Typische 5V-Spannungen des ATARI


Typische 5V-Spannungen des ATARI

von Sven » Mi 2. Jul 2014, 18:27
Hallo zusammen,

eine Frage in die Runde: wo liegen bei euch die 5Volt-Pegel? Bin etwas überrascht, dass bei mir die Spannung zwischenzeitlich nur bei 4.03V liegt...

Edit: Bei der Durchsicht der Schaltpläne XL und XE sehe ich in der Stromversorgung nur 2 Spulen (L1 und L10) die ggf. für den Spannungsabfall verantwortlich sein könnten... das Netzteil (aus dem Shop) liefert wohl 2A.

Vielleicht die Frage etwas konkretisiert: welche Leistung kann maximal über den SIO-Port abgerufen werden ohne Modifikationen am ATARI vornehmen zu müssen?

Danke und Gruß
Sven

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von Sleepy » Do 3. Jul 2014, 05:38
Um zu messen wie hoch die Spannung des NT ansich ist würde ich direkt an der POWER-Buchse im Rechner messen, nicht irgendwo im ATARI, am PBI, der SIO-Buchse bzw. hinter den Drosseln.

tfhh hat da - wenn ich mich nicht täusche - mal ausführlichere Messungen an verschiedenen Rechnern zu gemacht, auch was die Stromaufnahme betrifft.

Sleeπ

Edit: Habe gerade mal mit einem von den "neueren" SNTs nachgemessen: Leerlauf 5,17V, mit 1,3A Last 4,98V, gemessen an der Buchse.

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von tfhh » Do 3. Jul 2014, 08:47
Moin,

Sleepy hat geschrieben:Um zu messen wie hoch die Spannung des NT ansich ist würde ich direkt an der POWER-Buchse im Rechner messen, nicht irgendwo im ATARI, am PBI, der SIO-Buchse bzw. hinter den Drosseln.

Jop, würde ich auch so empfehlen. 4,03 Volt erscheint mir etwas sehr wenig (auch wenn der Rechhner meistens damit problemlos noch läuft, nur die Farben werden komisch). Wie Sleepy schrieb, die Messung sollte direkt an der Power-Buchse gemacht werden. Bei Vergleichsmessungen habe ich so als Mittelwert als schlechtesten Spannungswert so um die 4,75 - 4,80 Volt am weitest entferntesten Punkt (unten rechts der Hauptplatine jeweils) gemessen, wenn am Eingang exakt 5V anliegen.

Die Originalnetzteile in der schwarzen, quaderförmigen Version (mit Lüftungsschlitzen, 1,5A Version, schraubbar) haben nach vielen Jahren gern mal taube Elkos, was dann zu der niedrigen Spannung führt.

Gruß, Jürgen

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von Bernd » Do 3. Jul 2014, 21:38
Sven hat geschrieben:Vielleicht die Frage etwas konkretisiert: welche Leistung kann maximal über den SIO-Port abgerufen werden ohne Modifikationen am ATARI vornehmen zu müssen?


Gute Frage, leider hat Atari keinen Hinweis der 5V Leistungsabgabe am SIO Port veröffentlicht. Der einzige große Verbraucher am SIO Port dürfte der Atari XC12 Program Recorder sein. Hier müsste man eine Strommessung mit eingelegter Kassette in verschiedenen Betriebsarten, Aufnahme, Wiedergabe, Vor- und Rücklauf, durchführen.

Hast du die Spannungen ohne Verbraucher im Atari gemessen?

Bernd

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von Sven » Fr 4. Jul 2014, 11:56
Da muss ich wohl die Hose runterlassen...

Ich hatte eine Sperrdiode am SIO2IP eingebaut um eine Rückversorgung des ATARI per USB zu verhindern.
Diese Diode hatte ich eigentlich wieder gebrückt. Dummerweise hat die Brücke wohl ihren Geist aufgegeben und ich hatte dort meinen Spannungsabfall... und mein Messpunkt liegt natürlich hinter der Diode.
Doof wenn ein Projekt Monate wieder auf Eis liegt und man sich wieder reinfuchsen muss.

Also alles im Lot was die Spannung betrifft.

Jürgen hatte netterweise mal ein paar Tests an einem ATARI in Bezug auf die maximale Strombelastung durchgeführt... die Spule hat wohl bei 3.7A begonnen Rauchzeichen zu geben, sowie Leiterbahnen wurden heiß. Somit bleibt viel Luft nach oben, da ich derzeit um die 300mA maximale Stromaufnahme habe :D

Lieben Dank für eure Antworten und an Jürgen für die etwas unorthodoxen Tests :)

Gruß
Sven

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von dl7ukk » Mi 9. Jul 2014, 04:03
Hallo,

da immer mal wieder die Frage nach der "Strombelastung/ Stromverträglichkeit" des A8 aufkommt, hier ein paar Anhaltswerte ...

Leiterbahnbreite für (große) Ströme bei 35 μm Cu Kupferstärke

0.3 A 0.254 mm
0.4 A 0,381 mm
0.7 A 0,508
1.0 A 0,635
2.0 A 1.27 mm
4.0 A 2.54 mm
6.0 A 3.81 mm

(nach DK4DDS)

Bitte nicht vergessen. Es kommen noch weitere Überlegungen hinzu (Steckverbinder/ Siebdrosseln ... )
Ich kenne auch nicht die Stärke der Leiterbahnen der ATARI PCB.

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von tfhh » Mi 9. Jul 2014, 13:34
Moin,

dl7ukk hat geschrieben:da immer mal wieder die Frage nach der "Strombelastung/ Stromverträglichkeit" des A8 aufkommt, hier ein paar Anhaltswerte ...

Leiterbahnbreite für (große) Ströme bei 35 μm Cu Kupferstärke

[...]

Bitte nicht vergessen. Es kommen noch weitere Überlegungen hinzu (Steckverbinder/ Siebdrosseln ... )
Ich kenne auch nicht die Stärke der Leiterbahnen der ATARI PCB.

Ganz so statisch kann man das leider nicht angeben. Das hängt von weiteren Faktoren ab, wie Länge der Leiterbahn, Material der Trägerplatine uvm. - bei unseren Ataris kommt auch der Faktor Alterung und unterschiedliche Fertigungsqualität stark ins Spiel.

Wenn man mal ein wenig googelt, bekommt man unterschiedliche, teilweise stark abweichende Werte. Mein Praxistest zielte auch darauf ab, zu ermitteln, was maximal an der SIO entnommen werden darf. Der von mir durchgeführte, bestenfalls akademische Test mit einer einzigen, nicht repräsentativen 800 XL Hauptplatine hat ergeben, daß bei 3,5 Ampere die Leiterbahnen sehr heiß wurden, der Lötstopplack sich braun verfärbte und bei 3,7 A die Drossel vor dem 5V Pin der SIO in Rauch aufging. Bei 3 Ampere Stromentnahme habe ich das ganze 5 Minuten laufen lassen, wobei sowohl der Rechner stabil lief als auch die Leiterbahnen noch nicht wirklich heiß waren. Merklich warm, aber keine Verfärbung. Aber auch das war reine "Neugierde" und dürfte in der Praxis keine Bedeutung haben, man sollte niemals mehr als 300,400 mA aus der SIO Buchse ziehen, alles darüber gehört sich mit eigenem Netzteil versorgt.

Gruß, Jürgen

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von Sven » Mi 9. Jul 2014, 14:57
tfhh hat geschrieben:Aber auch das war reine "Neugierde" und dürfte in der Praxis keine Bedeutung haben, man sollte niemals mehr als 300,400 mA aus der SIO Buchse ziehen, alles darüber gehört sich mit eigenem Netzteil versorgt.


Hallo Jürgen,

durch die vielen möglichen Modifikationen im ATARI, zusätzlicher Peripherie wie SIO2xx usw. kommt man sicherlich recht schnell an diese Grenze?

Liebe Grüße
Sven

Re: Typische 5V-Spannungen des ATARI

von tfhh » Fr 11. Jul 2014, 15:14
Moin,

Sven hat geschrieben:durch die vielen möglichen Modifikationen im ATARI, zusätzlicher Peripherie wie SIO2xx usw. kommt man sicherlich recht schnell an diese Grenze?

Das kommt vorallendingen darauf an, was für Erweiterungen verbaut sind. Die ganzen aktuellen Speichererweiterungen, Modulgeschichten usw. basieren meist auf modernen CMOS Chips oder gar CPLDs, die eine sehr geringe Stromaufnahme haben. Auch im selektierten Zustand werden da nur wenige Dutzend mA verbraten. Anders sieht es aus, wenn DRAM Erweiterungen mit besonders stromhungrigen Chips bestückt zum Einsatz kommen, aber die werden normal in der Nähe der Haupt-RAMs montiert und ziehen sich dann auch da den Strom. Die Leiterbahnen von der Power-Buchse zu den RAMs sind so breit, da würden >5 A problemlos drüber laufen. Das liefern die meisten Netzteile sowieso nicht :D

Auch sehe ich in Sachen SIO Geräte jetzt nicht die große Gefahr. Ein normaler, unverbastelter 800 XL zieht so 700-800 mA (Durchschnittswert, das variiert stark durch den Hersteller der DRAMs und auch der Atari Custom-Chips), ein XE oft deutlich unter 700 mA. Meistens hat das Original Netzteil 1,5 A, so daß genug Luft da oben ist. Zwei bis drei SIO Geräte mit jeweils um die 200 mA sollten also noch funktionieren, zumal man immer schauen muß, ob das eine Daueraufnahme oder nur Peakleistung ist.

Die üblichen 2 A Schaltnetzteile, sie sie auch hier mal im ABBUC Shop verkauft wurden, halten nach meinen Tests problemlos auch ein paar Sekunden bei 2,4 A stabil aus, bevor sie sich abschalten. Ein gut ausgestatteter Rechner sollte auf jeden Fall ein modernes SNT haben.

Damit aber eben auch User von Original-Netzteilen nicht sofort in die Röhre gucken, sollte jede Erweiterung, die deutlich mehr als 300 mA Dauerleistung benötigt, ihre eigene Stromversorgung haben - meiner Ansicht nach.

Gruß, Jürgen