Lötstation: Wie funktioniert das nochmal?
Lötstation: Wie funktioniert das nochmal?
von Mathy » Fr 3. Okt 2008, 00:52
Hallo Leute
Ich habe mir 'ne Lötstation zugelegt. Problem ist, ich hab' noch nie sowas benutzt. Kann mir jemand 'nen Crash-Kurs in die Benutzung dieser Dinger geben. Bis jetzt hatte ich nur eine 16 Watt Kolben. Für den XE reicht das, aber am Auto leider nicht immer.
Tschüß
Mathy
Re: Lötstation: Wie funktioniert das nochmal?
von iznogud » Fr 3. Okt 2008, 08:55
Mathy hat geschrieben:Ich habe mir 'ne Lötstation zugelegt. Problem ist, ich hab' noch nie sowas benutzt. Kann mir jemand 'nen Crash-Kurs in die Benutzung dieser Dinger geben.
Ähm, Schwamm anfeuchten, Lötkolben in den vorhandenen Halter stecken, Station einschalten und warten bis Betriebstemperatur erreicht ist?
Oder habe ich Deine Frage missverstanden?
cu, Andreas
von Sleepy » Fr 3. Okt 2008, 10:05
Evt. noch die Temperatur einstellen; bei meiner geht das von 150-450°C.
Beim Auto (was willst Du denn da löten? Bleche oder Kabel?:-) würde ich jedenfalls eine dickere flache Lötspitze nehmen.
Für Platinen brauchst Du eher was schmales spitzes.
Was hast Du denn für eine Station? Zufällig eine von Weller?
Ich hab´ u.a. so eine:
http://images.google.com/imgres?imgurl= ... e%26sa%3DN
Sleepy
von FlorianD » Fr 3. Okt 2008, 10:59
ganz dummer Tipp noch: den Lötkolben an der "richtigen" Seite anfassen vermeidet Brandblasen.
Habe ich unlängst erst wieder nachgeprüft. Auf der Fingerkuppe tut das echt weh... *aua* *pust* *kühl*
Re: Lötstation: Wie funktioniert das nochmal?
von Bernd » Fr 3. Okt 2008, 12:12
iznogud hat geschrieben:Ähm, Schwamm anfeuchten...
cu, Andreas
Hallo zusammen,
den Fehler habe ich früher auch gemacht.
Wasser -> Schwamm -> Lötspitze ist keine gute Kombination. Beim eintauchen kühlt sich die Lötspitze immer rapide ab und braucht seine Zeit um wieder "warm" zu werden.
Von HardwareDoc habe ich den richtigen
Spitzenreiniger bekommen, Danke nochmals dafür.
Sieht aus wie eine Spänekiste, der Erfolg ist aber fantastisch. Spitze bleibt warm und der Dreck bleibt an den Spänen hängen.
Reinigung: Späne entnehmen, auseinanderziehen und mal klopfen.
Geniale Sache die man erstmal kennenlernen muss.
Viele Grüße,
Bernd
PS: Sind "Branding" nicht aktuell? Ich habe mir da auch mal einen unbewusst zugelegt.
von Mathy » Fr 3. Okt 2008, 12:17
Hallo Leute
Ich habe nach eine Station von Weller gefragt. Die währe sehr teuer hat man mir gesagt, und für dass was ich damit löten will, "overkill". Der Verkäufer hat mir 'ne Velleman Station empfohlen und die habe ich auch gekauft.
Ich will die Schalter der elektrischen Fensterheber austauschen. Dafür muss ich Kabel ablöten von so Metallbrücken. Ich brauche also schon eine Lötstation.
Der Verkäufer (hat vielleicht schon 25 bis 30 Jahre einen Laden mit u.A. E-Bauteile und ist noch ein Fachmann) hat mir zwar gesagt, wie ich genau die Temperatur einstellen soll. Ich hab's aber teils wieder vergessen. Deswegen hätte ich gerne von euch gehört, wann man welche Temperatur einstellen sollte. Kommt nicht auf's Grad genau. Aber so 'nen Richtfaden hätte ich schon gerne. Und wenn's dann hier im Forum steht, kann ich's mir speichern, damit ich's ab und zu mal nachschlagen kann. Mein Bio-Speicher erlaubt es mir leider nicht, ab und zu mal 'ne Aussage zurück zu spulen.

Tschüß
Mathy
von Bernd » Fr 3. Okt 2008, 12:26
Hi Mathy,
unter Google books gibt es noch dies
hier.
Viele Grüße,
Bernd
PS: Das Buch ist zugleich ein Einstieg in die Elektronik....leider sind die maximalen Seiten zur Ansicht begrenzt...
von Sleepy » Fr 3. Okt 2008, 13:39
Das mit dem "Schwamm" ist eine gute Idee; das sieht aus wie ein Edelstahlschwämmchen wie man es normalerweise in der Küche verwendet.

Ja, die Weller-Stationen sind nicht gerade billig; ich habe damals eine extrem preiswert (20DM

) & kaum gebrauchte bei der Auflösung meiner Ausbildungsstelle "abgestaubt".
Die Temperatur hängt von den zu verlötenden Teilen ab. Wenn sie zu niedrig ist und du "größere" Teile verlöten willst (z.B. die Kontakte von einem Schalter) dauert es sonst zu lange bis die Lötstelle die nötige Temperatur erreicht -> der Schalter könnte Schaden nehmen.
Dann besser mit höherer Temperatur (400-450°C) und dafür schneller löten.
Beim Anlöten von Kabeln an einen Schaltern würde ich zudem eine größere Lötspitze nehmen. Nicht so eine kleine Spitze, eher eine etwas dickere Flache. Diese überträgt mehr Wärme und kühlt bei größeren Lötstellen nicht so schnell ab. Und nimm möglichst kein bleifreies Lötzinn. Bleihaltiges Lötzinn verläuft besser und ist wenn Du gerade erst mit dem Löten anfängst einfacher zu handhaben.
Sleepy
P.S.: Bevor Du Dich an den echten Schalter machst übe vielleicht mal an einem alten Schalter (aus gleichem Material mit ähnlichen Kontakten). Wenn Du daran zulange rumbrätst und der Schalter kaputt geht ist´s nicht so schlimm;-)
Sleepy
von dl7ukk » Fr 3. Okt 2008, 19:54
Hallo,
Sleepy hat geschrieben: Das mit dem "Schwamm" ist eine gute Idee; das sieht aus wie ein Edelstahlschwämmchen wie man es normalerweise in der Küche verwendet.
Sleepy
das mach ich auch so. Es gibt (oder gab) da mal solche Topfreiniger aus Messing, die ich zum abstreifen der Lötspitze nehme.
Aber so toll wie Lötspitzenreiniger von Bernd ist es natüßrlich nicht.
Gruß
andreas/ dl7ukk
von dl7ukk » Fr 3. Okt 2008, 20:13
...
Man das Teil gibt es ja sogar für Geld zu kaufen...
http://www.loetdampf.de/index_loet.html
Lötspitzenreiniger Di-Li 183
ak
von mega-hz » Fr 3. Okt 2008, 23:11
@sleepy:
eine höhere Temperatur zu wählen weil die Teile dicker sind oder mehr Fläche haben ist völlig falsch!
Wenn der Lötkolben es nicht schafft, diese dicken Teile auch auf 350Grad zu bringen, ist dieser einfach von der Heizleistung zu schwach!
Gut funktionieren die Weller mit Magnastat Spitzen, haben 50-80Watt.
Das Problem bei höherer Temperatur ist: 1. "verkocht" das Flussmittel in dem Lötzinn bevor es die eigentliche Funktion übernehmen kann und 2. bei Leiterplatten kann sich das Kupfer vom Trägermaterial lösen.
Für Handlötkolben gilt: verbleites Zinn: 330-350 Grad,
für bleifreies Zinn 385-410Grad, je nach Legierung!
Für die maschinelle Lötung sind diese Temperaturen noch einiges niedriger!
Also: HF-Modulator Gehäuse mit 15W Lötkolben.... einfach zu schwach...

von Sleepy » Fr 3. Okt 2008, 23:53
Hm, also ich hatte da bisher keine Probleme. Mit den der hohen Temperatur kann man natürlich nicht auf einer Platine `rumbraten (wenn sie nachher noch laufen soll); das ist richtig.
Wenn aber etwas größere Flächen zu erhitzen sind (HF-Gehäuse verlöten, Kabelzungen anlöten o.ä.) geht´s meiner Meinung nach mit einer etwas erhöhten Temperatur besser.
Von der Leistung ist die meine Lötstation schon ausreichend; die WECP 20 hat 50W.
Sleepy
von Bernd » Sa 4. Okt 2008, 00:01
Die XL Reihe hat recht gute Boards. Beim XE löst sich bei zu hoher Temperatur
gerne mal die Leiterbahn ab. Diese Erfahrung musste ich auch schon einmal machen.
Bernd
von Tot » Mi 15. Okt 2008, 08:42
das passierte mir auch, als ich damals beim 1040 stf den 68000er auslöten wollte, vielleicht kamen die platinen aus dem gleichen fertigungsprozeß/werk.
was den schwamm angeht: ich habe bei meiner weller die erfahrung gemacht, daß man/frau meist anfangs den schwamm zu feucht läßt,
und damit der unerwünschte abkühlungseffekt eintritt, aber ordentlich ausgewrungen und mit der halbwegs intakten richtigen seite nach oben gelegt
macht der schwamm bei mir gut seinen job. dann leicht drüber gestrichen mit ner leichten drehbewegung läßt sich gut arbeiten.
es sollte nicht unbedingt zischen und dampfwolken aufsteigen beim abstreifen der spitze

ich benutze in der regel für std-operationen 350 grad und ne feine spitze, damit läßt sich meist mit kurzem erhitzen alles sauber verlöten.
bye
tot
von dl7ukk » Mi 15. Okt 2008, 09:36
Hi,
ich benutze seit Jahren eine 12 Volt Lötnadel und wenn benötigt eine Entlötpumpe. Diese hängt an einem einstellbaren Steckernetzteil für wenige Mark. Nur zum Löten bekommt die Nadel 9 oder 12 Volt, sonst wird nur "vorgeglüht". Für Entlötlitze reicht die Wärmemenge jedoch nicht aus.
Zum Säubern nehme ich die o.g. Messingwolle oder einfach ein Stück Tempo.
Damit habe habe ich noch nix verbrannt oder abgelöst.
Allerdings .... habe ich schon 2x im Leben "gedacht" ich kann löten. Das erste Mal vor 35 Jahren als Lehrling (Azubi), wo der Lehrmeister mich eines Besseren belehrte. Danach reichten meine Lötstellen für die Röhrentechnik. Das zweite Mal war es ein Rundfunkmechaniker vor knapp 20 Jahren und danach konnte ich auch gefahrlos auf den ATARI u. ä. losgelassen werden.
Und wenn ich nicht total aus der Übung komme, reicht es für den Rest meines Lebens.
Nur mit bleifreiem Lot habe ich noch nichts gemacht.
Gruß
andreas/ dl7ukk