Hallo,

bin ja beim ATARI fast nur 8-Bitter; möchte aber auch meinen (viel später erworbenen) ATARI-ST mehr nutzen und „erforschen“.
Es ist sicher Ansichtssache, aber diese haklige Maus in Verbindung mit der GEM-Oberfläche stößt mich immer wieder ab.
Gibt es für den ST (in meinem Fall ATARI 1040 ST fm) ein DOS , ähnlich (8 Bit) TurboDos, XDOS , Sparta-DOS oder PC-Bereich –MS-DOS ????
d.h. kommandoorientiertes DOS
--- noch ne` Frage, die vielleicht eher Hardware betrifft ---
Gibt es eine Art SIO2PC für den ATARI-ST ???
Habe erhebliche Schwierigkeiten ST-Programme aus dem Internet über mein 3,5 Floppy im Windoofs_PC dann auch im ST einzulesen--- mal klappst mal nicht --- trotz noch vorhandenenen 3,5 135 TPI ( nicht HD) Disk---- entweder hakt der PC oder ATARI liest nicht ein.

Ich hoffe, hier gibt es noch einige ST-Nutzer

Ralf

Moin Ralf,

nortobor hat geschrieben:Es ist sicher Ansichtssache, aber diese haklige Maus in Verbindung mit der GEM-Oberfläche stößt mich immer wieder ab.
Gibt es für den ST (in meinem Fall ATARI 1040 ST fm) ein DOS , ähnlich (8 Bit) TurboDos, XDOS , Sparta-DOS oder PC-Bereich –MS-DOS ????

Also, es gab durchaus den einen oder anderen CLI (Command Line Interpreter), den man dann z.B. im AUTO-Ordner packen konnte, aber es gibt nicht viele wirklich brauchbare TOS-Programme (bzw. TTP), also ausführbare Dateien, die keine grafische Oberfläche nutzen.

Wirklich ernsthaft nutzen kann man einen Atari ST damit nicht. Zum Dateien-kopieren etc. ist es ganz nett, zumal es auch CLIs gab, die "ab Werk" viele Befehle aus der Unix-Welt (z.B. "grep") hatten, aber zum wirklichen Arbeiten gibt es kaum Software.

Das Problem ist vielleicht ganz banal (was ich gut kenne), daß man sich über die hakelige Maus ärgert. Die Original ST Mäuse sind sowieso grausam in Sachen Ergonomie und Komfort. Also alternative Maus beschaffen oder ein Maus-Interface. Ich habe bei eBay vor etlichen Jahren ein "Jerry ST" ergattert, da kann man eine normale PS/2 PC Maus anschließen. Habe eine 10 Euro optische PS/2 Maus dran, das funzt prima.

Soweit ich weiß, sind die Schaltpläne etc. für Jerry ST frei verfügbar. Beim Atari-Home Forum wollte jemand auch mal die Platinen machen, aber da kam dann nie etwas nach. Ich habe die Daten leider nicht.

nortobor hat geschrieben:Gibt es eine Art SIO2PC für den ATARI-ST ???
Habe erhebliche Schwierigkeiten ST-Programme aus dem Internet über mein 3,5 Floppy im Windoofs_PC dann auch im ST einzulesen--- mal klappst mal nicht --- trotz noch vorhandenenen 3,5 135 TPI ( nicht HD) Disk---- entweder hakt der PC oder ATARI liest nicht ein.

Das Pendant zum SIO2PC wäre eher sowas wie das HCX Floppy Interface. Dieses Stück Hardware emuliert Floppylaufwerke am Atari ST, Amiga uvm. und wird via USB vom PC aus gesteuert. Weitere Infos findest Du auf der Homepage des Entwicklers.

Alternativ klappt es mit dem PC eigentlich auch problemlos, wenn Du zwei Sachen beherzigst:

1. Nimm eine reine 720 KByte Floppy und schließe diese am PC an
2. Formatiere die Disks grundsätzlich auf dem ST

Mit TOS 2.06 und einem HD-Diskettenlaufwerk gibt es eigentlich nie Probleme, bei moderneren HD-Diskettenlaufwerk im PC eingebaut gibt es sehr oft Streß mit 720 KB Disks, deswegen nimm gleich ein altes 720 KB Disklaufwerk.

Gruß, Jürgen

Das Thema haklige Maus kann man - wie beschrieben - mit einem Interface erschlagen oder indem man bei eBay nach gebrauchten alternativen Mäusen sucht. Die meisten für Amiga angebotenen Mäuse (außer der Originalmaus natürlich) haben einen Umschalter Amiga/Atari.

Manchmal hilft allerdings schon reinigen (Kugel entnehmen, Laufrollen angucken - wenn die in der Mitte schwarz sind, ist es kein Wunder, daß die Maus hakelt). Ein Mausbeschleuniger hilft ebenfalls manchmal weiter - der in der Edison Demo (edi11dmo.zoo) ist sogar ein Multi-Utility mit Bildschirmschoner und besserem Fileselector, ansonsten ist der Atari-Mausbeschleuniger (MACCEL34) zumindest Mausbeschleuniger und Bildschirmschoner (kommt in den AUTO-Ordner und muß zum Konfigurieren lediglich von Hand per Doppelklick gestartet werden).

Sonst guck mal nach Gemini 1.a (GMNI1A.TOS), da ist eine CLI-Shell (Mupfel) enthalten, für die eine ganze Mnege Unix-Tools rekomiliert wurden (MUPFT112.TOS). An der Uni haben wir auch mit der Guläm-Shell gearbeitet (gulam.arc, gulamdoc.arc und gulaminf.arc) - eine csh-ähnliche Shell mit uEMACS.

Thorsten

Vielen Dank für die Hinweise.
Über den Mausadapter Jerry ST habe ich etwas gefunden --- leider ausverkauft; Schaltplan ist auch dabei, benutzt aber einen vorprogrammierten Microcontroler .

Mit dem GEM muß ich wohl leben, es scheint ja wohl fest im ROM zu stecken und daher ist der ST nicht so flexibel wie die 8-Bitter.

Die Maus ist eine umschaltbare Genius-Maus --- habe sie erst vor ca. 1 Jahr bekommen /neuwertig noch original eingeschweißt - Kugel ist sauber Probleme macht der Doppelklick
Na ja, man ist ja heute durch gute opt. oder Lasermäuse am PC etwas verwöhnt.


Ralf

nortobor hat geschrieben:Mit dem GEM muß ich wohl leben, es scheint ja wohl fest im ROM zu stecken und daher ist der ST nicht so flexibel wie die 8-Bitter.

Naja, "nicht flexibel"? GEM kann ziemlich große Bildschirme (max 32768 mal 32768 Pixel) ansteuern und hat ein internes RGB-Farbmodell mit je 1000 Helligkeitsstufen - Grafikkarten haben nur je 256. Das finde ich für eine GUI, die Anfang der Achtziger Jahre des letzten Jahrtausends entstanden ist, recht flexibel. Was Du vermutlich meinst, ist der Desktop - der im ROM ist in der Tat recht primitiv, das bereits erwähnte Gemini oder auch Thing, Jinnee, Teradesk sind/waren bessere Alternativen. Mit entsprechend viel RAM kann man unter dem Ganzen dann auch noch MiNT statt TOS laufen lassen und hat dann ein recht Unix-ähnliches System. Und wenn man dann noch ein NVDI ab Version 3 erwischt, kann der ST dank des darin enthaltenen "modernen" GDOS sogar mit Vektorfonts im TrueType- und Speedo-Format umgehen.

Aber wenn Du von GEM wegwillst: es gab z.B. auch OS/9, RTOS/UH, SMS2 (Vorgänger von SMSQ/E) und Minix für den ST - davon kam aber keines aus seiner Nischenrolle heraus.

Thorsten

Moin Ralf,

nortobor hat geschrieben:Vielen Dank für die Hinweise.
Über den Mausadapter Jerry ST habe ich etwas gefunden --- leider ausverkauft; Schaltplan ist auch dabei, benutzt aber einen vorprogrammierten Microcontroler .

Mit dem GEM muß ich wohl leben, es scheint ja wohl fest im ROM zu stecken und daher ist der ST nicht so flexibel wie die 8-Bitter.

Hmm, also, so recht ist mir nicht klar, worauf Du es abzielst oder was Deine Vorstellungen am Atari ST sind. Wie Thorsten schon ausführte - und das sehe ich genauso - war GEM schon recht weit entwickelt und fortschrittlich. Abgesehen von irgendwelchen Bugs und Nicklichkeiten lief es topstabil und war vom Systembau her (Trennung AES/VDI, Vorbereitung für Multi-Monitor-Support usw.) schon weit fortgeschritten. Das nachher vieles davon brach lag, ist wohl eher der Tramiel´schen Politik zuzuschreiben.

Ich habe den Desktop vom Atari-GEM in erster Linie zum Starten von Programmen gedacht gesehen - dafür langt es absolut aus. Für alles andere gibt es feine Tools, man muß nur ein wenig suchen. Das ist aber beim 8-Bitter nicht anders, DOS 2.5 ist auch nur ein "Grundbedürfnis", wer erstmal myDOS oder gleich etwas Professionelleres wie SpartaDOS hat, kann auf DOS 2.5 verzichten. Ein XL ist ohne Zusatzsoftware, abgesehen vom Basic, auch ziemlich spärlich. Beim Atari ST kann man mit TOS 2.06 (für die alten Geräte), ein paar Programmen wie z.B. von Thorsten genannt schon gut arbeiten.

Die Betriebssystem-Alternativen OS/9 und RTOS-UH (nur bei denen kann ich von eigenen Erfahrungen sprechen) sind in erster Linie Unix-Derivate bzw. Unix-ähnlich, rein textbasiert und eigentlich auch keine echten "Enduser-Systeme". Bei RTOS-UH (steht für "Realtime Operating System - Universität Hannover") steht vorallendingen das zeitlich exakte Multitasking im Vordergrund. RTOS-UH wurde gern im medizinischen wie auch industriellen Steuerungsbereich eingesetzt, OS/9 war für Atarianer in den 90er wohl das, was heute Linux auf dem PC darstellt. Allerdings würde ich heute lieber mit Linux arbeiten wollen...

Gruß, Jürgen

Hallo Thorsten, hallo Jürgen,

Entschuldigung - habe mich bei „flexibel“ blöd ausgedrückt.
Ich habe den ST erst knapp 1 Jahr und da lange kalte Winterabende nahen, wollte ich mich nun auch mit dem „großen“ ATARI beschäftigen (die 8-Bitter habe ich schon seid über 20 Jahren) --- GEM ist sicher toll und ich verwechsle das sicher mit einem DOS, mit dem ich z.B. die Directory 2 spaltig anzeigen und dann auch ausdrucken kann -----
Brauch im beim ST da wirklich für jede Funktion ein extra Programm , oder war ich bloß ungeduldig die in der GEM-Oberfläche zu finden?

Ich bedanke mich noch mal für Eure Informationen und erkenne, daß der ST ein reiches Betätigungsfeld bietet.


Bis dann

Ralf

ehrlich... bei deinen wünschen wäre nen tt wohl eher deine wahl... *grins*... aber mal im ernst

das man beim st für alles nen neues programm starten muss, war nicht so, es gab da viele programme wie z.b. ease, wo viele funktionen in einem waren, von dem aus man auch viele andere starten konnte. und nvdi (selbst in der 2er version) hat grafisch viel gemacht... aber... es bietet halt nicht die sache der bequemlichkeit eines 2010er OS oder gar die einfachheit des 8-bitters... aber hat dafür viele viele vorzüge, die andere systeme nie hatten...

du sagst kalte winterabende? super... dann lernst du sicherlich den st kennen und merkst, das der, wie auch der kleine atari, so ansich schon super durchdacht war/ist... IMHO halt...