von CharlieChaplin » Di 18. Okt 2016, 17:28
MarGUS_XXL hat geschrieben:GoodByteXL hat geschrieben:Genau das ist doch jetzt schon so! Beiträge können mehr Ressourcen nutzen.
Eben nicht!
Auszug aus den Teilnahmebedingungen des ASC 2016:
"2. Teilnahmebedingungen
2.1 Jedes teilnehmende Programm muss:
b) auf einem Original-PAL-Atari 800XL (64KB) oder 130XE (128KB) und einer 1050 Diskettenstation ohne zusätzliche Hardware und ohne spezielle weitere Software funktionsfähig sein."
Gruß
Markus
Nun, (Achtung, Romanlänge!)
1) die Regeln hatte ich nach Sorin so anno 2004 oder 2005 erstellt. Seither wurden sie etwa jedes Jahr abgeändert, mal ergänzt, mal gekürzt. Bei 2.1 stand in meinem Entwurf zumindest noch sowas da:
"Jedes teilnehmende Programm muss:
auf einem standard Atari XL/XE mit 64k RAM oder 128k RAM und einer 1050 Floppy ohne zusätzliche Hardware und ohne spezielle weitere Software funktionsfähig sein. Es darf jedoch gerne zusätzliche Hardware oder Software unterstützt werden."
Ich weiß nun nicht, ob der Satz "Es darf jedoch gerne zusätzliche Hardware unterstützt werden" es nie in die Regeln geschafft hat und stets nur ein Entwurf blieb oder ob in den Regeln sowas mal drin stand und dann irgendwann rausgeflogen ist...
2) Natürlich kann man noch weitere Kategorien im Wettbewerb zulassen, doch wer will und kann die bitteschön alle testen und dann auch bewerten ? Im Hardwarebereich haben wir ein Expertenteam gewählt, eine gute Entscheidung, wie ich finde (denn mir fiel es stets schwer alle Hardwaresachen zu bewerten, vor allem solche HW, die ich gar nicht besaß, nur anhand von Beschreibungen im Magazin zu bewerten). Im Softwarebereich gibt es seit diesem Jahr die Anwendungen als extra Kategorie - als absoluter nicht-Programmierer weiß ich bei vielen Anwendungen aber gar nicht, wie sie funktionieren oder aber was ich damit (wenn ich eh nix programmiere) anfangen soll, eine Bewertung dieser Programme ist für mich daher sehr schwierig bis unmöglich. Auch hier würde ich mir persönlich wieder ein Expertenteam wünschen, in dem dann eben auch Programmierer sitzen, die problemlos solche Anwenderprogramme testen und beurteilen können (egal, ob es sich um Programmiersprachen, die alljährlichen Font-Editoren, PM-Editoren und Animatoren oder sonstwas handelt), denn ich kann das nicht...
Im Spielebereich ist es schon ein wenig einfacher. Viele A8 Spiele versteht man auch ganz ohne Anleitung. Programme, die ich jedoch auch nach Lesen der Anleitung und mehrfachen ausprobieren nicht raffe bzw. bei denen ich nicht weit komme / nicht lange spiele, weil ich nicht weiß was eigentlich zu tun ist (oder weil sie ultraschwer/ultrafies a la Piekielko oder totlangweilig a la Frenesis sind), erhalten halt eine schlechtere Bewertung als andere Programme und fertig.
3) Wenn nun aber alles Mögliche und Unmögliche erlaubt ist, so lange es nur auf dem wie auch immer ausgestatteten und ggf. erweiterten Atari läuft, so habe ich damit einige Probleme, die ich mal kurz erläutern möchte. (Oder ist selbst die Forderung nach dem realen Atari eine zu große Regeleinschränkung und es werden auch PC-Programme erlaubt, die halt irgendwas mit dem A8 zu tun haben ? Ich hoffe nicht.) Es wird vom Software-Ressort erwartet, dass die Software u.a. darauf getestet wird, ob sie regelkonform ist, wenn alles erlaubt ist, braucht man diesen Test zwar nicht mehr sonderlich - aber es wird ja auch erwartet, dass alle Programme auf Lauffähigkeit getestet werden. Ich nehme mal mich zum Beispiel, ich habe a) standard 800XL Computer mit 64k RAM ohne jegliche Erweiterungen und b) 800XL Computer mit 576k RAM und stereo, sowie XL-OS+OLD-OS. Ich kann also keinerlei Programme auf Lauffähigkeit testen, die z.B. eine VBXE-Erweiterung, eine 65816 Erweiterung, mehr als 576k RAM, SDX, sep. Antic/CPU Zugriff, Festplatte usw. nutzen bzw. voraussetzen, da ich solche Computer oder Erweiterungen eben nicht habe. Ergo müssten dann entweder alle Programme völlig ungetestet auf dem Abbuc Magazin released werden oder aber wir bräuchten ein großes Tester-Team (Expertenteam?), das diese Programme auf den jeweiligen Erweiterungen durchtestet...
Macht man zudem Einschränkungen irgendwelcher Art bei den Erweiterungen und erlaubt nicht einfach alles, was es so für den A8 gibt, ist endloser Streit vorprogrammiert. MargusXL schrieb z.B. an einer Stelle, dass er Erweiterungen, wie das VBXE und U1MB sehr befürworten würde, lustigerweise schrieb er an anderer Stelle, dass er die 4MB Antonia Erweiterung oder Turbo-Karten für sehr grenzwertig halte. Schon da wäre Streit vorprogrammiert, denn warum sollte man Erweiterungen wie das VBXE und U1MB zulassen, jedoch Erweiterungen mit mehr als 1MB RAM (z.B. Antonia und Rapidus) oder 65816 (z.B. Rapidus und Antonia) oder "Turbo" (z.B. Rapidus) nicht zulassen ?!? Wo bitteschön will man die Grenze ziehen, welche Erweiterungshardware okay ist und welche nicht ? Entweder man lässt alle A8 Erweiterungen zu (und dann auch alle Programme, die sowas nutzen, es entscheidet dann halt der Nutzer mit seiner Stimme / seinen Punkten darüber) oder aber man lässt gar keine Erweiterungen zu (keinerlei Programme die Erweiterungen nutzen, das kann dann ggf. der Ressortleiter testen) und besteht auf der Lauffähigkeit auf original + standard Hardware...
4) Und dann gibt es da noch einen dritten Weg, den ich oben schon kurz angesprochen habe: Wir fordern, dass alle Programme auf original+standard (nicht erweiterter) A8 Hardware laufen muss - es darf jedoch Zusatzhardware unterstützt werden. Wie das ? Ganz einfach, wenn jemand in der Lage ist, ein Programm so zu coden, dass es z.B. mit dem 6502C und ca. 1,8Mhz läuft und gleichzeitig auch mit der 65816 und mehr Mhz läuft dann ist das okay (nicht okay wäre, wenn es nur mit der 65816 Erweiterung laufen würde). Oder wenn jemand ein Programm z.B. in Gr. 8 codet, das auf dem XL/XE mit und ohne VBXE läuft (das Programm testet z.B. ob das VBXE vorhanden ist), also ohne VBXE entweder nur in s/w oder dank PM mit wenigen Farben daherkommt, mit VBXE jedoch genauso in Gr. 8 mit bis zu 256 Farben läuft, dann wäre das ebenfalls okay (nur VBXE alleine wäre nicht okay). Oder ein Programm, das ähnlich "The Brundles" auf 64k XL/XE -Rechnern läuft und dann jedes Level von Diskette nachlädt, das aber genauso auf RAM erweiterten Rechnern läuft und dann eben alle Levels ins XRAM lädt, wäre okay (ein Programm, das nur mit mehr als 128k RAM läuft wäre halt nicht okay). Oder ein Programm, das mit Joystick gesteuert wird, das sich aber ebenfalls mit einem anderen Controller steuern lässt (Beispiel: Toy Swap); genauso ein Programm, dass sich mit 1-2 Joysticks/Spielern steuern lässt, bei mehr Spielern halt mit multijoy (nur multijoy alleine wäre nicht okay)...
Sprich wir fordern weiterhin mindestens den Support der original + standard Hardware, erlauben aber auch den Support von Erweiterungen. Für den Programmierer bedeutet das dann allerdings Mehraufwand, denn er kann nicht einfach nur die Auflösung, die Farben und das XRAM des VBXE ausnutzen, er muss schauen, wie er sein Programm auch auf einem standard-Rechner ohne VBXE zum Laufen bekommt. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder Programmierer bereit wäre diesen Mehraufwand zu leisten aber machbar wäre es durchaus und vielleicht ja ein möglicher Kompromiss in Sachen Zulassung von Erweiterungen (bevor wir noch mehr Kategorien beim Software-Wettbewerb einführen)...