Down-Zeit eines XL
Down-Zeit eines XL
von andreasb » So 30. Okt 2005, 19:56
Hallo,
woran liegt es, dass einige XL länger ausgeschaltet sein müssen als andere, bevor man sie wieder einschaltet und sie wieder booten können? Einer meiner XL braucht eine Downtime von 15 Sekunden. Ein anderer braucht nur 3 Sekunden.
Kann man durch den Austausch bestimmter Bauteile diese Zeit korrigieren, so dass der erste 800XL auch unter 5 Sekunden braucht?
von pps » So 30. Okt 2005, 20:09
Wenn der eine intern schon ein XE ist, dann liegt das sicherlich daran, daß Du länger warten mußt. Dort habe ich speziell bei den 130ern dieses sehr oft beobachtet, daß man lange warten muß.
Die Speicherchips halten dort anscheinend länger ohne "Saft" durch. Wenn Du dort nämlich sofort wieder anknipst - soll man eigentlich nicht machen - ist oftmals noch alles da, als ob man nix gem8 hätte.
von Dietrich » So 30. Okt 2005, 20:31
Hallo Andreas!
andreasb hat geschrieben:woran liegt es, dass einige XL länger ausgeschaltet sein müssen als andere, bevor man sie wieder einschaltet und sie wieder booten können?
Das liegt an den DRAMs im Atari. Das OS fragt beim Reset/Einschalten drei RAM-Adressen ab, ob sie bestimmte Inhalte haben. Falls ja wird ein Warmstart durchgeführt, falls nein, ein Kaltstart. Damit man also einen Rechner gleich wiedereinschalten kann müsste man RAMs verwenden, die nach dem Ausschalten möglichst sofort ihre Inhalte verlieren. Oder Du benutzt ein anderes OS, das eine entsprechende Tastenkombi anbietet - wie das QMEG-OS

.
Gruß Dietrich
von andreasb » So 30. Okt 2005, 20:34
Hm. Das Board ist noch ein altes XL Board. Und da ich ja nicht immer QMeg verwende, müsste ich dann wohl andere RAMs einsetzen. Ich werde mal die RAMs vergleichen. Vielleicht sehe ich ja den Unterschied.
danke für die Infos.
von Bernd » So 30. Okt 2005, 21:05
Der Einschalter vom XL/XE ist ein Wechselkontakt und wird nur einseitig benutzt. Um die "Restpannung" von den Elkos zu beseitigen brauchst du nur den "freien" Kontakt des Schalters über einen 10 Ohm Widerstand auf Masse zu legen. Beim Ausschalten wird so die Restspannung sehr schnell verbraten und hat bei bei mir recht gut geholfen. 1/4 Watt sollten für den Widerstand ausreichen.
Bernd
von andreasb » So 30. Okt 2005, 22:52
Bernd hat geschrieben:..... den "freien" Kontakt des Schalters über einen 10 Ohm Widerstand auf Masse zu legen. 1/4 Watt sollten für den Widerstand ausreichen.
Hi Bernd,
habs ausprobiert. Funktioniert super! Die Downzeit ist jetzt runter auf 3-5 Sekunden statt bisher 15 Sekunden

von mega-hz » Mo 31. Okt 2005, 01:03
Hi,
es liegt an dem RAMs, wenn sie wie bei den meisten Rechnern gleich bestückt sind, d.h. alle RAMs aus einer Charge sind, behalten sie alle ziemlich gleichlang ihren aktuellen Speicherinhalt. Es gibt einen sehr einfachen Trick der meiner Meinung nach auch schon im Profibuch beschrieben wurde: ein oder zwei RAM-Chips gegen 2 andere von einem anderen Hersteller austauschen! Klappt wunderbar!
Gruß,
Wolfram.
von andreasb » Mo 31. Okt 2005, 09:41
mega-hz hat geschrieben:Hi,
es liegt an dem RAMs, wenn sie wie bei den meisten Rechnern gleich bestückt sind, d.h. alle RAMs aus einer Charge sind, behalten sie alle ziemlich gleichlang ihren aktuellen Speicherinhalt. Es gibt einen sehr einfachen Trick der meiner Meinung nach auch schon im Profibuch beschrieben wurde: ein oder zwei RAM-Chips gegen 2 andere von einem anderen Hersteller austauschen! Klappt wunderbar!
Gruß,
Wolfram.
Ich habe mir die RAMs angesehen. Die die 3-5 Sek Downtime brauchten waren 4164c ICs. Die RAMs die 15 Sek. brauchten waren 4264 ICs. In beiden war durchgängig mit den gleichen ICs bestückt. Deshalb denke ich, dass es nicht an "gleichen" RAMs liegen kann.
Der 10 Ohm Widerstand hats allerdings rausgehaun. Vielleicht liegt es generell an den 4164c.
Die Idee mit dem Widerstand ist besonders hilfreich wenn die ICs nicht gesockelt sind.
von guus » Mo 31. Okt 2005, 11:08
Hallo,
Dies hab ich auch vielmals in Rechnern eingebaut.
Da meine ich also nicht den Widerstand, sondern längere Schaltzeit.
Die Original-Machine macht es wie gewöhnt.
Aber nach eine Speicher-Erweiterung ist das Problem da.
Es liegt also an die Rams. Wenn die grösser = moderner sind, steigt die "Refresh" Zeit.
Ich hab mehrere OS-es im Rechner.
Nach den auschalten, selectiere ich ein anderes OS. Dann ist kein problem.
Auch ein Cartridge stecken behebt es.
Manchmal gehe ich auch züm Selbstest und mache dann ein Reset.
mfg.
Guus
von HiassofT » Mo 31. Okt 2005, 11:25
andreasb hat geschrieben:Der 10 Ohm Widerstand hats allerdings rausgehaun. Vielleicht liegt es generell an den 4164c.
Man sollte übrigens lieber einen "stärkeren" Widerstand verwenden. Bei 5V und 10 Ohm sind's immerin 5²/10 = 2.5 Watt Leistung (wenn auch nur für relativ kurze Zeit, da keine besonders grossen Elkos im Atari sind). Ein 0.25 Watt Widerstand kann da schon mal durchbrennen. Mit 10 Ohm und 3 Watt sollte man auf der sicheren Seite liegen.
Ansonsten: Um mal schnell eben einen Kaltstart zu machen kann man auch den Freezer verwenden: Sobald man im Freezer-Menü ist bewirkt ein Druck auf die Reset-Taste einen Kaltstart (das war schon beim original Freezer so und ist wirklich praktisch).
so long,
Hias
von andreasb » Di 1. Nov 2005, 00:13
So! Ich habe noch mehr ausprobiert. Ich habe hier einen weiteren XL der ebenfalls 15 Sekunden Downtime braucht(e). Nach dem einlöten des Widerstands blieb die reaktion aber fast unverändert. Statt 15 Sekunden brauchte er nun 10 Sekunden Downtime. Immer noch zuviel!
Also habe ich den Tipp von mega-hz ausprobiert. Und siehe da... Die mindest Downtime ist nun auf unter 1 Sekunde !
Aber... Es reicht nicht aus, ein Ram aus einer anderen Charge zu nehmen wenn die vom selben Hersteller sind. Ich habe mehrere Rams getestet: Trotz unterschiedlicher Produktions-Nummer blieb die mind. Downtime bei ca. 10 Sekunden. Ich habe dann zwei 4264-15 gegen 4164-15 ausgetauscht. Damit ist dann die Downtime unter 1 Sekunde. Auch funktioniert es gut, wenn ich 4164-12 verwendet habe. Wegen der geringeren Zugriffszeit hatte ich eigentlich mit Problemen gerechnet.
Ich habe nun in dem 800XL 7x 4264-15 und 1x 4164-15. Damit ist das Ergebnis optimal. Die Downtime ist unter 1 Sekunde.
Wer also gesockelte RAMs hat, sollte einfach einen RAM IC austauschen. Wer keine gesockelten RAMs hat, lötet den 10 Ohm Widerstand ein. Beide Lösungen sind als sehr gut zu bezeichnen.
von mega-hz » Di 1. Nov 2005, 09:04
Hi Andreas,
Bedenken bei der Zugriffszeit brauchst Du nicht zu haben! Je kleiner diese ist, desto schneller können die Rams angesprochen werden! Müssen und werden im XL aber nicht! Wenn man langsamere benutzen würde, könnte es irgendwann Timingprobleme geben, aber ich glaube sooo langsame ´Rams gibt es gar nicht, daß diese nicht im 8Bit ATARI laufen würden! Im ATARI ST sieht das schon ganz anders aus!
Beim tauschen ein oder 2 RAMs ist es auch nicht erforderlich, gegen die gleiche Type zu tauschen (4164 -> 4164) es kann auch jeder andere Pinkompatible Rambaustein mit 64Kx1 Bit getauscht werden!
Gruß,
Wolfram.
von guus » Di 1. Nov 2005, 12:12
Hallo Andreas und Wolfram,
Bei benützung von unterschiedliche Ram's hab ich aber auch mal Probleme gehabt.
Auch hab ich noch (irgendwo) ein 800XL der nür mit die 64K Rams die vom Herstellung an da gewesen sind, functioniert.

Also bitte vorschicht mit den Tauschen.
Mach ein richtiger Speichertest über langere Zeit.

mfg.
Guus
von mega-hz » Di 1. Nov 2005, 21:10
@Gus.
so einen Rechner hatte ich auch mal, das Problem waren da aber nicht die Rams sondern 2 müde gewordene 74LS158 ! Neue rein und er lief auch mit Mischbestückung! (Läuft heute noch so!)
Gruß,
Wolfram.