von tfhh » So 11. Jan 2009, 14:27
Moin,
Bernd hat geschrieben:Hi,
einige werden diese
Seite vielleicht schon kennen.
Schaut euch mal die Platine unter "Memory upgrade to 64KB" an.
Burnout in Vollendung........
Naja, der Author war hier nur etwas zu punktuell (und vermutlich zu hastig) am Werk, aber im Prinzip ist gegen die Technik nichts auszusetzen. Der Author hat hier wohl eine kleine Flamme (Torch) verwendet, keine Heißluft oder einen ausrangierten Backofen. Man muß es nur richtig machen, und wenn - wie in diesem Beispiel - die "Spenderplatine" danach nicht mehr gebraucht wird...

Den Bauteilen schadet in der Regel eine komplette, gleichmäßige Erhitzung auf >300 Grad deutlich weniger als "dran rumbraten" an einzelnen Pins (z.B. Versorgungsspannungen) mit zu kleinem Lötkolben oder Lötstation mit zu niedriger Temperatur und/oder zuwenig Erfahrung.
Persönlich entlöte ich nahezu alle nicht gesockelten ICs mit einer Heißluftpistole aus, wobei ich stufenweise die gesamte PCBs (dort, wo ich die Bauteile haben will) erst auf 100, dann auf 180, dann auf 250-270 Grad erhitze (Platine senkrecht im Ständer eingespannt) und von der anderen Seite mit einer gebogenen Telefonzange das IC entferne. Dann auf eine Holzunterlage (kein Metall, kühlt zu schnell aus) das IC ablegen und in Ruhe auskühlen lassen.
Die Platine - ganz wichtig - nun nicht sofort erkalten lassen, sondern so nach 1-2 Minuten nochmal mit ca. 100 Grad leicht erwärmen und dann erkalten lassen.
Nach ein wenig Übung (hier bieten sich alte PC Mainboards an, VGA-Karten usw.

) kann man so extrem effektiv und ohne Schäden sauber ganze PCBs entlöten und an die gewünschten ICs gelangen. Die Gefahr, daß hierbei Pins abreißen oder Leiterbahnen beschädigt werden, ist deutlich geringer als bei klassischem, manuellen Entlöten - und es geht viel schneller.
Gruß, Jürgen