Wieso funktionieren einige Module nicht?


Wieso funktionieren einige Module nicht?

von darkstar » Do 14. Feb 2008, 14:12
Hallo,

ich habe eigentlich gedacht, dass Module unkaputtbar sind. Zumindest solange keine Gewalt auf sie ausgeübt wird.
In der letzten Zeit habe ich mir einige Module für mein Atari 7800 bei Ebay ersteigert. Mit dem Ergebniss, das ca. 1/3 der Module Schrott sind.
Ich verstehe das nicht, denn die Platinen sehen OK aus, da ist nichts locker oder abgebrochen.
Ich habe 2 Konsolen, auf beiden funktionieren die Module nicht.
Ich habe mal ein kleines Video von dem gemacht was auf dem Bildschirm erscheint.
http://people.freenet.de/atari7800/pict0711.avi

Nach NTSC Modulen sieht das nicht aus.

Können Module einfach so durch rumliegen funktionsuntüchtig werden?

Gruß
Martin

von FlorianD » Do 14. Feb 2008, 20:05
irgendwann oxidieren die Kontakbahnen am Steckerkontakt/Platine. Steck das Modul mal 30-40 mal ein und aus, dann geht es wieder. Oder nimm etwas Kontaktspray, lass es einwirken und säubere die Platine wieder.

von PacMan » Sa 16. Feb 2008, 22:51
Hallo Martin,

Als erstes die Kontakte der Module mit Alkohol säubern und Kontaktspray kann auch nicht schaden. Eventuell auch mal die Kontakte am 7800er säubern. Was dann nicht läuft ist defekt.
NTSC Module sollten laufen. Vielleicht ist das TV-Bild nicht ganz optimal.

Gruß,
Steffen

von atarixle » So 17. Feb 2008, 02:24
Ich hab mal den Tipp bekommen, dass man die Kontakte auch mit einem Radiergummi reinigen kann, falls du nicht sofort mit Chemikalien rangehen möchtest.

von robbifan » So 17. Feb 2008, 17:48
ich verstehe euch nicht, das ihr immer alles so hinnehmen wollt.
klopf den verkäufer von den modulem mal welche auf die finger.

nervt ihn solange, bis er die dinger zurück nimmt und du dein geld wieder bekommst.

nicht handeln vom käufer , verstärkt nur den betrug bei ebay.

von patjomki » Mo 18. Feb 2008, 00:14
atarixle hat geschrieben:Ich hab mal den Tipp bekommen, dass man die Kontakte auch mit einem Radiergummi reinigen kann, falls du nicht sofort mit Chemikalien rangehen möchtest.


Leider scheinen einige Module aber trotzdem manchmal ganz ihren Geist aufzugeben. Habe hier so eins für den Lynx rumliegen.

Ärgerlicherweise handelt es sich auch noch um Raiden. :(

Tja, kann man wohl nix machen. Garantie ist schon lange abgelaufen und neu ist das auch extrem selten (und teuer) zu kriegen.

Bis die Tage,

patjomki

Re: Wieso funktionieren einige Module nicht?

von tfhh » Mo 18. Feb 2008, 20:37
Moin Moin,

darkstar hat geschrieben:Hallo,
ich habe eigentlich gedacht, dass Module unkaputtbar sind. Zumindest solange keine Gewalt auf sie ausgeübt wird.
...
Können Module einfach so durch rumliegen funktionsuntüchtig werden?


Also ich habe in den letzten Monaten auch so 20-30 Module bei eBay, Flohmärkten usw. erstanden, die meisten liefen auf Anhieb nicht, kein Bild oder nur wirres Flimmern.

Da ich von "20-30 mal rein und raus" nichts halte, habe ich meine Holde zur Rate gezogen. In allen meinen Fällen waren Ablagerungen und schlichtweg "Rost" auf den Platine-Kontakten der Verursacher.

Man kann nun das Modul aus dem Gehäuse nehmen und mit einer Zahnbürste (trocken) schrubben. Oder mit sehr feinem Schmirgelpapier. Letzteres geht aber doch ziemlich auf die Substanz.

Daher mein Lösungsweg (den ich seitdem auch für vergammelte Scartbuchsen usw. verwende): Zitronensäure.

Zitronensäure gibt es in Pulverform günstig im Drogeriemarkt (z.B. von Heitmann, Budnikowsky, evtl. nur hier im Norden zu finden).

Als nächstes besorgt man sich einen Pumpspender für Flüssigseife etc.

Zwei Eßlöffel von dem Zitronensäure-Pulver mit 250 ml kalten Wasser gut verrühren, bis alles aufgelöst ist. Nun gebt ihr 2 Teelöffel Spülmittel (Konzentrat, bei "normalem" Spülmittel 3-4 Teelöffel) dazu. Sachte umrühren, es muß nicht schäumen.

Das ganze nun in den Dosierspender - fertig.

Mit jedem Pumpvorgang erhält man eine minimal ätzende (ungefährlich), feste (!) schaumartige Masse, die auf Platinen etc. sitzen bleibt wie ein offener Negerkuß (Pardon: Schaumkuß heißt das ja nun, aber so weiß jemand, was ich meine).

5 Minuten einwirken lassen, mit klarem Wasser (bei groben Platinen etc.) oder einem simplem Lappen abspülen, fertig. Alle Kontakte blitzblank, frei von Schnodder, Modul löppt wie ne Eins.

Probiert es mal aus, es ist superbillig und sehr effektiv.

Gruß, Jürgen

von darkstar » Sa 1. Mär 2008, 13:56
Vielen Dank für die Antworten.

Ich bin auf die harte Tour an die Module rangegangen, mit einem Drehmel. Ein Modul konnte ich tatsächlich zum Leben erwecken die anderen sind tot. Ein Modul funktioniert zwar, stürzt dann aber ab.

Damit muss ich wohl leben. Die Teile sind ja auch schon über 20 Jahre alt.

Gruß
Martin

von patjomki » Fr 7. Mär 2008, 18:43
darkstar hat geschrieben:Vielen Dank für die Antworten.

Ich bin auf die harte Tour an die Module rangegangen, mit einem Drehmel. Ein Modul konnte ich tatsächlich zum Leben erwecken die anderen sind tot. Ein Modul funktioniert zwar, stürzt dann aber ab.

Damit muss ich wohl leben. Die Teile sind ja auch schon über 20 Jahre alt.

Gruß
Martin


Naja, nicht so eine gute Quote, aber trotzdem Gratulation zur Wiederbelebung des einen Moduls. Welches ist es denn?

Info am Rande. Raiden lief neulich mal wieder (Hurra), aber leider nur zwei von 50 Versuchen. Könnte es sein, daß das Modul ein wenig zu lang ist? Im Vergleich mit meinen restlichen Lynx-Modulen sitzen die Kontakte nämlich etwas tiefer im Modul.

Nachtrag: Heute habe ich es hinbekommen, daß Raiden IMMER läuft. Lag nicht an der Länge des Moduls sondern an der Höhe. Der Kontakt zum Lynx scheint bei der seltsamen Bauart des Raiden-Moduls im Gegensatz zu den Original-ATARI-Modulen etwas schwach zu sein. Wenn man zwischen das Modul und das Lynx II etwas Abstand bringt (habe es mit gefaltenem Papier ausprobiert) funktioniert das Modul IMMER einwandfrei.

Bis die Tage,

patjomki

von darkstar » Di 11. Mär 2008, 15:20
Naja, nicht so eine gute Quote, aber trotzdem Gratulation zur Wiederbelebung des einen Moduls. Welches ist es denn?


Pole Position II

Bin froh, das wenigstens eins funz :D

Hab hier noch Karateka, Jinks und Dig Dug rumliegen die anscheinend hinüber sind :cry:

Gruß

von GoodByteXL » Fr 14. Mär 2008, 13:37
Manchmal ist's auch geheimnisvoller ...

Wenn der Radiergummi nicht hilft, verwende ich 1600er Schleifpaste. Danach sind Kontakte wie neu. Damit kann man auch prima Kratzer wegpolieren.

Daneben nehme zum testen von Modulen einen nicht modifizierten 600XL oder 800XL Rev A.

Manche spätere Revision oder ein XE und Umbauten scheinen es für vor allem alte Module aus der 400/800-Zeit sehr schwer zu machen. Für Module, die ein 800-OS benötigen, nehme ich einen 800er.

Bisher hat es so keine toten Module gegeben. Hoffentlich bleibt mir das Glück hold.

von Gast » Mo 17. Mär 2008, 15:24
Freunde! Das beste Mittel ist ein Glasfaserstift! Da beschädigt ihr die Kontakte nicht und das Modul läuft dann wieder einwandfrei, wenn es wirklich nur ein Kontaktproblem war! Alles andere beschädigt nur die Leiterbahnen!

von HardwareDoc » Mi 2. Apr 2008, 21:34
Hallo zusammen,
die Hauptursache bei den Modulen sind "schlechte" Kontakte.

@Powerandi
Das beste Mittel ist ein Glasfaserstift! Da beschädigt ihr die Kontakte nicht...

nicht ganz, ein Glasfaserstift entfernt die Goldschicht und wenn man Pech hat stecken die Glasfaserreste in der Haut drin.
Besser ist da ein "Polibloc", bildet keine Schleifstreifen und die Kontakte sehen danach wie neu aus (günstiger als Glasfaserstift ist es noch dazu).

Mit freundlichen Grüßen

HardwareDoc :wink:

von Troll » Do 3. Apr 2008, 00:17
Hi,

hier ein Link zum Polibloc

http://www.seno.de/downloads/2003%20Polibloc.pdf


@Hardwaredoc
leidet mit der Zeit nicht auch hierbei die Oberfläche?
Oder dauert das sehr lange, da ein sehr feines Schleifmittel verwendet wird?
Laut Beschreibung soll die Oberfläche sehr lange Blank bleiben, hast du Erfahrung wie lange bzw. wann nach polliert werden muß?


Gruß

Troll

von PacMan » Do 3. Apr 2008, 00:30
Bin ich denn der einzige der Alkohol verwendet ? Der reinigt die Kontakte ohne Beschädigung von Schmutz und Fett. Den Aklohol auf einen weichen Lappen machen. Ist doch einfach. Bei Rost würde ich wie schon erklärt auch zur Schleifpaste greifen.

von mega-hz » Do 3. Apr 2008, 08:03
Also am sinnvollsten ist es,
zuerst die Kontakte richtig sauber zu machen (Alkohol),
dann mit einem Platinenschwamm (Siehe Hardwaredocs Text)
leicht schleifen, um restl. oxiddationsreste zu erntfernen
und dann nachzuvergolden. Das Gold gibts bei C in ner kleinen Flasche,
etwa 40€ und wird mit etwa 3V raufgalvaniesiert.

Bei der Gelegenheit kann man dann auch gleich den PBI nachvergolden...

Gruß,
Wolfram.

von Bunsen » Do 3. Apr 2008, 11:57
PacMan hat geschrieben:Bin ich denn der einzige der Alkohol verwendet ?


Nö, ich auch. Isopropylalkohol und Qtipps. Erfolgsquote (bei mir) 95%.

von darkstar » Do 3. Apr 2008, 18:56
Ich hatte das Problem jetzt auch bei einer Portfolio-Speicherkarte.
Obwohl sie die ganze Zeit im Rechner gesteckt hat.

Alkohol hat geholfen.

von HardwareDoc » Sa 5. Apr 2008, 19:50
Hallo,
an alle:

Alkohol hat geholfen


ich drink net !

Mit freundlichen Grüßen

HardwareDoc :wink: