merkwürdiges Netzteil
merkwürdiges Netzteil
von Scorpius » Mo 31. Okt 2011, 21:14
Mahlzeit.
Wollte mal grade eure Meinung zu diesem Netzteil, welches bei einem 800XL dabei war hören. Es ist tierisch schwer, wenn man es in die Wand stöpselt, dann merkt man son bißchen die 50Hz Frequenz, wenn man das Gehäuse anfasst, es funktioniert mit einem 800XL inkl. MegaMax Modul und eingesteckten SIO2SD.
Habe es aber dennoch schnell wieder ausgemacht, traue dem Dingen irgendwie nicht über den Weg.
Ist mein Misstrauen gerechtfertigt, oder sind solche Netzteile hier bekannt?
xl_netzteil.jpgRe: merkwürdiges Netzteil
von Tron04 » Mo 31. Okt 2011, 21:35
Das ist aber ein krasses Teil. Vielleicht eher für eine Bügelstation gedacht...

Re: merkwürdiges Netzteil
von tfhh » Mo 31. Okt 2011, 22:21
Moin,
Scorpius hat geschrieben:Wollte mal grade eure Meinung zu diesem Netzteil, welches bei einem 800XL dabei war hören. Es ist tierisch schwer, wenn man es in die Wand stöpselt, dann merkt man son bißchen die 50Hz Frequenz, wenn man das Gehäuse anfasst, es funktioniert mit einem 800XL inkl. MegaMax Modul und eingesteckten SIO2SD.
Ist mein Misstrauen gerechtfertigt, oder sind solche Netzteile hier bekannt?
Also speziell dieses Modell sehe ich zum ersten Mal, aber die Machart läßt auf ein typisches Do-It-Yourself Netzteil aus der ehemaligen DDR oder auch Polen, Tschechien etc. schließen - jedenfalls, wenn ich bisher einen Rechner mit so einem Netzteil erhalten hatte, waren immer typische DDR oder Sowjet-Bauteile verbaut.
Natürlich kann man per Fernsicht kein Urteil über die Qualität solcher Netzteile abgeben, klassisch wurden Leistungstransistoren verwendet, die locker 3 Ampere und mehr (bei ausreichender Kühlung) verkraften. Sicher hat der Erbauer aus diesem Grund den LT außen am Metallgehäuse angeschraubt.
Sofern die Spannung stabil ist, ist gegen den Einsatz nichts zu sagen, außer natürlich, daß bei dieser Netzteil-Art ein Großteil der Energie in Wärme verpufft, der Leistungsfaktor solcher DIY-Netzteile liegt oft nur bei 30-40% - Das ABBUC Schaltnetzteil liegt bei über 95% und ist natürlich daher aus "grüner Sicht" sinnvoller.
Auf der anderen Seite... gehört das irgendwie zum echten Retrofeeling dazu (vorallendingen das leise Brummen

). Jeder, der gleichermaßen einen Atari ST und/oder z.B. ein Lightspeed 1200 Modem hatte, wußte um die therapeutische Wirkung dieser Geräte: Linker Fuß auf´s Lighspeed, rechter Fuß auf´s ST Netzteil... wohlfühlen (im Winter)

Gruß, Jürgen
Re: merkwürdiges Netzteil
von HiassofT » Mo 31. Okt 2011, 22:41
Also für mich sieht das ziemlich nach Eigenbau-Murks aus. (Selbstgebautes) Metallgehäuse und dazu ein Euro-Stecker ohne Erdung? Auweia...
Falls das wirklich ein Metallgehäuse ist: Für sowas gibt's nicht nur keine CE Plakette, sowas ist sogar richtig gefährlich. Wenn drinnen der richtige Draht abgeht und mit dem Gehäuse in Kontakt kommt steht das ganze Gehäuse unter Netzspannung. Also lieber ins Regal stellen und irgendein anderes Netzteil besorgen.
so long,
Hias
Re: merkwürdiges Netzteil
von Tron04 » Di 1. Nov 2011, 00:30
Das Netzteil im Abbuc-Shop ist um einiges sicherer und kostet wirklich nicht die Welt.
Re: merkwürdiges Netzteil
von dl7ukk » Di 1. Nov 2011, 01:47
Hi,
Tron04 hat geschrieben:Das Netzteil im Abbuc-Shop ist um einiges sicherer und kostet wirklich nicht die Welt.
na jedenfalls, wenn man nicht gelernt hat mit "Strom" umzugehen ....
Einige Dinge gehören auf jeden Fall nicht


in eine Ebay Auktion und das gezeigte Selbstbau NT gehört mit Sicherheit dazu. Man kann sich aber auch mit einem Toaster grillen

Re: merkwürdiges Netzteil
von Scorpius » Di 1. Nov 2011, 12:53
na ich habe eh noch ein anderes NT, welches zwar auch ein riesiger schwarzer Plastikkasten ist, aber der sieht auf alle Fälle eher nach nem vertrauenerweckenden NT aus

das Shop Netzteil ist ja wirklich niedlich

wollte nur mal wissen, worum es sich hier so handelt.
also eher zusammengebastelter Kram, den man vielleicht nicht unbedingt benutzen sollte. ich machs nachher mal auf und mach Fotos. Auf "typische DDR oder Sovjet-Bauteile" wäre ich ja mal gespannt.
Re: merkwürdiges Netzteil
von Tron04 » Di 1. Nov 2011, 13:03
Jo, auf die Fotos bin ich gespannt! Vielleicht finden sich darin irgendwelche geheimen Dokumente aus dem kalten Krieg...
Re: merkwürdiges Netzteil
von Sleepy » Di 1. Nov 2011, 20:11
Also,
ohne einen Blick in das
Innere geworfen zu haben würde ich aus Liebe zum (eigenen) Leben auch erst mal die Finger davon lassen. Ein Metallgehäuse ohne Erdung ist da schon mal verdächtig. Das geht zwar wenn das Ding
Schutzklasse zwei ist, davon würde ich aber bei einem Selbstbau erst mal nicht ausgehen; man weiß nie wie viel Ahnung der Konstrukteur an den Tag gelegt hat.
Wie Hias schon geschrieben hat, braucht sich nur ein Draht mit 220V zu lockern und an das Gehäuse zu kommen und Du erlebst Dein blaues Wunder...
Das muß nicht sein, aber ich würde im Zweifelsfall erst mal jemanden einen Blick rein werfen lassen.
Sleepy
P.S.: Die NT im Shop haben natürlich alle gängigen Prüfzeichen.

Re: merkwürdiges Netzteil
von Scorpius » Di 1. Nov 2011, 20:43
jo, ich hab nu ne lochrasterplatine mit n paar Bauteilen drauf erweartet, aber das ist echt der Hammer

aber ich überlege da mal son Shop NT (aber noch im Plastikgehäuse) rein zu bauen, das gehäuse hat irgendwie was

Naja, is jetzt aber nur sone fixe Idee... egal, hier die versprochenen Fotos.

netzteil3.jpg
netzteil2.jpg
netzteil1.jpgRe: merkwürdiges Netzteil
von Sven » Di 1. Nov 2011, 21:40
Also wenn ich mal wieder eine Erleuchtung brauche fasse ich da mal rein

Re: merkwürdiges Netzteil
von tfhh » Mi 2. Nov 2011, 12:31
Moin,
also, ohne einen Krieg entfachen zu wollen, aber einige Meinungen hier finde ich etwas überspitzt.
Es ist leicht, Basteleien von vor 20 Jahren als Stümperei abzutun, wenn man heute 5 Volt Schalt(!)-Netzteile mit 10 Watt und mehr für lächerliche 4 Euro kaufen kann. Ob diese wirklich "sicherer" sind, nur weil sie ein in China (!) vergebenes CE oder TÜV-Zeichen haben, sei mal dahingestellt, Jeder, der sich ein wenig in der Materie auskennt, weiß, wovon ich rede.
Wer in den 80er ein defektes Netzteil für einen 8-Bit Atari hatte, war durchaus erstmal angeschmiert: Stabilisierte 5 Volt mit mindestens 7,5 Watt / 1,5 A sind nicht mal eben überall zu kaufen gewesen. Original Ersatzteile waren auch nicht leicht zu erwerben, und wenn, dann teuer - sofern Atari Deutschland überhaupt mal liefern konnte.
Anhand der Bilder ist zu sehen, daß alle relevanten spannungsführenden Teile mit PU-Schaum (o.ä.) sicher fixiert waren. Eindeutig klar: Dieses Netzteil erfüllt keine Sicherheitsauflagen und wäre auch von mir nicht an das Stromnetz gehängt worden, bevor ich nicht einmal reingesehen hätte. Diese Bauart war aber "damals" nichts ungewöhnliches und sehr viele Basteleien (auch im Funkamateur-Bereich, Eigenbau-HiFi-Verstärker usw.) waren mindestens ebenbürtig, wenn nicht noch abenteuerlicher... oft genug aus der Notwendigkeit heraus, daß man nehmen mußte, was da war - was es gab - was bezahlbar war.
Gruß, Jürgen
Re: merkwürdiges Netzteil
von Scorpius » Mi 2. Nov 2011, 18:07
och, nu sei halt nicht böse... stümperhaft hab zumindest ich nicht gesagt, wäre mir jetzt auch bei keinem anderen aufgefallen. die Bauart finde ich ob meiner Jugend (bäääh) eben Hammer

ob das damals(TM) üblich war oder nicht hat da wenig mit zu tun und mag ja sein, ich habe so ein Netzteil eben noch nie gesehen.
ich bleibe dennoch dabei, dass ich es nicht betreiben werde aber da sind wir ja eh einer Meinung.
Peace
