Instabilitäten beim 800 XL mit Freddie
von tfhh » So 17. Jul 2011, 21:51Moin,
hier mal ein paar gesammelte "Erkenntnisse" zum Ignorieren, Abheften oder nützlich-finden...
Hintergrund: Bei mir liegt seit Ewigkeiten ein 800 XL Mainboard mit Freddie herum. So "ohne alles" läuft die Kiste topstabil, null Ärger. Aber egal welche Erweiterung (ursprünglich sollte ein VBXE hinein) ich eingebaut hatte... es gab nur Streß mit dem Board. Über die Monate hatte ich alle ICs restlos gesockelt und gegengetestet, nichts gefunden. PHI2 Verkürzer war auch schon "onboard", half nichts. Weder SRAM Erweiterungen (liefen einigermaßen) noch DRAM Erweiterungen (liefen nie) als auch VBXE usw. machte Ärger. Natürlich alle ICs - inkl. Freddie - mindestens einmal getauscht.
Heute ging ich mal wieder an dieses Board, weil´s mir in die Hände gerutscht
ist... da ich mittlerweile auch ein besseres Oszilloskop habe, nochmal von vorn... alles soweit okay, RAM-Timings waren etwas "glitschiger" als ich das normal kenne, aber nun gut... bis ich - aus Versehen - mal die +5 Volt an Pin 40 vom Freddie angeschaut habe:
... da wurde ja nun so einiges klar
- Schließlich übernimmt der Freddie ja eine nicht unwesentliche Rolle...
Interessanterweise hatte ich natürlich an verschiedensten Stellen auf der PCB die +5 Volt geprüft, überall waren sie okay. Beim Anschauen des Verlaufes der Leiterbahnen wird dann klar, daß der Freddie eine "eigene" Versorgung hat:
Über diese Spule wird AUSSCHLIESSLICH der Freddie - und sonst nichts - versorgt. Dann schaut man mal auf den Bereich um den Freddie herum... alles bestens, eigentlich:
Links neben dem Freddie der klassische Abblock-Kondensator... jedenfalls in der Theorie.
Den faktisch hat bei dieser Platinenrevision der Layouter Mist gebaut... dieser Abblock-Kondensator ist auf der +5 Volt Seite nicht NICHT am Freddie-Strang (nach Spule L3) angeschlossen, sondern am Strang nach L4, hier hängen die ganzen DRAMs dran. Ergo fehlt dem Freddie der wichtige Abblock-Kondensator.
Ein Blick auf die Platinenunterseite macht´s deutlich:
Die Leiterbahn bzw. der Lötpunkt des Kondensators ist NICHT mit dem Pin 40 des Freddie verbunden... und somit fehlt dem Freddie dieser. Ein einfaches Nachlöten eines 100 nF Kondensators sorgt für eine saubere waagerechte Linie in der Stromversorgung und siehe da, sämtliche Signale am Freddie (CAS, RAS usw.) sehen aus "wie gewohnt".
Ich habe nun VBXE und die 512k Mega-Hz SRAM Erweiterung eingesetzt... läuft auf Anhieb. Eine DRAM-Erweiterung 256 KByte rein, läuft ebenso auf Anhieb.
Wer also irgendwann mal eines dieser 800 XL"F" Mainboards unter dem Lötkolben hat, sollte gleich diesen Kondensator nachrüsten und sich eine Menge Zeit ersparen.
Jetzt wird mir auch klar, warum in diversen RAM-Erweiterungs-Manuals der "alten Zeit" immer davon die Rede war, daß der 800 XL mit "dem Freddie" nicht so gut so und Probleme machen könnte... ich verwette einen Kasten Bier drauf, daß DIES hier genau der Grund war.
Gruß, Jürgen
hier mal ein paar gesammelte "Erkenntnisse" zum Ignorieren, Abheften oder nützlich-finden...
Hintergrund: Bei mir liegt seit Ewigkeiten ein 800 XL Mainboard mit Freddie herum. So "ohne alles" läuft die Kiste topstabil, null Ärger. Aber egal welche Erweiterung (ursprünglich sollte ein VBXE hinein) ich eingebaut hatte... es gab nur Streß mit dem Board. Über die Monate hatte ich alle ICs restlos gesockelt und gegengetestet, nichts gefunden. PHI2 Verkürzer war auch schon "onboard", half nichts. Weder SRAM Erweiterungen (liefen einigermaßen) noch DRAM Erweiterungen (liefen nie) als auch VBXE usw. machte Ärger. Natürlich alle ICs - inkl. Freddie - mindestens einmal getauscht.
Heute ging ich mal wieder an dieses Board, weil´s mir in die Hände gerutscht

... da wurde ja nun so einiges klar

Interessanterweise hatte ich natürlich an verschiedensten Stellen auf der PCB die +5 Volt geprüft, überall waren sie okay. Beim Anschauen des Verlaufes der Leiterbahnen wird dann klar, daß der Freddie eine "eigene" Versorgung hat:
Über diese Spule wird AUSSCHLIESSLICH der Freddie - und sonst nichts - versorgt. Dann schaut man mal auf den Bereich um den Freddie herum... alles bestens, eigentlich:
Links neben dem Freddie der klassische Abblock-Kondensator... jedenfalls in der Theorie.
Den faktisch hat bei dieser Platinenrevision der Layouter Mist gebaut... dieser Abblock-Kondensator ist auf der +5 Volt Seite nicht NICHT am Freddie-Strang (nach Spule L3) angeschlossen, sondern am Strang nach L4, hier hängen die ganzen DRAMs dran. Ergo fehlt dem Freddie der wichtige Abblock-Kondensator.
Ein Blick auf die Platinenunterseite macht´s deutlich:
Die Leiterbahn bzw. der Lötpunkt des Kondensators ist NICHT mit dem Pin 40 des Freddie verbunden... und somit fehlt dem Freddie dieser. Ein einfaches Nachlöten eines 100 nF Kondensators sorgt für eine saubere waagerechte Linie in der Stromversorgung und siehe da, sämtliche Signale am Freddie (CAS, RAS usw.) sehen aus "wie gewohnt".
Ich habe nun VBXE und die 512k Mega-Hz SRAM Erweiterung eingesetzt... läuft auf Anhieb. Eine DRAM-Erweiterung 256 KByte rein, läuft ebenso auf Anhieb.
Wer also irgendwann mal eines dieser 800 XL"F" Mainboards unter dem Lötkolben hat, sollte gleich diesen Kondensator nachrüsten und sich eine Menge Zeit ersparen.
Jetzt wird mir auch klar, warum in diversen RAM-Erweiterungs-Manuals der "alten Zeit" immer davon die Rede war, daß der 800 XL mit "dem Freddie" nicht so gut so und Probleme machen könnte... ich verwette einen Kasten Bier drauf, daß DIES hier genau der Grund war.
Gruß, Jürgen