Hallo,

hat jemand Erfahrung mit Bindegeräten zur Bindung von Manuals, Dokus etc? Sollte man Spiralbindung oder Leim-/Klebebindung nehmen?

Gruß,

Michael

Spirale (Metall, eher teuer, aber eher "wertig") hat den Vorteil, dass man das Werk umschlagen kann. Nimmt weniger Platz weg und es bleibt offen liegen.

Spirale Plastik (eher günstig, sieht aber wie "ausm Copyshop" aus) geht nicht ganz umzuschlagen, bleibt aber auch offen liegen.
Für Plastik und Spirale gilt: Guter Locher kostet richtig Geld, billige können nur wenig Seiten, Lochen vielblätteriger Werke wird sehr nervig


Klebebindung (sieht eher gut aus, wie ein "echtes" Buch, mittlerer Preis). Klappt zu, bleibt nicht offen liegen. Vorteil: als Nachschlagewerk kann man es besser schnell durchblättern (daumenkinoaartig). Klebebindung hält nicht ewig, wie bei schlechten Büchern. Lässt sich ggf neu erhitzen und wieder verkleben.

Spiralbindungen haben häufig den Effekt, dass sich einzelne Seiten lösen können.

Ich fav. da die Klebebindung, sofern dieses ,,kalt'' gemacht und nicht mit Hitzebindern, die die Seiten eher kaputt da ,,hart'' machen.
Ist zwar aufwendiger, aber ich habe hier Bindungen, die ich mir damals in den 80ern gemacht hatte, und die Leben auch jetzt noch.

Mach ich heute auch noch so:

1. Seiten sollten alle wirklich gleich groß sein (Falls das Format mal <>DINA4 ist)
2. Front- und Rückdeckel sollte aus min. stabiler Pappe, bei hochwertigerem aus Holz sein, wobei darauf zu achten ist, daß die Deckel an 3 Seiten ca. 2mm größer ausfallen sollten, um auch die inneren Seiten richtig schützen zu können (Etwa beim transport oder so)
3. Einen Leinenstreifen in der exakten Dicke des Buches + ca 1,6 cm schneiden
4. Ein Leim-Wasser-Gemisch (Bitte Bastelleim kein P0n@l) zubereiten (Ich meine mich daran zu erinnern, daß ich 2tl. Leim und 1tl. Wasser vermischt habe)
5. die Seiten mit Deckel fixieren (Habe ich immer mit 2-3 Schraubzwingen und 2 gleichgroßen dünnen Brettchen gemacht, Seiten dazwischen, der Rand muß ca. 2-3 cm rausgucken)
6. den Leinenstreifen nun in das in Punkt 4. genannte Gemisch baden und wenden, ca. 2-3min mindestens aber nicht länger als 10min.
7. den Streifen nun sehr exakt auf den Buchrücken legen, sauber anschmiegen und dann den Überstand rechts und links sauber und Bündig anschmiegen
8. das ganze nun mit einem Schwamm und sauberem Leinentuch abtupfen und trocken lassen
9. nach ca. 12 h ist das ganze durchgetrocknet und jedenfalls bei mir seit knappen 20 Jahren oder mehr nutzbar.

Vorteil : Es sieht a edler aus, b verhärten die Seiten nicht so tief wie bei Klebebindungen die heiß verklebt wurden, und c gibt es imho keine gut-aussehenden Deckel für heiße Klebeverbindungen.

Außerdem hält sogar das zeux an 2 Alu-Deckeln, die ich damals extra für meine ATARI-internen Schreibsel genutzt habe, was natürlich imho 1000x kultiger als Plastikfolie aussieht.

warum kein Ponal?

Hallo,

Kaltleimung ist natürlich sehr gut. Ist halt etwas aufwändiger. Ponal ist ganz gut zum Verleimen, Buchbinderleim ist aber besser, weil dauerhaft flexibel (was Pønål nicht ist).

Was es auch noch gibt ist Klemmbinden. Da werden die Seiten in einen vorbereiteten Buchrücken (mit stabilen Pappdeckeln) eingeklemmt (mit einer Presse). Im Buchrücken ist ein C-förmiges Eisenprofil, was dann zugepresst wird und die Seiten hält. Benötigt aber ausreichen Rand an der linken Seite, sonst kann es im Bund eng werden. Ausserdem bleibt das Buch nicht offen liegen und man kann den Buchrücken nur schwer beschriften, ausser einen Aufkleber drauf zu machen, der dann leicht ab geht. Vorteil: sieht toll aus, hält gut, man kann die Seiten gut durchblättern.

Viele Grüße,
Florian

Wie Florian schon beantwortet hatte... Ponal ist nach der Aushärtung einfach zu starr/steif, bastelleim nicht

Ich habe mich für die Spiralbidung (Plastik) entschieden. Sie ist variabel, man kann Seiten austauschen usw.
Weiterhin bleiben die Dokumente offen auf dem Desktop/Workbench/Schreibtisch liegen,
das war für mich ein weiterer entscheidender Grund.