Neue Tonbandkassetten ??

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Re: Neue Tonbandkassetten ??

von alers » Mo 23. Jan 2012, 20:01
Hmmm.

Ich erinnere mich so langsam wieder, und mir ist damals nur aufgefallen, daß am Anfang (Also quasi kurz nach dem kopieren) es keinerlei Probleme gab, aber 1-2 Jahre später haben die Chrom-Dio-Tapes arg nachgelassen, wobei die reinen Ferros jahrelang ihren Dienst taten. Leider waren natürlich auf den ,,teuren'' Chrom-Tapes die wichtigeren Sachen drauf, die 1010 hatte damit arge Probleme, meine 410er komischerweise keine.
Wenn ich widerum per ,,Doppeltape''-Station Chrom-Tapes kopierte war das Endergebnis zwar ,,sauberer'' aber wie schon erwähnt (Aus welchen phys. Gründen auch immer, oder halt Eigenleben der 410 ;-) ) die Langlebigkeit ließ arg zu Wünschen übrig...

Wegen der Aussparung bei Chrom-Tapes. Imho hatte das was mit der Vormagnetisierung zu tun, nur damals hatte ich (10-12 Jahre alt) keinerlei anderes Tapechen als die 410er, sprich ich hab darüber auch reel meine normale Mucke abgespielt... *ggg* und da war mir das quasi egal. Was garnicht ging waren die so genannten Metal-Tapes (Hau mich wer mag, kenne die Bezeichnung nicht mehr, waren aber schweineteure Teile). Die mochte weder die 410 und Jahre später auch die 1010 nicht. Und ja, obige angabe beruhte daher, daß ich natürlich auch mit 20 noch Tapes nutzte, par. zur 810 und 1050... *ggg* (bevors nu ne Berechnung gibt *feix*)

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von dl7ukk » Mo 23. Jan 2012, 20:40
Hallo Ralf,

nortobor hat geschrieben: …… also bei Stern-Radio&Co gab es durchaus „Kofferradios & HiFi Anlagen“ , die mittels „Abfühler“ zwischen Fe und Chrom unterscheiden konnten.
Bei der Anlage SK300 war es sogar möglich FeCR (FerroChrom- das gab es auch) zu verwenden.
In Ostberlin gab es auch mal ein Import-Gerät zu kaufen, mit dem man Metallcassetten nutzen konnte (Cassetten nur im Intershop oder……).
CR-Cassetten wurden in der Zone produziert --- ORWO (OriginalWolfen -- aber nicht dort sondern „Chemiefaserwerk Friedrich Engels Premnitz“)
Man konnte auch in einem Normalrecorder CR-Cassetten benutzen ---klang aber Blöd – :cry: ……
Danke für die Info.

……… Es geht dabei nicht nur um die Vormagnetisierung, sondern auch um die bei der Aufnahme angehobenen hohen Frequenzen, die bei der Wiedergabe wieder abgesenkt werden /Verminderung Bandrauschen ----- das ist bei FE anders als bei CR ………


Da bin ich natürlich etwas anderer Meinung.
Ich wollte an dieser Stelle nicht so sehr auf technische Details eingehen. Deshalb habe ich das Wiki Zitat auch nicht kommentiert. Unabhängig davon ob es geht oder nicht geht - sprich ob eine Anhebung/ Absenkung erforderlich ist oder ob es sich einfach mit anderem Bandmaterial Sch*** anhört, benötigt doch jede spezielle Magnetmischung/ Bandsorte eine andere (Vor) Magnetisierung um die Information/ Töne/ Frequenzen optimal zu speichern zu können. Und das auch längerfristig.

Wikipedia hat geschrieben:Die Magnetisierbarkeit ferromagnetischer Substanzen ist von ihrem Vorzustand abhängig (Hysterese). …… Zur Magnetisierung der Partikel in der Schicht muss die Feldstärke eine gewisse Schwelle (Koerzitivfeldstärke) überschreiten. Dazu wird durch den Aufnahmekopf (Sprechkopf SK) neben dem Audiosignal (Sprechstrom) ein hochfrequenter Wechselstrom – die sogenannte Vormagnetisierung (engl. Bias) – geschickt. …… Die Wellenlänge der Vormagnetisierungsfrequenz (ca. 70 kHz) ist klein gegenüber der Größe der magnetischen Partikel des Bandes bzw. der Breite des Luftspaltes des Aufnahmekopfes.


Und das sollte auch der Grund für alers schlechte Erfahrungen sein.

alers hat geschrieben:Ich erinnere mich so langsam wieder, und mir ist damals nur aufgefallen, daß am Anfang (Also quasi kurz nach dem kopieren) es keinerlei Probleme gab, aber 1-2 Jahre später haben die Chrom-Dio-Tapes arg nachgelassen, wobei die reinen Ferros jahrelang ihren Dienst taten.


Lösen können wir das Problem ohne genaue Kenntnisse leider ohnehin nicht. Und außerdem müsste jede dafür benutzte Datasette umgebaut werden. Aber Kennen sollte wir das Problem schon. Allein um Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen.

Also hat Ralf recht.

Ralf hat geschrieben:Würde sagen, CR prinzipiell möglich aber nicht optimal

Und ich füge hinzu: Kurzfristig ja, sonst bitte aufpassen. :D:D

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von eda70 » Mo 23. Jan 2012, 22:10
nortobor hat geschrieben:also bei Stern-Radio&Co gab es durchaus „Kofferradios & HiFi Anlagen“ , die mittels „Abfühler“ zwischen Fe und Chrom unterscheiden konnten.
Bei der Anlage SK300 war es sogar möglich FeCR (FerroChrom- das gab es auch) zu verwenden.

Mein GC 6131 tastet nicht ab, es hat Wahlschalter Normal/CR/FECR (Weiß gar nicht, ob ich die je sinnvoll benutzt habe)

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von nortobor » Di 24. Jan 2012, 00:35
Hallo Andreas
RALF--- ……… Es geht dabei nicht nur um die Vormagnetisierung, sondern auch um die bei der Aufnahme angehobenen hohen Frequenzen, die bei der Wiedergabe wieder abgesenkt werden /Verminderung Bandrauschen ----- das ist bei FE anders als bei CR ………

Da bin ich natürlich etwas anderer Meinung. -----

OK: Meinung akzeptiert,
aber Vormagnetisierung ist so etwas wie die Trägerfrequenz mit dem darüberliegenden Informationssignal.
Und die Frequenzanpassung wurde schon bei einfachen Tonbandgeräten dem magn. Bandmaterial angepasst, und CR ist etwas "härter" als FE.
Egal wollte nur sagen, normale Fe-Cassetten sind sicher besser als CR geeignet---- ob die nun länger halten ???

Ich vermute mal, daß Disketten FE sind ---- oder weis da jemand etwas Anderes :?:

Ralf

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von alers » Do 26. Jan 2012, 11:49
Sooo.
Also. Vorweg : Es klappt. Sau-Maloche !

Es wurde ne Handelsübliche HP-Dat-Kassette als Quelle genommen, aufgeschraubt und das Band auf ne normale Kassettenspule gespult (Eher manuell gewickelt). Das war das einfachste.
Danach das Original per USB-Kassette (http://www.pollin.de/shop/dt/NDk2OTYzOT ... _automatic <=== den hat der Kollege) eingelesen (Und zwar das komplette Tape).
Dann in das gleiche Gerät die ,,neue'' ATARI-Leer-Kassette reingelegt, und aufkopieren lassen, was durch die Software sehr simpel ist, wichtig ist hierbei nur, daß man das Bandmaterial nicht ,,erkennen'' läßt sondern manuell auf Ferro einstellt, da komischerweise die Einstellung Chrom so nen Murx macht, daß das Ergo nicht nutzbar ist, Denke mal, nen Software-Fehler.
Danach in einem 1010er und in einer 410er abgespielt, das je auf nem 65xe und auf ner xegs beides ohne Probleme. Würde sogar sagen, die Töne sind um ein vielfaches besser als im Original, da das Störrauschen (Was beim Alter der Original-Tapes kein Wunder ist) raus sind.
Ich werde das Testtape mal in ca. nem Jahr wieder reinlegen, um zu sehen, ob es wirklich auch Dauerhaft ne Lösung ist. Aber bisher bin ich davon überzeugt.
Ob es anders geht? Mit Sicherheit, finde das Gerät ein wenig teuer, findet man auch sicherlich billiger. Die Software ist aber echt genial, endlich mal durchdacht

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von eda70 » Do 26. Jan 2012, 16:21
dl7ukk hat geschrieben:Somit wird das Pfeifen der 1010 bis XC12 Tapes auch immer "leiser" werden und irgendwann verstummen. :(

Geht es dir um den Erhalt der Daten? Um neue Bänder oder generell.
Die Daten kann man entweder wie von alers beschrieben kopieren oder einfach in den Rechner einlesen und etwas aufhübschen, ggf. in das cas-Format wandeln, dann lassen sie sich beliebig oft, auf beliebig viele Datenträger wieder bespielen (wie das geht ist bspw. >hier< beschrieben)...

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von dl7ukk » Do 26. Jan 2012, 18:34
Hi Robert,

eda70 hat geschrieben:
dl7ukk hat geschrieben:Somit wird das Pfeifen der 1010 bis XC12 Tapes auch immer "leiser" werden und irgendwann verstummen. :(

Geht es dir um den Erhalt der Daten? Um neue Bänder oder generell.
……


Alers hat ein paar sehr gute Hinweise gegeben.

Es ging mehr um technisch/ historische Seite. Klar, die Daten sind größtenteils erhalten. Zumindest wenn es sich um "fertige Progs" handelt. Was weg sein wird und das schon teilweise heute, sind die kleinen oder großen Ideen, die auf Tapes gesichert wurden.

Mich interessiert die ganze Turbogeschichte, insbesondere da ich lange Zeit damit gearbeitet habe. Angeschnitten wurden Turbo-Tape inklusive des Umbaus der Geräte schon mehrmals. Ohne jedoch gute/ richtige Ergebnisse zu liefern. Es gibt Turbo mit/ ohne Hardwareerweiterung. Es gibt mindestens Maus~, Chaos~, Schleife88~ Turbo. Es gibt aber kaum noch die Software dazu (CharlieChaplin :notworthy: ), geschweige denn mal eine Doku. Nicht vergessen möchte ich an der Stelle BASCODE(?) und Tape-Dos (?) Auch die BE ( ... A302) werden nun schon lange nicht mehr hergestellt. :x
Aber und das ist gut, es gibt einige Hinweise auf User, die damals aktiv waren und sicher noch Ahnung davon haben. Es gibt BitByter (Andreas :notworthy: ), die jede Kassette dreimal umdrehen, um auch noch das letzte Byte raus quetschen.
Natürlich braucht das Zeit, die ich leider nicht reichlich habe. Mitunter lässt man mich aber Nachts nicht schlafen und da kann ich in den "Pausen" solchen Dingen nachgehen. :twisted:

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von eda70 » Fr 27. Jan 2012, 11:47
dl7ukk hat geschrieben:Was weg sein wird und das schon teilweise heute, sind die kleinen oder großen Ideen, die auf Tapes gesichert wurden.

Das muss nicht sein, wenn du die Bänder wie beschrieben mit dem PC sicherst und ein wenig nachbearbeitest. Damit lassen sich dann wieder Bäder lesen, die vorher nicht mehr direkt lesbar waren (bspw. wg. drop-outs). Dieser Punkt geht mit allen Bändern (sonlage sie noch in einem Tape abspielbar sind).

Konvertieren von Turboformaten geht für bestimte Fromate via Emu mit A8cas oder mit magotrans

Re: Neue Tonbandkassetten ??

von CharlieChaplin » Sa 28. Jan 2012, 01:24
dl7ukk hat geschrieben:Was weg sein wird und das schon teilweise heute, sind die kleinen oder großen Ideen, die auf Tapes gesichert wurden.



Ja stimmt. [offtopic on]
Da ich bis Anfang der 90er Jahre nur mit einer 1010 gearbeitet habe und erst dann auf Floppy umgestiegen bin, sind mir so 3-4 selfmade Programme verloren gegangen. Eines der Programme war von meinem Bruder, der in Atari Basic programmieren konnte. Es war ein Text-Adventure, das Märchen zum Hauptthema hatte, man wanderte durch eine Märchenwelt und musste (ähnlich wie in "Die Märchenbraut") wieder Ordnung in die Märchenwelt bringen, d.h. verlorene Sachen finden / zurückbringen, Prinzessinnen wachküssen u.a. Sachen. Da das Programm nicht fertig gestellt war, gab es an irgendeiner Stelle einen Error aus und da mein Bruder sich ca. 1987 nicht mehr für den A8 interessierte wurde daran nicht weiter gearbeitet. Früher oder später (da ich ja selber nicht programmieren konnte/kann) habe ich nur noch eine Kopie davon auf Band aufgehoben und tja, irgendwann war dieses Band hinüber... :-(

Die anderen Programme waren von einem Freund, es waren extrem billige Adventures mit simpler Atari Control-Zeichen-Grafik (wie man sie auch in ASCII-Movies kennt) und dem Thema John Sinclair, der div. Dämonen und anderes Zeugs platt machen musste. Über den Verlust dieser Adventures bin ich sogar recht froh, da sie ziemlich blöde waren. Dass das Märchen-Textadventure verloren ging finde ich allerdings schon schade.

Daneben hatte ich und mein Bruder noch ein paar "Spezial-" Versionen von Abtipp-Programmen, z.B. wenn man bei unserer Version von "Schatzhöhle" ein Leben verlor, so wurde an dieser Stelle ein zusätzlicher Weg bzw. eine Abkürzung frei, wodurch man das Ziel schneller/einfacher erreichen konnte. Bei "Magic Fire" konnte man unsichtbar werden (und somit von den Spinnen nicht gekillt werden) wenn man nach unten ging und dies natürlich nutzen, um dann schnell die Viecher platt zu machen. Bei "Super Miner" hatte ein Abtipp-Level einen Bug (Error xx at line yy), da hat mein Bruder kurzerhand einen neuen Level stattdessen eingebaut. Es gab noch weitere angepasste Abtipp-Listings, an deren Namen oder Features/Specials ich mich aber nicht mehr erinnere. Auch diese Spezial-Versionen sind leider alle durch ein defektes Tape verloren gegangen (und als nicht-Programmierer kann ich sie mir nicht selber erstellen).

Gruß, Andreas Koch.

P.S.: Als ich 1992 anfing mit Floppy zu arbeiten hatte ich auf einer Disk zahlreiche Turbo-Tape Programme drauf, viele davon habe ich auch heute noch nicht wieder, denn leider hatte ich mir die Disk mittels ungewolltem Formatieren gelöscht - und dummerweise gibt es beim A8 kein unformat... wobei ich mich schon frage, wie geht das unformat einer Diskette beim PC und gäbe es irgendeine Möglichkeit sowas auch beim A8 zu implementieren...?!? [offtopic off]

(Un)format

von Sleepy » Sa 28. Jan 2012, 12:17
Ob ein "Unformat" möglich ist hängt davon ab wie die Disk formatiert wurde und ob seit dem etwas neues gespeichert wurde.

Man kann eine Disk (oder auch Festplatte, USB-Stick, SD-Karte,...) entweder dadurch formatieren in dem man sie wirklich formatiert, d.h. das Medium wirklich löscht und in den "Neu-Zustand"-versetzt, oder indem man einfach das Inhaltsverzeichnis löscht und die mit Daten beschriebenen Bereiche wieder frei gibt ohne die Daten ansich zu löschen.

Beim richtigen Formatieren sind die Daten futsch, da die Disk einmal komplett überschrieben wird (der ATARI rattert dabei brav alle 40 Sektoren ab; das dauert eine Weile).
Wird nur das Inhaltsverzeichnis gelöscht (geht deutlich schneller) lassen sich die Daten wieder herstellen da sie nicht wirklich gelöscht wurden. Mit entsprechender Software lassen sich Dateien wieder rekonstruieren. Die ursprünglichen Dateinamen gehen dabei allerdings verloren - das Inhaltsverzeichnis wurde ja gelöscht.
Eine weitere Voraussetzung für das erfolgreiche Wiederherstellen ist das seit dem Formatieren keine neuen Daten gespeichert wurde. Diese würden, wenn man Pech hat, die zu rekonstruirenden Daten natürlich überschreiben.

Ob es beim ATARI eine Schnell-Formatierung (nur löschen der FAT) gibt weiss ich allerdings nicht; soweit mir jetzt bekannt ist gibt es zwar eine Schnellformatierung, bei der entfällt allerdings nur das früher übliche Verify nach der vollständigen Formatierung.

Sleeπ
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