von tfhh » Fr 29. Apr 2011, 09:02
Moin,
nortobor hat geschrieben:Direkt ATARI- ICs -USB-Drucker wird kaum oder nur mit erheblichen Aufwand (Hard- und Software) möglich sein.
Der Hauptaufwand wäre die (konstant notwendige) Software-Entwicklung für die Anpassung des Interfaces an neue Druckermodelle mit USB Anschluß.
Ich hatte mir vor einigen Monaten mal Gedanken dazu gemacht und ein paar Vorab-Ideen entwickelt. Mein Gedankengang ging in die Richtung, ein PBI Device zu entwickeln, welches mit einem Atmel AT90USB1286 bestückt ist. Dieser MCU würde den kompletten USB Host darstellen - denn für den direkten Anschluß eines USB Druckers mit der XL ja als USB-Master (Host) fungieren.
Das allein wäre alles noch machbar und dank GPL erhältlicher Sourcecodes für den Atmel müßte man auch nicht alles neu erfinden. Viel größere Probleme ergeben sich jedoch mit den eigentlichen Druckertreibern. Die meisten - erst recht die preiswerten - Tintenstrahl- und auch Laserdrucker sind reine GDI Drucker, d.h. sie verfügen über kaum Speicher und minimale Eigenintelligenz. Der Großteil der "Druckarbeit" nimmt der Treiber vor, d.h. Aufbereiten des ASCII, Text, Grafik und Vektor-Gemisches in einer zeilenorientierte Bitmap-Grafik, die dann ausgedruckt wird.
Und hier liegt das Problem: Die wenigsten Hersteller legen das Format und die Kommunikation zwischen Grafiktreiber und dem Gerät offen. Man kann evtl. hoffen, daß es quelloffene Linuxtreiber gibt, die so gut dokumentiert sind, daß man sie auf dem XL umsetzen könnte... aber das ist jedes Mal viel Handarbeit.
Weiteres Problem ist schlicht die im Relation zu modernen (Farb-) Druckern geringe Performance und HW-Austattung der kleinen Ataris. Um eine Zeile bei 600 dpi in Farbe aufzubereiten, braucht es schon bis zu 300 KByte RAM. Dies würde zwangsweise wieder stark erweiterte Ataris verlangen, bei den dann für das Hauptprogramm jedoch keine Resourcen übrig bleiben. Von der Verarbeitungsgeschwindigkeit garnicht zu reden, selbst billigste Drucker und heute PCs sind mit CPUs und Spezial-ICs ausgestattet, dessen Takt bei mehreren 100 MHz liegt...
Bleibt also die Reduzierung auf reinen Text-Druck. Und dafür braucht´s kein PBI-totschlag-Device, dafür langen die bisherigen Lösungen bestens aus, Programme wie TLW haben Treiber für HPGL-kompatible Tinten- und Laserdrucker parat. Und Centronics-ausgestattete Drucker, die HPGL oder PCL "sprechen", wird es noch sehr lange auf dem Markt geben.
Gruß, Jürgen