Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..


Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von 1010Micha » So 12. Jul 2015, 21:05
Hallo,..

ich finde das 1010 Gehäuse irgendwie "sexy",.. aber Kassetten brauchen heute anscheinend besonders viel Ausdauer. Ich habe jetzt 2 x Atari 1010 (wie ich nun feststellen musste, beide mit Gummi-Band Error), 1 x Atari 410 (leider 110V) und einen XC12.

Ich habe mir ein neues Gummiband für die 1010 gekauft,.. die wollen aber nicht mehr richtig, bei einem war schon vorher "die Save Taste" durchgebrochen.. beim Test in beim anderem Tape auch die Play Taste gebrochen.
ohnoee,.. der Kunststoff scheint so langsam an seine Grenzen zu kommen.

das 410 habe ich geöffnet, leider ist nicht nur ein einzelner Trafo mit 110V drinnen, sondern es werden zwei Wechsel-Spannungen erzeugt,.. (drei Drähte),..
wenn es nur eine Wechselspannung wäre, hätte ich ein separates Netzteil genommen..
so muss ich erst einmal 110V anlegen um zu gucken, was hinten raus kommt.. oder weiss das jemand ??
(die Frage bleibt, ob das Gerät selbst unbedingt auch noch 60Hz braucht)...

SOOO... worum es mir aber eigentlich geht,..
das XC12 scheint zu funktionieren HURRA.... ich konnte auf einer alten Musik Kassette mit CSAVE ein Basic Programm abspeichern und auch mit CLOAD wieder einladen,..
ABER: von alten Kassetten habe ich keine einzige gefunden, wo ich Programme noch einladen konnte.

Es kommt nach kurzer Zeit "Boot error",. oder Error xx...

FRAGE soll ich da überhaupt noch lange "rummachen" ?? :oops: Ich gebe gerade bei den Kassetten auf,...
in ein defektes 1010 Gehäuse wollte ich ja ohnehin ein SD2SIO einbauen....

Hat jemand anderes positive Erfahrung mit "uralten Kassetten"?? :flipando:


danke und Gruss
Micha

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von Cash » So 12. Jul 2015, 23:03
Hab jetzt nicht so die Ahnung von Kasettenlaufwerken beim Atari, aber kann es sein das es verstellt ist? Bei der c64 datasette z.b. gibt es ne Azimuth Schraube bei der man so lange rumdrehen musste bis die Spiele geladen wurden. Wenn du da ein programm speicherst, konnte es gut sein das eine andere datasette es nicht lesen konnte, erst nach justage der schraube geht es dann.

edit: hast du mal probiert die "option" taste zu drücken beim laden? Manche Spiele laufen nicht mit aktivem Basic.
Vielleicht auch mal den Tonkopf mit Alkohol reinigen, ansonsten hilft wohl nur noch den Riemen zu wechseln.

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von eda70 » Mo 13. Jul 2015, 08:59
Die Grundsätzliche Funktion kann man auch mit Auto-Adapter-Kasetten testen.
Die Programmkassette mit einem richtigen Tape abspielen und die Adapterkassette in die Datasette.
Funktioniert -wenn ich mich recht erinnere- mit der 1010 besonders gut, weil man den Deckel auflassen kann.
So kann man erstmal fast alle evtl. mechanischen Defekte umgehen.
Das hat bei mir immer gut funktioniert...

Ansonsten muss man halt immer schauen, wie ist das Programm ursprünglich gespeichert worden.
Laden mit Option (Basic aus)
Enter "C:"
Load "C:"
CLOAD
oder ggf. auch irgendwelche Turbo-Spielereien....

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von tfhh » Di 14. Jul 2015, 09:19
Moin,

1010Micha hat geschrieben:Ich habe mir ein neues Gummiband für die 1010 gekauft,.. die wollen aber nicht mehr richtig, bei einem war schon vorher "die Save Taste" durchgebrochen.. beim Test in beim anderem Tape auch die Play Taste gebrochen. ohnoee,.. der Kunststoff scheint so langsam an seine Grenzen zu kommen.

Das habe ich auch immer wieder gesehen. Meistens (meine persönliche Vermutung) sind das aber Lagerungsschäden. Die 1010er, wo irgendwelche Tasten abgebrochen waren, waren oft auch sonst sehr ramponiert und offenbar nicht gut behandelt worden.

1010Micha hat geschrieben:das 410 habe ich geöffnet, leider ist nicht nur ein einzelner Trafo mit 110V drinnen, sondern es werden zwei Wechsel-Spannungen erzeugt,.. (drei Drähte),..
wenn es nur eine Wechselspannung wäre, hätte ich ein separates Netzteil genommen..
so muss ich erst einmal 110V anlegen um zu gucken, was hinten raus kommt.. oder weiss das jemand ??
(die Frage bleibt, ob das Gerät selbst unbedingt auch noch 60Hz braucht)...

Nein, die 60 Hz werden nicht benötigt. Das Netzteil liefert ca. 11,5 Volt AC mit Mittelabgriff. Diese werden mit zwei Dioden gleichgerichtet, so daß beide Halbwellen ausgenutzt werden (siehe Erklärung hier).

Sollte der Trafo also wirklich kaputt sein (keine Wechselspannung liefern), kannst Du auch an dem Punkt nach beiden Dioden +12 Volt einspeisen (siehe Schaltplan).

1010Micha hat geschrieben:SOOO... worum es mir aber eigentlich geht,..

[...]

Hat jemand anderes positive Erfahrung mit "uralten Kassetten"?? :flipando:

Gab ja schon wertvolle Tipps hierzu (Reinigung und Azimuth einstellen). Letzteres ist ohne Test-Kassette allerdings schwierig. Es gibt (von Atari, aber auch anderen Anbietern) 3 KHz Testtapes, mit denen in Verbindung mit einem Oszilloskop die optimale Einstellung erreicht werden kann. Hilft aber auch nicht immer, denn verstellte Datasetten waren und sind das Hauptproblem, wenn fremde Kassetten eingelesen werden sollen. Die XC12 hat sich nach meiner ganz persönlichen Erfahrung als das gutmütigste Kassettengerät erwiesen...

Gruß, Jürgen

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von olix » Di 14. Jul 2015, 12:01
tfhh hat geschrieben:.. Die XC12 hat sich nach meiner ganz persönlichen Erfahrung als das gutmütigste Kassettengerät erwiesen...


... und die kann man soar im ABBUC Shop noch NEU und Originalverpackt erwerben!

Oliver

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von 1010Micha » Mi 15. Jul 2015, 22:18
@Oliver, danke noch einmal für den Hinweis.. --> neue XC12 ist bestellt :D

@jürgen,.. prima, das hört sich sehrgut an, der Trafo im 410 ist sicherlich nicht kaputt, aber es ist halt
ein 110VAC Gerät, und testen kann ich dann damit ja nicht,. (ich wollte mir schon einen 230V/110V Trenntrafo kaufen, kann man ja immer mal gebrauchen ;-)

Den 410 finde ich halt für meine ATARI400 "stillecht";.. dann kann ich ja einen einfachen 230V/12V Trafo einbauen und einen Brückengleichrichter nehmen oder direkt einen Spannungsregler danach mit einbauen...

Danke auch für die anderen Hinweise,..

Ich selbst war 1984 schon ein "TurboTape" C64-Freak... die Datasette hatte ja direkt am Werk ein Loch für den Schraubendreher und ich konnte wirklich alleine vom Gehör alle "fremden" Kassetten einloten.

meinen alten XC12 habe ich ja mit 20 Kassetten bekommen, ich werde dann noch einmal rumtesten,..
von den uralten Kaufkassetten klappt bisher aber keine Einzige..

(was die gebrochenen Tasten bei 1010 angeht, werde ich wohl aus zwei Geräten ein funktionierendes basteln,.. das schönere 1010 frisst leider Kassetten trotz neuem Gummiband).


Danke und Gruss Micha

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von Sleepy » Do 16. Jul 2015, 06:36
1010Micha hat geschrieben:das schönere 1010 frisst leider Kassetten trotz neuem Gummiband).


Dann hat´s ggf. auch die Andruckrolle dahingerafft...

1010.jpg
1010.jpg (121.71 KiB) 3152-mal betrachtet


Die sind aus Gummi und können aushärten oder sich verformen.

Sleepy

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von tfhh » Do 16. Jul 2015, 08:45
Moin,

1010Micha hat geschrieben:@jürgen,.. prima, das hört sich sehrgut an, der Trafo im 410 ist sicherlich nicht kaputt, aber es ist halt ein 110VAC Gerät, und testen kann ich dann damit ja nicht,. (ich wollte mir schon einen 230V/110V Trenntrafo kaufen, kann man ja immer mal gebrauchen ;-)

Den 410 finde ich halt für meine ATARI400 "stillecht";.. dann kann ich ja einen einfachen 230V/12V Trafo einbauen und einen Brückengleichrichter nehmen oder direkt einen Spannungsregler danach mit einbauen...

Ich will Dich nicht entmutigen, aber investiere nicht zuviel Energie/Geld/Zeit in den 410er - das haben andere 8) auch schon hinter sich. Wie Sleepy schon schrieb, die Capstan-Rolle ist beim 410 so gut wie immer verformt oder so spröde, daß das Band nicht mehr sauber transportiert wird.

Zudem sind vermutlich bei allen 410er heutzutage die Antriebsriemen hinüber. Ich hatte vor 2 Jahren einen Sammler, der sich zwei nagelneue, ungeöffnete "NOS" Atari 410 aus Amerika bestellt hat, die waren beide optisch erste Sahne, aber Capstan und vorallendingen Antriebsriemen waren völlig im Eimer. Der 410er hat vier Antriebsriemen, drei davon lassen sich relativ leicht tauschen, aber der vierte (wird für Vorlauf/Rücklauf gebraucht) ist tief in der Mechanik versteckt, dazu muß man die ganze Mechanik zerlegen. Keine Chance, es irgendwie mit den üblichen Tricks rüberzustülpen oder so.

Es gab auf eBay mal einen Verkäufer, der hat für kurze Zeit alle vier Antriebsriemen für den 410er angeboten, dann schnell auf drei von vier umgestellt, weil er entsprechende "Reklamationen" bekam :roll:

Gruß, Jürgen

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von 1010Micha » Do 16. Jul 2015, 18:28
o.k. danke,..

dann mache ich nicht viel,.. soll ja auch mehr als "Retro" Ausstellungsstück da schön stehen :-)))
Die Module klappen ja im Atari400 trotzdem supper,. klar, das Bild ist mit TV-Modul super grauselig,..
daher kommen echte Spiele eher auf 600Xl oder 800XL zum einsatz,..

@sleepy,.. jau, genau,.. auf der gegenüberliegenden Welle wickelt sich dann ja schön das Tonband,..

werde mal aus 2 Geräten versuchen eins zu machen,..

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von Sleepy » Do 16. Jul 2015, 19:53
1010Micha hat geschrieben:@sleepy,.. jau, genau,.. auf der gegenüberliegenden Welle wickelt sich dann ja schön das Tonband,..


Das würde darauf hindeuten daß der Wickeldorn nicht (richtig) angetrieben wird; dann zieht der Capstan (die silberne Achse) mit der besagten Andruckrolle das Band zwar durch, der Wickeldorn (das rechte Teil was in die Kassette reingreift, wo der Riemen zum Zählwerk dran ist) zieht das Band aber nicht vom Capstan weg.

Ist die Andruckrolle fehlerhaft würde sie m.E. das Band seitlich wegtransportieren -> es läuft zwar durch, wird aber zerknitert.

Beobachte doch mal ob der Dorn sich ohne Kassette dreht wenn Du auf PLAY drückst. Mit POKE 5... öhm... muss ich erst mal nachsehen.... kannst Du den Motor anschalten. Oder einfach "CLOAD" <RETURN><RETURN> eingeben.

Wenn der Deckel dabei offen ist kannst Du mit dem Finger auch testen ob etwas Kraft dahinter ist.

Funktioniert das Vorspulen?

Sleepy

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von 1010Micha » Fr 17. Jul 2015, 16:40
ein Test meinerseits kann jetzt ein paar Tage dauern,..

sind ja mehrere Geräte nun offen und das 1010 wegen abgebrochener Play/ Record-Taste nicht ganz so schnell einsatzfähig...

werde mir das 410 zuerst noch einmal anschauen und 12V von einem Labornetzteil auf die drei Drähte geben,..
- Minus auf den Trafo Mittelangriff, und +12V auf die beiden anderen Drähte,.. (parallel)

Pooling sollte ja egal sein, da vom Trafo ja regulär Wechselspannung kommt und danach sicherlich die Dioden zum Gleichrichten hängen,.. (nur komisch, dass an zwei Punkten mit etwas Abstand auf der Platine eingespeist wird)...
vielleicht reicht ja auch schon einmal 12V..

LG Micha und DANKE! :beer::olympic:

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von kfischer » Mo 20. Jul 2015, 18:56
Hallo Micha,

falls aus deiner "Auszweimacheins-Aktion" noch SIO-Buchsen übrig bleiben, denkst du dann an mich :mrgreen:

Gruß
Klaus

Re: Cassetten Test Wochenende: 1010, XC12 und 410..

von Sleepy » Di 21. Jul 2015, 08:23
Das Problem mit den abgebrochenen Laschen an den 1010-Tasten hatte ich auch mal bei meiner Gebrauchs-1010. Wenn ich mich jetzt recht erinnere, habe ich damals ein Loch an die Stelle gebohrt wo die Verlängerung abgebrochen ist und dort eine kleine Öse reingedreht, etwa sowas:

c-350-263-Ösenschraube.jpg
c-350-263-Ösenschraube.jpg (5.43 KiB) 3045-mal betrachtet


Je nach dem wie es bei Dir gebrochen ist kann das funktionieren. Das Loch sollte so vorgebohrt werden daß das Gewinde beim Reindrehen nicht zu viel Druck ausübt und den Kunststoff "sprengt". Auch so daß bei vollständig gedrückter Taste die Funktion gerade betätigt wird (damit man nicht zu viel Druck auf die Verlängerung der Taste ausüben kann).

Nachdem ich gesehen habe wie mechanisch anfällig diese Konstruktion ist habe ich die Tasten immer mit viel Gefühl betätigt. :mrgreen:

Sleepy

P.S.: Si*m*ns hat diese anfällige Technik perfektioniert - ich kenne einige Spülmaschienen bei denen der Tastendruck so geschickt auf die Taste gelenkt wurde dass ein beteiligter Kunststoffhebel dabei meiner Meinung nach mit der Zeit brechen musste. Bei unsere Maschine sind dann auch alle öfters benutzten Tasten nach und nach ausgefallen bis ich selber was gefummelt habe. :roll: