kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?


kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von thorsten_guenther » Do 23. Dez 2010, 16:08
Hallo!

Seit kurzem bin ich auch stolzer Besitzer eines 600XL (mit AWC-Tastatur - die schlechtere von den beiden von Beetle beschriebenen), der vorher delta labs media gehört hat. In diesem ist eine sehr großen Raum einnehmende RAM-Erweiterung eingebaut (Link zum Foto). Da ich eigentlich mehr RAM haben möchte und mich evtl. an die Erweiterung von Hias herantrauen werde, stört natürlich die Lage der RAM-Erweiterung erheblich. Da für die Erweiterung diverse Modifikationen stattgefunden haben (soll U18 wirklich ein Leersockel mit einpaar kurzgeschlossenen Pins sein? Was soll der Huckepack augesetzte Chip auf U13 bedeuten?), benötige ich eine Anleitung zum korrekten Rückbau, damit anschließend ein Einbau der "normalen" 4464-basierten Erweiterung durchgeführt werden kann. Oder möchte jemand seinen unerweiterten 600XL gegen meinen tauschen?

Thorsten

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von Bunsen » Do 23. Dez 2010, 22:05
Hi Thorsten,

wenn sich keiner meldet bring ihn mal mit am 8.1.! Ich habe einen originalen 600 XL, den bringe ich auch mal mit. Können dann ja mal schauen, ob der Tausch "passt".

Viele Grüße
Bunsen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von PacMan » Do 23. Dez 2010, 23:28
Hallo Thorsten,

Ja, ich kenne die Erweiterung. Sie ersetzt die zwei 16kx4 DRams durch acht 64kx1 DRams.
Der Rückbau erfolgt durch ablöten der zwei roten Leitungen und entfernen der Brücke bei U18.
In den leeren Sockel von U18 dann nur noch einen 74LS32 einsetzen und die alten DRams
wo jetzt die Platine eingesteckt ist. U13 hat nichts mit der Erweiterung zu tun. Die Höhe des
IC ist nur doppelt so hoch wie bei anderen ICs.

Grüße,
Steffen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von thorsten_guenther » Sa 25. Dez 2010, 19:00
Super! Ein paar 41464 habe ich gerade bei eBay bekommen können! 74LS32 packe ich in meinen Warenkorb bei Reichelt.

Thorsten

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von tfhh » Sa 25. Dez 2010, 22:37
Moin,

thorsten_guenther hat geschrieben:Super! Ein paar 41464 habe ich gerade bei eBay bekommen können! 74LS32 packe ich in meinen Warenkorb bei Reichelt.

Das brauchst Du alles nicht... Du willst doch sicher 64 KByte Basisspeicher behalten, oder? Dann brauchst Du keinen 74LS32 nachrüsten und auch die roten Leitungen nicht entfernen. Einfach nur die Platine rausnehmen, 2x 41464er reinstecken, fertig.

Gruß, Jürgen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von PacMan » So 26. Dez 2010, 19:34
In meiner Umbauanleitung von 16k auf 64k steht aber auch noch das 3 Pins abgebogen werden sollen
und bei U18 Pin 7 und Pin 9 verbunden werden sollen. Jetzt sind Pin 8-10 verbunden.
Kann also gut sein das es nicht einfach nach Tausch der Platine gegen zwei 64kx4 DRams läuft.

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von thorsten_guenther » So 26. Dez 2010, 19:42
Eben das war auch meine Befürchtung. Ich verstehe einfach nicht genug von Elektronik, um zu beurteilen, ob ich nicht dorch wieder den kurzgeschlossenen Sockel durch den ursprünglich eingesetzten Chip ersetzen sollte.

Thorsten

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von PacMan » So 26. Dez 2010, 19:59
Hallo Thorsten,

Wenn Du gleich wieder den Umbau auf zwei 64k DRams machen willst dann brauchst Du
den 74LS32 wie Jürgen schon geschrieben hat nicht extra kaufen. Mach nach dem Rückbau
ohne 74LS32 einfach den Umbau der in der 16k nach 64k Anleitung beschrieben ist.
Ich habe jetzt keinen Schaltplan zur Hand um das mit der Brücke nachzusehen. Auf der
sicheren Seite bist Du wenn die alte Brücke entfernt und die neue laut Anleitung gemacht ist.

Grüße,
Steffen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von tfhh » So 26. Dez 2010, 20:23
Moin,

also... mir ist es natürlich gleich, ob Du x-fach etwas dran änderst, aber wenn es noch so ist, wie auf dem Link zum Foto, dann brauchst Du definitiv nichts ändern außer die Platine aus den DRAM-Sockel zu ziehen, zwei Stück 41464er reinzustecken und fertig.

Am 74LS158 (U5) wird Pin 3 hochgebogen, um Adressignal A15 nachzurüsten. Auf dem Foto ist ersichtlich, daß der Pin hochgebogen und dann gekürzt wurde. An U6 (ebenfalls ein 74LS158) wird Pin 10 hochgebogen, um dort das Adressignal A14 anzulegen.

Der Bastler hier hat sich A14 und A15 vom 74LS375er geholt, da liegen diese Signale an. Andere Texte geben die CPU (Pin 24 für A14, Pin 25 für A15) oder den Parallelport (Pin 20 für A15, Pin 18 für A14) als Quelle an, woher man sich die Signale holt, ist völlig egal.

Der 74S32 (den gibt es nur im 600 XL) dient nur dazu, die Verwendung einer 1064 Speicherweiterung in Verbindung mit den vorhandenen RAMs, der MMU usw. zu ermöglichen - der Baustein realisiert das "CAS16K" Signal. Dieses Signal ist sogar beim Freddie vorhanden, offenbar hatte Atari tatsächlich mal vor, neuere Designs (mit Freddie) aber nur 16 KByte RAM auszuliefern...

Bei vollen 64 KB macht es keinen Sinn, eine 1064er anzustecken - also kann der 74S32 auch heraus und die vorhandene Brücke bleibt so, wie sie ist.

Gruß, Jürgen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von tfhh » So 26. Dez 2010, 20:30
Moin,
PacMan hat geschrieben:In meiner Umbauanleitung von 16k auf 64k steht aber auch noch das 3 Pins abgebogen werden sollen
und bei U18 Pin 7 und Pin 9 verbunden werden sollen. Jetzt sind Pin 8-10 verbunden.
Kann also gut sein das es nicht einfach nach Tausch der Platine gegen zwei 64kx4 DRams läuft.

Diese Umbauanleitung beinhaltet, daß der 74S32 eingebaut bleibt. Dann muß man Pin 9 hochbiegen und dauerhaft mit Masse (Pin 7 desgleichen ICs) verbinden. Aus diesem Wege wird die Zuleitung vom Parallelport totgelegt.

Wenn der 74S32 ganz entfernt wird (was man machen kann - es wird nur eines der vier Gatter überhaupt genutzt), dann kann die Brücke so gemacht werden, wie auf dem Foto.

Gruß, Jürgen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von PacMan » So 26. Dez 2010, 21:17
Hallo Jürgen,

Gut wenn es auch so geht. Richtig, laut Anleitung 16k->64k wird der 74LS32 in diesem Fall doch nicht entfernt.

Aber wenn Pin 9 und 7 verbunden werden besteht doch weiterhin noch die /CAS Leitung zum Paralellport.
Das /CAS-Signal kommt von U16 Pin 8 und geht nach U18 Pin 10 und auch zum Parallelport.

Grüße,
Steffen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von Mathy » So 26. Dez 2010, 23:20
Hallo Jürgen

tfhh hat geschrieben:Bei vollen 64 KB macht es keinen Sinn, eine 1064er anzustecken ...

Wenn ATARI Rechner mit Freddie und abschaltbarem inneren Speicher geplant hatte, dann hatten die doch auch was größeres als die 1064 in Planung haben können, oder? Eine externe Speichererweiterung muss ja nicht unbedingt auf 64kB beschränkt werden, man kann ja auch 64kB Bänke schalten.

Tschüß

Mathy

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von tfhh » Mo 27. Dez 2010, 00:03
Moin,

PacMan hat geschrieben:Gut wenn es auch so geht. Richtig, laut Anleitung 16k->64k wird der 74LS32 in diesem Fall doch nicht entfernt.

Aber wenn Pin 9 und 7 verbunden werden besteht doch weiterhin noch die /CAS Leitung zum Paralellport.
Das /CAS-Signal kommt von U16 Pin 8 und geht nach U18 Pin 10 und auch zum Parallelport.

Wenn der 74S32 nicht entfernt wird, darf auch nur Pin 7 und 9 gebrückt werden, damit am OR-Gate einer der beiden Eingänge stets LOW ist - somit wird das /CAS-Signal zu den RAMs immer dann durchgereicht, wenn vom 74LS51 Pin 8 der /CAS Impuls erzeugt wird.

Der Sinn des 74LS32 liegt darin, in Verbindung mit dem 2. Latch des 74LS375 dafür zu sorgen, daß /CAS nur aktiv werden kann, wenn der Zugriff auf $0000-$3FFF stattfindet. Sowie A14 oder A15 gesetzt und damit eine Adresse ab $4000 angesprochen wird, wird /CAS immer auf HIGH und damit inaktiv gesetzt. War etwas unklar ausgedrückt, der Sinn dieser Schaltung ist es natürlich, überhaupt zu ermöglichen, daß das CAS-Signal am Parallelport genutzt werden kann.

Beim Einstecken einer 1064 Erweiterung ist es so, daß die unteren 16 KB "intern" im XL genutzt werden, und die oberen 48 KByte werden in der 1064 Erweiterung genutzt. Daher ist es auch nicht möglich (was eigentlich gehen müßte) einen 600 XL ohne eingebaute RAMs, aber mit einer 1064 bestückt, zu betreiben.

Gruß, Jürgen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von PacMan » Mo 27. Dez 2010, 22:39
Hallo Jürgen,

Ist schon interessant wie das so genau funktioniert. Wenn man die 1064 Erweiterung etwas
umbaut dann geht sie auch ohne das interne Ram im 600XL. Hatte ich mal ausprobiert.

Die 64k Erweiterung von IRATA funktioniert auch ohne das interne Ram und dann gibt es noch
das neue RAM 320XL von Ctriad aus Tschechien. Sie hat einen Mode mit internem Ram (16/64k)
und 256k extern sowie einen Mode mit 64k+256k externem Ram. Sie funktioniert auch am 800XL
wenn man +5V am Parallelbus anlötet oder vom Joystickport nimmt.

Grüße,
Steffen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von tfhh » Di 28. Dez 2010, 12:43
Moin Steffen,
PacMan hat geschrieben:Wenn man die 1064 Erweiterung etwas umbaut dann geht sie auch ohne das interne Ram im 600XL.

Die 64k Erweiterung von IRATA funktioniert auch ohne das interne Ram und dann gibt es noch
das neue RAM 320XL von Ctriad aus Tschechien.

Natürlich geht es - wenn man ein wenig an der HW modifiziert. Mir ging es um das Verhalten im nicht modifizierten Fall, das Änderungen leicht möglich sind, ist klar.

Die RAM 320 XL, der neue Freezer usw. sind ja auch deutlich besser ausgestattet als die klassischen, TTL-ICs basierenden Erweiterungen. Schließlich gab es Ende der 80er/Anfang der 90er noch keine billigen FCPGA-ICs für jedermann zu kaufen. Mit den neuen Möglichkeiten (Speichererweiterung gesteuert via FCPGA/CPLD) braucht man auch keine Leitungen mehr zur PIA etc. zu ziehen, denn am PBI liegen alle relevanten Signale an, der Rest ist eine Frage der Logik.

Gruß, Jürgen

Re: kennt jemand diese 64K-Erweiterung für den 600XL?

von thorsten_guenther » So 2. Jan 2011, 14:12
So, die 41464 sind inzwischen angekommen und eingesetzt - es funktioniert in der Tat so, wie tfhh es beschrieben hat, ohne neuerliche Lötarbeiten.
Und mit den in de roriginalen RAM-Erweiterung eingebauten 4164ern habe ich meinen 800XL mit defektem RAM wieder zum Laufen bekmmen (obwohl ein Austausch von dessen RAMs untereinander keine Besserung/Veränderung brachte).

Thorsten