Platinen selber herstellen
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2Platinen selber herstellen
von mega-hz » So 28. Sep 2008, 00:36
Hallo,
da ich grade eine Relayskarte für meine CNC Fräse brauchte und die Teile nicht mit Sekundenkleber irgendwo reinkleben wollte,
habe ich seit langen mal wieder ne Platine selber gemacht.
Da sicher auch andere diese einfache und schnelle Methode zum PCB herstellen gebrauchen können,
habe ich mal eine Anleitung geschrieben,
wie man in kürzester Zeit eine Platine selbermachen kann:
http://mega-hz.no-ip.com/Elektronik/Selfmade%20PCB/pcb.html
Probiert es mal aus und schreibt dann Eure Erfahrungen mit dieser Methode!
Gruß,
Wolfram.
von mega-hz » So 28. Sep 2008, 01:06
Nachtrag:
bei dieser Platine handelt es sich um 8 24V Relays die mit TTL-Pegeln am Eingang des ULN2802A angesteuert werden können.
Der ULN2802A hat intern 8 Darlington Transistoren und auch die Freilaufdioden zum Schutz gegen negative Spannungsspitzen.
Diese Relays Platine kann auch vom XL angesteuert werden!
Die 8 Eingänge kann man z.B. auf die beiden Joystickports legen und
die PIA dann auf Ausgabe programmieren, somit können dann vom Basic oder sonstiger Programmiersprache die Endverbraucher ein und ausgeschaltet werden.
Hier gibt es die Eagle Dateien der Platine:
http://mega-hz.no-ip.com/Elektronik/Selfmade%20PCB/relays%20karte%20btm.brd
http://mega-hz.no-ip.com/Elektronik/Selfmade%20PCB/relays%20karte%20btm.schvon tuxie » So 28. Sep 2008, 09:43
Klasse Arbeit, danke für das Tutorial. Werde ich mal testen.
von ukl » So 28. Sep 2008, 15:10
jetzt fehlt mir nur noch nen kleines platinen-layout um es zu testen

hat jemand ne idee was man dafür nehmen kann ? vorzugsweise etwas, was in den atari passt ?
gruß
ukl
von Bernd » So 28. Sep 2008, 19:05
Hallo Wolfram,
da hast du dir aber viel Mühe gemacht. Der Erfolg hat sich ja auch eingestellt.
Mein Versuch endete mit einem HAUSVERBOT. Lag wohl an dem strengen Geruch. Die Platine sah aus wie abgeknabbert......
Wer im Mietshaus in seiner Wohnung experimentiert kann schnell Besuch von der Feuerwehr bekommen.
Viele Grüße,
Bernd
von mega-hz » So 28. Sep 2008, 21:29
@Bernd:
hattest du auch Salpetersäure oder diese Salzsäure-Wasserstoffsuperoxyd Mischung genommen?
@ukl:
Das dürfte doch kein Problem sein... mach doch erstmal ein Namenschild oder so... zum üben!
von ukl » So 28. Sep 2008, 22:03
gute idee mit dem schild !
was kann man den noch ausser salpeter nehmen ? irgendetwas was nicht so stinkt und wenig gefährlich ist ?

von Bernd » So 28. Sep 2008, 22:12
mega-hz hat geschrieben:@Bernd:
hattest du auch Salpetersäure oder diese Salzsäure-Wasserstoffsuperoxyd Mischung genommen?
War HCI (Salzsäure), hat tierisch gestunken und hatte einen stechenden Geruch -> NIE WIEDER.....
Einzige Vorteil, die Fliegen waren auch schlagartig weg.....
Bernd
von mega-hz » So 28. Sep 2008, 22:56
@Bernd:
jo, davon habe ich auch schon gehört... braune Dämpfe...
alles an Metall in der Nähe fängt das rosten an usw..
Nee, soo ist Salpetersäure nicht!
Es stinkt lange nicht so, etwa so, wie eine geöffnete Chlorix-Flasche!
Auch keine violetten Dämpfe oder Ähnliches..

Ich würd nie wieder was anderes nehmen!
Auch die Ausgiebigkeit ist sehr gut!
Ich kaufe alle 2 Jahre 1 Liter!
@ukl: wenn du Bock auf Sauerei und braune Flecken hast, geht auch Eisen-III-Chlorid. Das ist das klassische alte Ätzmittel.
Nur Nachteile meiner Meinung nach:
Man muss es erwärmen, etwa 40-50Grad damit es gut ätzt,
nach 3x benutzen lässt es stark nach und es dauert lange!
Gruß,
Wolfram.
von Bernd » So 28. Sep 2008, 23:09
Hi,
auf der
Seite findet man alle Infos die man zum Ätzen und zur Nachbehandlung braucht.
Steht unter Trickkiste: Platinen ätzen mit der Direkt-Toner-Methode, Leiterplatten selber herstellen, Tonertransfermethode.
Leider kannte ich die vor meinem Versuch noch nicht.
Bernd
von FlorianD » So 28. Sep 2008, 23:26
Hallo,
bei der Anleitung fehlen ein paar Dinge:
1. Gummihandschuhe sind ein MUSS!
2. Ein professioneller Augenschutz, der gegen Säurespritzer schützt (also ringsrum geschlossen) EBENFALLS!
3. Tragt mindestens einen groben Kittel beim Arbeiten. Säure frisst Kleider und drunterliegende Haut.
4. NIEMALS NIEMALS NIEMALS Wasser in die Säure schütten. Immer Säure ins Wasser. (Warum? Alter Merkspruch "Giess nie Wasser in Säure, sonst geschieht das ungeheure!" . Das ist eine exotherme Reaktion, d.h. beim Verdünnen wird es warm, u.U. kann es zu sofortigem Sieden kommen und dann spritzt es: u.z. Säure!!!!)
siehe hier:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/12_98.htm
Von meiner Arbeit im Bauwesen kenne ich Verletzungen, die mit Schutzkleidung und -vorrichtungen nicht passiert wären.
Lasst Euer Hobby nicht der Grund für eine bleibende Behinderung werden.
Viele Grüße,
Florian
von Bernd » So 28. Sep 2008, 23:38
Hallo Florian,
Zitat von Peifer´s Webseite: Mit Salzsäure und Wasserstoffperoxyd geht's schneller - da mache ich seit den schwarzen Brandflecken im Tisch allerdings einen großen Bogen drum

Bernd
von Mathy » Mo 29. Sep 2008, 00:53
Hallo Florian, Leute
FlorianD hat geschrieben:... d.h. beim Verdünnen wird es warm, u.U. kann es zu sofortigem Sieden kommen und dann spritzt es: u.z. Säure!!!!
Vielleicht sollte man noch dazu sagen, das Wasser diese Wärme besser aufnehmen kann als die Säure. Heisst also, bei gleicher Hitze (von der Reaktion) wird die Säure (wenn man Wasser reinschüttet) um einiges wärmer als das Wasser (wenn man Säure reinschüttet). Deswegen immer "Säure in's Wasser schütten" und nie "Wasser in die Säure schütten".
Tschüß
Mathy
von re-atari » Mo 29. Sep 2008, 17:53
ukl hat geschrieben:gute idee mit dem schild !
was kann man den noch ausser salpeter nehmen ? irgendetwas was nicht so stinkt und wenig gefährlich ist ?

Ich hab frueher immer Eisentrichlorid (FeCL3) eingesetzt, weil Ich's vorhanden hatte. Funzte ausgezeichnet. Man soll das Zeug aber nicht auf'm Bodenteppich o.A. tropfen lassen, das gibt ausgefrissene braune Flecken.
Neuerdings hat man mich im Elektronikladen geraten Natriumperchlorat zu verwenden, das soll noch besser aetzen als FeCL3. Bin leider noch nicht dazu gekommen es tatsaechlich zu verwenden. In der Verpackung sieht's aus wie eine Art grober Zucker, man muss es selber in Wasser aufloesen. Kostenpunkt etwa € 4 pro Verpackung fuer 1 Liter.
Florian's Hinweise zur sicheren Bearbeitung kann Ich voll zustimmen. Bitte betrachtet Eure Gesundheit, davon hat man nie genug.
re-atari
von mega-hz » Mo 29. Sep 2008, 23:34
nochmal zur Salpetersäure:
im Gegensatz zu den Salzsäure Versuchen ist die Salpetersäure recht harmlos!
Ersten sollte man bzw. muss man die Säure, wenn sie neu gekauft wurde, erstmal verdünnen, etwa 1:2 mit Wasser, da sonst die Platine schneller weg ist, als man gucken kann.
Zweitens ist es eine sehr saubere und ausgiebige Sache.
Natürlich sollte man sich gerade beim Verdünnen schützen!
Ansonsten kann nicht viel schiefgehen.
Auch die Aufbewahrung ist recht unproblematisch, da die Säure im Gegensatz zur Salzsäure keine Kunstsoffe und Alu angreift!
Da wir grade beim Thema Chemie sind,
wer kennt sich mit Alu eloxieren aus?
Würde gern schicke Frontplatten herstellen.
Gruß,
Wolfram.
von FlorianD » So 14. Dez 2008, 22:21
Hallo,
habe das mit dem Tonertransfer auch mal ausprobiert. Geht ganz gut, nur beim Aufbügeln muss man etwas experimentieren. Wenns nicht klappt: egal mit Aceton den Toner wieder runter und dann nochmal.
Viele Grüße,
Florian
von mega-hz » Mo 15. Dez 2008, 22:19
Tip:
möglichst älteren Laser verwenden (Ich: HP Laserjet 4L), da diese mehr Toner draufknallen!
Und die Druckdichte hochstellen!
Im Layout große Masseflächen tunlichst vermeiden!
Diese bekommt man nur schwer aufgebügelt!
Gruß,
Wolfram.
Re: Platinen selber herstellen
von Bunsen » Mo 15. Dez 2008, 22:49
mega-hz hat geschrieben:Hallo,
da ich grade eine Relayskarte für meine CNC Fräse brauchte und die Teile nicht mit Sekundenkleber irgendwo reinkleben wollte,
habe ich seit langen mal wieder ne Platine selber gemacht.
Da sicher auch andere diese einfache und schnelle Methode zum PCB herstellen gebrauchen können,
habe ich mal eine Anleitung geschrieben,
wie man in kürzester Zeit eine Platine selbermachen kann:
http://mega-hz.no-ip.com/Elektronik/Selfmade%20PCB/pcb.htmlProbiert es mal aus und schreibt dann Eure Erfahrungen mit dieser Methode!
Gruß,
Wolfram.
Ich rate dringend vom ätzen mit Salpetersäure ab!!!!
Salpetersäure löst Kupfer unter Bildung von Stickstoffdioxid (kein Chlor, wie in der Beschreibung vermutet). Stickstoffdioxid wird in geringen Konzentrationen kaum wahrgenommen, in höheren Konzentrationen riecht es chlorähnlich, ist aber noch giftiger und dazu noch krebserregend.
BITTE, BITTE, lieber Wolfram, hör' damit auf!!! Ich (als Chemiker) würde nur unterm Abzug (nein, auch keine Dunstabzugshaube) Kupfer mit Salpetersäure ätzen.
von mega-hz » Mo 15. Dez 2008, 23:02
danke für den tip,
aber ich gehe davon aus, daß man mit solchen säuren und ätzverfahren sich nicht grade im Wohnzimmer befindet und das man gewisse Grundkenntnisse der Chemie versteht!
Auch wenn ich nicht drauf hingewiesen habe, diese Ätzmethoden sind eine saubere Sache, wenn sie DRAUSSEN und bei sehr guter Belüftung stattfinden!
Das gewisse Schutzmaßnahmen eingehalten werden müssen, ist eigentlich selbstredend.
Also für säurefeste Handschuhe, gute Belüftung und Atemschutz sorgen!
Wer sich in der Materie überhaupt nicht auskennt, besser Eisen-III-Chlorid nehmen, das gibt höchstens häßliche Flecken..
@Bunsen: evt. solltest Du besser aufklären anstatt abzuschrecken!
Salpetersäure ist eins der besten Mittel zum PCB ätzen!
Langlebig, temperaturunabhängig und erzielt saubere Ergebnisse.
Die 50%ige Salpetersäure sollte man aber auf jeden Fall 1:2 mit Wasser verdünnen, sonst gehts zu schnell (3-5sek für ne Eurokarte:-) ) und schäumt.
Dabei gilt wie im Chemieunterricht gelernt: Säure ind das Wasser schütten! NIE andersherum!
Gruß,
Wolfram.
PS: Ich ätze grundsätzlich NUR draussen im geöffneten Schuppen mit Ventilator!
von guus » Di 16. Dez 2008, 00:21
Hallo Bunsen,
Chemiker? Dann eine Frage:
Kann man Eisenchlorid regenerieren?
Also Kupfer raus und wieder benützen.
MFG/
Guus
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