von tfhh » Do 21. Feb 2013, 10:51
Moin,
skriegel hat geschrieben:Die Bildqualität der XL/XEs ist so unterschiedlich, dass ein Video-Mod pauschal meiner Meinung nach nicht nötig ist. Dazu kommt, dass die Bildqualität stark vom Ausgabegerät abhängt. Wenn Mod, dann möglichst simpel. Ich habe bisher keinem einziger meiner 8 Bit Ataris einen Video-Mod verpasst. Schon alleine deswegen, weil es sehr viele verschiedene Anleitungen gibt, die mir einfach zu aufwändig erscheinen.
Nunja, das liegt aber hauptsächlich daran, daß viele Erklärungen sehr umständlich (und teilweise auch nicht richtig) sind und - aus meiner Sicht - auch unschön. Das Entlöten eines THT Bauteils ist nun wirklich kein Hexenwerk und ich denke, man sollte Bauelemente austauschen und nicht andere Bauteile "oben drüber" braten, um auf den gewünschten neuen Wert zu kommen.
Desweiteren sind einige Mods mit unnötigen Zusatzbauteilen beschrieben, die evtl. mal für einen bestimmten Monitor gepasst haben, aber keine Allgemeingültigkeit besitzen. Auch Schalter sind nicht erforderlich, wenn man sich um das eigentliche Problem kümmert, anstelle darum herumzudoktern. Ein ordentlich durchgeführtes Mod zwingt auch nicht dazu, den Modulator zu entfernen o.ä.
Es gibt allerdings sehr wohl ein paar Basiselemente, die auf jeden Fall eine Verbesserung herbeirufen. Dazu zählt das Entfernen evtl. vorhandener, falsch implementierter Kondensatoren oder Widerstände, die z.T. von Atari selbst in späteren Revisionen entfernt wurden.
Leider gibt es ein paar Schreier (sorry... sehe ich so), die immer wieder (ohne Belege) gegen an gehen und jedes Mod als Unfug verteufeln. Vielleicht haben diese Leute Glück und haben optimales Zusammenspiel von Rechner und Bildwiedergabegerät, nach mehr als 100 umgebauten Rechnern, die durch meine Finger liefern, sehe ich das anders. Entsprechende Diskussionen oder Vorschläge hierzu wurden sowohl auf AtariAge als auch hier stets von Marktschreiern im Keim erstickt, so daß ich für meinen Teil nicht bereit bin, großartige Anleitungen dazu zu verteilen. Angefangen hatte ich dazu mal bereits - nachdem die Version hier im Mitgliederbereich auch falsch bzw. unvollständig ist und die Korrekturen bis heute vom Author ignoriert wurden.
skriegel hat geschrieben:Ich persönlich träume daher weiter von einer universellen, externen Videolösung (habe ich HardwareDoc schon mal angedeutet), zu der mir selber bisher aber das technische know-how fehlt.
Nun, es gibt eine perfekte Lösung: VBXE. Selbst ohne Nutzung der Sonderfunktionen ermöglicht das VBXE das Darstellen aller Atari XL/XE typischen Graifk- und Textmodi lupenrein und scharf auf jedem RGB-fähigem Gerät mit 15 oder 31 KHz (VGA). Eine "externe" Lösung hieße, komplett ANTIC und GTIA vollständig im FPGA abzubilden und extern (PBI) anzubinden. Zeitgemäß müsse ein HDMI Interface her, das bedeutet, eine solche externe Lösung besteht aus:
- mindestens einem hochleistungsfähigen FPGA zur Emulation von ANTIC/GTIA
- Weiterer FPGA/CPLD zur Adressdekodierung, Busprotokoll, HW-Einbindung
- Video-RAM
- HW-Interface für HDMI
Man kann nicht die neuesten FPGA-Serien verwenden, weil diese teilweise nur noch mit 2,5 Volt und weniger klarkommen und die langsamen Geschwindigkeiten eines XL/XE garnicht so einfach umzusetzen sind. Pegelwandler müssen sowieso her, aber sinnvoll ist die nur Verwendung von FPGAs mit 3,3V Interface.
Es gibt zwar bereits Open Hardware Lösungen für HDMI Interfaces, die sind aber noch recht "beta" und laufen nur mit ausgesuchten Fernsehern/Monitoren. Das ist bei HDMI ein echtes Problem, es ist zwar ein "Standard", gibt aber doch in der Praxis viele Probleme. Selbst bei der braunen Ware (Unterhaltungselektronik) ist da nicht alles Gold, was glänzt.
Abgesehen von dem hohen Entwicklungsaufwand würden die finalen Kosten die von VBXE weit übertreffen und eine 100% kompatibilität dürfte schwierig werden bzw. sehr aufwändig, da zunehmend moderne Spiele und Demos Gebrauch machen von Macken, Bugs und Timingproblemen der Original-ICs. Zumal man dann eigentlich gleich den ganzen XL/XE auf FPGA & Co. umsetzen kann, die 6502 gibt´s als freien Source bereits

Gruß, Jürgen