aufnahmegerätes bei samples immer höher drehen musste, um eine gleich laute aufnahme zu erreichen). Ist doch aber auch irgendwie logisch - oder ?!?

Schaue dir doch mal die grundlegenden Sound-Eigenschaften des Pokey-Chips an, selbst mit dem besten Sampler kann der Pokey die Samples gar nicht so laut wiedergeben wie normale Chiptunes !! Und wenn deine Bastelei die Lautstärke am Monitor oder Chinch Ausgang erhöht, dann erhöht sich damit doch wohl die Lautstärke *aller sounds* (chiptunes und samples) und somit bleibt logischerweise am ende wieder der lautstärke-unterschied von samples und chiptunes erhalten...

anders gesagt: samples sind immer leiser als chiptunes! vermutlich läßt sich das nur mit der covox-sound erweiterung ändern, die auch digi-sounds (oder samples) mit 8Bit wiedergeben kann, statt der beim Pokey üblichen 4Bit...

Ich vermute mal, reine chiptunes werden beim Pokey mit 8Bit Resolution wiedergegeben; digi-samples werden jedoch nur mit 4Bit (oder mittels Tricks mit max. 6Bit) wiedergegeben, das ist beim Pokey nunmal so und mehr ist ohne (Covox-Digi-) Erweiterung nicht drin...

Erst wenn die wiedergabe sowohl von chiptunes, als auch von Samples mit 8bit erfolgen würde (wobei dann aber auch das samplen mit 8bit erfolgen müsste) wären Chiptunes und Samples gleich laut... Aber hey, ich bin kein Hardware-Guru, also ist das hier gesagte alles bloss graue theorie. Aber die Angaben im A8FAQ über die Sound-Eigenschaften des Pokey-Chips lassen genau diese Schlüsse zu... -Andreas Magenheimer.

von mega-hz » Mi 6. Jul 2005, 18:00
Zu dieser Überschrift fällt mir eine lustige Geschichte ein...:-)

Hatte Anfang der 90er nen seltenen ATARI 2080STF bekommen, ihn mit 2 HighSpeed Seriellen und TOS2.06 und 2 IDE-Platten ausgerüstet. In Verbindung mit nem 28800er High-Speed ELSA Modem lief darauf etwa 4 Jahre die MADNESS-MAILBOX ROTENBURG, später umbenannt in DAS HARDWARE-CAFE.....
Meine Damalige Katze hat es sich eines Tages auf dem ST gemütlich gemacht und so einen Wärmestau beim eingebautem Netzteil verursacht, dieses hat sich mit einem so lauten Knall verabschiedet, daß nicht nur die Sicherung sondern auch die Katze rausflog! (Vor Schreck 8O ) Seitdem ist sie nie wieder in die Nähe des ST`s gegangen....

Soviel zum lauten ATARI :-)

von MK » Mi 6. Jul 2005, 18:23
http://www.atariage.com/forums/index.ph ... t&id=36821


Kannst ja mal testen, wie der Tune mit dem "lauteren" ATARI 'rüber kommt ;)

von HardwareDoc » Mi 6. Jul 2005, 20:06
Hallo zusammen,

:arrow:
mega-hz:

Deine Geschichte ist echt lustig, ich dachte schon, die Katze gibt es nicht mehr, aber der Zusatz in Klammern hat mich wieder beruhigt

:arrow:
MK:

ist schön laut, der gleiche Pegel wie z.B. der Tastenklick

:arrow:

also Leute, ich denke, dass viele diesen Umbau vorgenommen haben, und wenn nicht dann los.
Ich brauche mehr Resonanz ! :!::!::!::!:

Mit freundlichen Grüßen

HardwareDoc from HAR :wink:

von pps » Mi 6. Jul 2005, 21:10
mega-hz hat geschrieben:In Verbindung mit nem 28800er High-Speed ELSA Modem lief darauf etwa 4 Jahre die MADNESS-MAILBOX ROTENBURG, später umbenannt in DAS HARDWARE-CAFE.....


OT ON:
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Als alter Madness SysOp kennst Du bestimmt noch den DPA, Falls Du Interesse an Kontakt zu alten Bekannten hast: www.daten-pavillon.de :wink:

Micha hat auch bei eGroups - nein jetzt heißen die Ya***Groups ein Forum, wo u.A. auch Bernd Mädicke noch mitmacht (X-Com).

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OT OFF

[OT] Was genau sind eigentlich Samples ?

von Dietrich » Mi 6. Jul 2005, 22:11
Hi,

ich missbrauche jetzt mal diesen Thread, um etwas über Samples zu erfahren :mrgreen:

Schaue dir doch mal die grundlegenden Sound-Eigenschaften des Pokey-Chips an, selbst mit dem besten Sampler kann der Pokey die Samples gar nicht so laut wiedergeben wie normale Chiptunes !!


Hmm, wird beim "Samplen" (was immer das auch genau ist) der Sound auf dem Atari nicht einfach dadurch erzeugt, dass in einem (mehreren ?) Pokey-Registern das Volume-Only-Bit gesetzt wird und dann die Position des Lautsprechers durch die 4 Volume-Bits gesteuert wird ?
Wenn dem so ist, müssten theoretisch derartige Volume-Only-Sounds genauso laut wie normale Sounds sein - vorausgesetzt natürlich, die Abspiel-Routine nutzt auch die ganzen 16 Lautsprecherpositionen aus.

Eine kleine Rechnung dazu: Bei abgeschaltetem Bildschirm läuft der Atari mit etwa 1,6 Mhz (Antic-Refresh abgezogen). Man braucht mind. 15 Zyklen um in einer einfachen 6502-Schleife ein Sound-Register zu beschreiben. Somit kann die Lautsprecherposition 100000mal pro Sekunde geändert werden. Will man einen Ton bis zu 5Khz produzieren, muss der Atari also eine Lautsprecherschwingung aus 100000/5000 = 20 Lautsprecherpositionen zu je 4 Bit zusammensetzen.

Mehr als 4 Bit sind hier auch gar nicht sinnvoll, da der Atari sowieso nur 16 Lautsprecherpositionen kennt.
Oder macht es etwa Sinn mehrere Kanäle mit Volume-Only anzusteuern, kann man mit diesem Trick mehr Lautsprecherpositionen erreichen ? Bei vier Kanälen wären das dann höchstens 4*16=64 Lautsprecherpositionen.

Was ist eigentlich genau der Unterschied zwischen einem "4Bit-Sample" und einem "8Bit-Sample" ? Ist mit 4Bit / 8 Bit die Anzahl der möglichen Lautsprecherpositionen gemeint, also 16 bzw. 256 ?
Vielleicht kennt jemand einen Artikel über Digi-Sounds / Samples oder kann mir das erklären, wie das funktioniert :smile:

Gruß Dietrich (der neugierig geworden ist)

von mega-hz » Do 7. Jul 2005, 00:56
Also stell Dir mal eine Sinuswelle vor, sie fängt sagen wir mal bei 0V an und steigt bis zu 5V hoch um dann wieder Richtung 0V zu sinken. Wenn Du diese Sinuswelle jetzt in 4 Teile schneiden würdest und bei jedem Anfang eines Teiles die Spannung misst, so bekommst Du 4 versch. Werte, sagen wir mal 1Volt, 2Volt,3Volt und 4Volt. Die anderen Werte die zeitlich zwischen z.B. Messung 2 und 3 liegen werden garnicht gemessen. Demzufolge wird dieses 4Bit Ergebnis ziemlich grob bei der Wiedergabe, denn die ganzen zwischenwerte fehlen. Teilst Du die Welle aber durch 8 hast du eben 8 versch. Spannungen und demnach 256 versch. Sannungsmöglichkeiten. Bei 16Bit wären es dann 65536 verschiedene usw.
Weiss nicht, ob ich was erklären konnte, hoffe es aber.
Gruß,Wolfram.

von Mathy » Do 7. Jul 2005, 10:50
Hallo Wolfram, Charlie, Leute

Die Geschichte stimmt nicht ganz.
Bei 4 bit gibt es 2x2x2x2 gleich 16 moeglichkeiten. Der Abstand zwischen maximaler und minimaler Ausschlag (oder war das bei Null??) wird bei 4 bit also in 16 Teilen unterteilt. Und bei 8 bits in 2x2x2x2x2x2x2x2 gleich 256 Teilen.

Tschuess

Mathy

PS wenn man zwei Kanaele koppelt, kann man dann 8 bit volume only sound machen?

von Dietrich » Sa 9. Jul 2005, 20:54
Aha,

also ist es so wie ich vermute: Ein "Sample" ist nichts weiter als eine Serie von Momentaufnahmen - macht ja auch Sinn: Sample = Probe. Und eine Spannung wird im Lautsprecher per Elektromagnet in eine Membranposition umgesetzt (das meinte ich mit Lautsprecherposition).

Ich hab jetzt auch mal einen Digi-Sound (Rechteck-Ton) in Basic programmiert: :mrgreen:
10 SO.0,0,10,0
20 FOR I=0 TO 250: POKE 53761,16:POKE 53761,31:NEXT I

Und auch ausprobiert, ob zwei (zusammengeschaltete) Kanäle lauter sind als einer (ist nicht der Fall).

Fazit: Da der Atari nur 16 Membranpositionen (4 Bits) kennt, machen bei Atari-Samples mehr als 4Bit keinen Sinn. Und Samples können durchaus genauso laut wie der normale Pokey-Sound sein - das kommt allerdings auf die verwendete Sample-Software und die "Sample-Frequenz" an. Ist die Frequenz zu niedrig, werden möglicherweise nicht die Spitzen der Amplituden erwischt - und damit wird der Ton leiser, wenn die Sample-Software das nicht ausgleicht.

Gruß Dietrich

von CharlieChaplin » Do 21. Jul 2005, 12:53
hmmm,
wie wäre es den Artikel "der atari wird laut" (in den USA auch bekannt als "Super-Audio") als Beitrag nebst bildern für das ABBUC Magazin zu erstellen ?!? Das wäre doch wieder was für die Rubrik "die kleine Wochenendbastelei"... Gruss, Andreas Magenheimer.

P.S.: Auf Bernhard Pahl`s Homepage finden sich übrigens noch viele weitere schöne XL/XE Wochenendbasteleien, die man durchaus für einen ABBUC-artikel aufbereiten könnte...

von HardwareDoc » Do 21. Jul 2005, 15:16
Hallo CharlieChaplin,
ist ne gute Idee ! :yes:

Werde ich bei Gelegenheit fertig stellen und an Wolfgang mailen.

Mit freundlichen Grüßen

HardwareDoc from HAR :wink: