mal ne off topic frage:

Wer kennt sich mit Linux Servern aus?

Mein Server stellt zum einen per Apache2 die Webseite dar,
dient als Samba Server mit 2x500GB und 2x 160GB Festplatten sowie als Printserver für 1x HP Laserjet, 1x Xerox Phaser 8400.
Alles auf Suse 10.x

Möchte folgendes wissen:

1. Ist es möglich, die Platten nach 1Std abschalten zu lassen? (Ausser die WEB-Platte) Wenn ja, wie? (Bios unterstützt es schonmal..)

2. Wie kann ich den Datei-Cache vom Samba erhöhen, um mehr
Performance bei vielen kleinen Dateien bzw. Inhaltsverz.Einträgen zu bekommen?

3. Wie kann ich den Spooler Speicher beim Printserver erhöhen und mehr Rechenleistung zuführen?

Ich weiss, daß in den "richtigen" Servern nie die HDDs
ausgeschaltet werden, aber in meinem Falle kann es schon mal
sein, daß sie nur 1x am Tag für 10sek. benutzt werden.
Spart auf jeden Fall Strom und Krach.

Zum Server: der noch laufende ist ein P2-450 mit 512MB Ram.
Der neue ist ein P4-2GHZ mit 2GB RAM
oder ein 2x1136Mhz P3 mit 2GB RAM, weiss noch nicht, welcher
reinkommt.

Für ernsthafte Tips und Hilfestellung wäre ich sehr dankbar!

Gruß,
Wolfram.

Hi!

mega-hz hat geschrieben:Wer kennt sich mit Linux Servern aus?

Ist mein täglich Brot. Also: ja, ich :-)

1. Ist es möglich, die Platten nach 1Std abschalten zu lassen? (Ausser die WEB-Platte) Wenn ja, wie? (Bios unterstützt es schonmal..)

man hdparm

Mit "hdparm -S 120 /dev/hdc" sollte sich die (secondary Master IDE) Platte nach 10 Minuten schlafen legen. Die meisten IDE Platten sollten das unterstützen, evtl. ist aber eine Einheit nicht 5 Sekunden sondern irgendwas anderes. Einfach ausprobieren. Maximalwert ist aber 255, also gut. 20 Minuten.

Aber Vorsicht: Checke im Datenblatt der Platte, wieviele Power on/off Zyklen sie verträgt. Nicht, daß sie dann nach einem halben Jahr plötzlich hinüber ist.

Und ausserdem: Durch jeden Zugriff wird die Platte wieder aufgeweckt. Root und vor allem /var/log sollten also auf einer andern Platte liegen.

2. Wie kann ich den Datei-Cache vom Samba erhöhen, um mehr
Performance bei vielen kleinen Dateien bzw. Inhaltsverz.Einträgen zu bekommen?

Samba hat da keinen eigenen Cache, das macht der Linux Kernel. Und der nimmt per Default alles RAM das er kriegen kann als Cache. Also einfach mehr RAM in die Kiste stecken :-)

Man kann zwar an den Filesystem Cache Parametern des Linuxkernels etwas rumdrehen, aber das würde ich eher nicht empfehlen. Der Default ist (ausser in ein paar sehr seltenen Fällen) schon recht OK.

Du könnstest höchstens mal mit dem Parameter "max stat cache" in der smb.conf etwas rumspielen. Der steuert den Cache für die Dateinamen (Windows ist ja die Gross/Klein-Schreibung egal, Linux aber nicht). Default ist üblicherweise 256 (kB).

3. Wie kann ich den Spooler Speicher beim Printserver erhöhen und mehr Rechenleistung zuführen?

Was meinst Du damit genau? CUPS und LPR/LPD legen die Spool-Dateien einfach auf der Platte ab (/var/spool/cups oder /var/spool/lpd). Von dort werden sie dann ggf. durch einen Filter gejagt (zB ghostscript für PS nach PCL) und dann an den Drucker geschickt.

Zum Server: der noch laufende ist ein P2-450 mit 512MB Ram.
Der neue ist ein P4-2GHZ mit 2GB RAM
oder ein 2x1136Mhz P3 mit 2GB RAM, weiss noch nicht, welcher
reinkommt.

Ein Tip: Wenn mehrere Sachen parallel am Server laufen ist eine Mehrkern CPU durchaus empfehlenswert. Ein kleiner Core2Duo (oder auch AMD) reicht da völlig aus. Von den ganz kleinen (aktuellen) CPUs mit so gut wie 0 Cache würde ich aber eher die Finger lassen.

so long,

Hias

mega-hz hat geschrieben:mal ne off topic frage:

Wer kennt sich mit Linux Servern aus?

Mein Server stellt zum einen per Apache2 die Webseite dar,
dient als Samba Server mit 2x500GB und 2x 160GB Festplatten sowie als Printserver für 1x HP Laserjet, 1x Xerox Phaser 8400.
Alles auf Suse 10.x

Möchte folgendes wissen:

1. Ist es möglich, die Platten nach 1Std abschalten zu lassen? (Ausser die WEB-Platte) Wenn ja, wie? (Bios unterstützt es schonmal..)

Hallo Wolfram,

es gibt ein Linux Script namens "laptop-mode". DIeses stellt einige Parameter im Linux um Strom der Batterie zu sparen. U.a. stellt das Script auch Parameter, um die Festplatten schlafen zu legen.

Wie HiaS schon anmerkte, jeder Festplattenzugriff "weckt" die Festplatte wieder auf. Das Laptop-Mode script verändertt einige Linux-Kernel Paremmeter so, das Festplattenzugriffe so spät wie möglich durchgeführt werden (insb. Schreibzugriffe). Das macht das System anfälliger gegen Stormausfälle (oder Ausschalten), den dann sind die noch nicht geschriebenen Daten futsch, bewirkt aber das die Platten nurr noch sehr selten anlaufen.

Die Gentoo Power-Management Anleitung hat unter Kapitel 5 gute Informationen zu dem Thema:
http://www.gentoo.org/doc/en/power-management-guide.xml

Der lm-profiler zeigt an, welche Prozesse die Festplatte wieder aufwecken und gibt Tipps, welche Prozesse man ggf. abschalten kann.

Als weiter optimierung habe ich auf meinen Systemen alle Verzeichnisse für temporäre Daten (/tmp, /var/tmp ...) in eine Ramdisk gelegt (tmpfs), so das wenn temporäre Daten geschrieben werden die Festplatten nicht "aufwachen". Das gleiche könnte man auch mit Logdateien machen, diese dann bei jedem Start/Shutfown zwischen der Ramdisk und der Platte kopieren.

Ciao

Carsten

Hi, mit hdparm hab ich es probiert, die beiden IDE Platten haben auch keine Fehler gemeldet, die beiden 500GB USB Platten jedoch schon:
HDIO_DRIVE_CMD(setidle1) failed: invalid argument.

Diese beiden werden am Windows PC aber refolgreich "schlafen" gelegt! Also liegt es noch woanders dran...

Ob die beiden IDEs sich aber tatsächlich schlafen legen, bezweifel ich, denn Netzwerkzugriffe nach ner Std. sind sofort da!

Kann es am zusätzlichen IDE Controller liegen?

Die Idee mit der RAMDISK ist gut!
Aber bei jedem START/SHUTDOWN auf die HDD schreiben?
Also alle 6Monate? Der Server wird normal nicht neugestartet!
Stromausfall: kein Problem, der Server hängt an einer USV!

Wo kann ich dieses Laptop-Script im Suse10.x finden?

Mit mehr Rechenleistung für CUPS meinte ich ähnlich wie bei XP:
Prio des Tasks höhersetzen! Oder geht sowas nicht bei Linux?

Danke schonmal für die vielen Tips!

Wolfram.

mega-hz hat geschrieben:Hi, mit hdparm hab ich es probiert, die beiden IDE Platten haben auch keine Fehler gemeldet, die beiden 500GB USB Platten jedoch schon:
HDIO_DRIVE_CMD(setidle1) failed: invalid argument.

Diese beiden werden am Windows PC aber refolgreich "schlafen" gelegt! Also liegt es noch woanders dran...

Ob die beiden IDEs sich aber tatsächlich schlafen legen, bezweifel ich, denn Netzwerkzugriffe nach ner Std. sind sofort da!

Kann es am zusätzlichen IDE Controller liegen?

Die Idee mit der RAMDISK ist gut!
Aber bei jedem START/SHUTDOWN auf die HDD schreiben?
Also alle 6Monate? Der Server wird normal nicht neugestartet!
Stromausfall: kein Problem, der Server hängt an einer USV!

Wo kann ich dieses Laptop-Script im Suse10.x finden?

Mit mehr Rechenleistung für CUPS meinte ich ähnlich wie bei XP:
Prio des Tasks höhersetzen! Oder geht sowas nicht bei Linux?

Danke schonmal für die vielen Tips!

Wolfram.

Der HDPARM Befehl senden ATA (IDE) Kommandos. Für USB Festplatten muss ein USB Kommando abgesetzt werden, siehe diese Diskussion
http://linux.derkeiler.com/Newsgroups/c ... 00053.html

USB benutzt SCSI Kommandos (SCSI über USB) also muss ein SCSI Sleep Kommando gesendet werden (auch wenn die Festplatte eine IDE oder SATA Festplatte ist, der USB Kontroller übersetzt SCSI nach ATA/SATA.

Du benötigst die sg3_utils dafür, siehe http://tldp.org/HOWTO/SCSI-Generic-HOWTO/sg3_utils.html

SuSE und Laptop_mode, benutzt Google -> gefunden http://news.jensbenecke.de/story/919_la ... rsave.html

Die Priorität eines Prozesses unter Unix wird mit dem "nice" Kommando kontrolliert, siehe "man nice". Mehr geschwindigkeit kann man aber herausholen, wenn man CUPS optimiert. Das ist dann aber abhängig von Drucker, Druckerschnittstelle (USB, seriell, paralell), Druckersprache (Postscript, HPGL, GDI etc), daher kann ich keine allgemeinen Tipps geben.

Mit "nice" bekommt man vielleicht 5% mehr speed, mit einer Optimierung von CUPS auf den Drucker kann die Geschwindigkeit bis zum Faktor 1000 schneller werden.

Ciao

Carsten

Bin nun ein Schritt weiter:

die IDE Platten legen sich erfolgreich schlafen!
Allerdings sind 10min nicht 10min... egal.

Eine Ramdisk habe ich auch angelegt, ist nur die Frage:
Wird die beim neustart automatisch wieder angelegt und gemountet?

WAS könnte/dürfte denn alles in die RD gespeichert bzw. umgebogen werden?

Mit den USB Platten komm ich nicht zurecht...

Gruß,
Wolfram.

mega-hz hat geschrieben:Bin nun ein Schritt weiter:

die IDE Platten legen sich erfolgreich schlafen!
Allerdings sind 10min nicht 10min... egal.

Eine Ramdisk habe ich auch angelegt, ist nur die Frage:
Wird die beim neustart automatisch wieder angelegt und gemountet?

WAS könnte/dürfte denn alles in die RD gespeichert bzw. umgebogen werden?

Mit den USB Platten komm ich nicht zurecht...

Gruß,
Wolfram.

Bei mir mounte ich die Verzeichnisse /tmp, /var/run und /var/tmp als tmpfs in der fstab Datei (/etc/fstab).

Ich weiss nicht ob SuSE auch die /etc/fstab benutzt, oder etwas eigenes hat.

meine Einträge sind (bei einem Rechner mit 2 GB):

none /tmp tmpfs size=1800M 0 0
none /var/run tmpfs size=20M 0 0

Das Verzeichnis /var/tmp ist bei mir ein Symbolischer link auf /tmp, erstellt mit

ln -s /tmp /var/tmp

Was so alles umgebogen werden kann liegt daran wie SuSE die Verzeichnisse und Dateien strukturiert, da muesstst Du einen SuSE Spezialist finden. Auch hier kann Google bestimmt helfen. Die Idee für meine Installation habe ich aus http://en.gentoo-wiki.com/wiki/Speeding ... with_tmpfs

Siehe auch http://www.howtoforge.com/storing-files ... with-tmpfs

Carsten

Danke für die super-kompetente Hilfe von CAS!
Hiermit schliesse ich diesen Thread.

Ich habe noch einen Tipp:

wenn Du den Server nur im Textmodus betreibst, und Du hast eine Grafikkarte it eigenem Video-RAM, dann kannst Du den Video-RAM als schnellen Swap-Speicher benutzen:

http://gentoo-wiki.com/TIP_Use_memory_o ... rd_as_swap

ist leider nur ne onbboard graka.. ati s3 oder so.
wäre aber sinvoll gewesen!