von skriegel » Fr 28. Mai 2010, 15:57
Und immer wieder die gleichen pauschalen Vorurteile, die so schlicht und ergreifend nicht stimmen.
Man kann natürlich sagen: Warum fühle ich mich angegriffen? Dann muss ja was dran sein!
Narf. Dazu sage ich:
Warum weisen die Nicht-Mac-User ständig darauf hin, dass Macs zu teuer und so seien, kann denen doch egal sein. Ist es aber offensichtlich auch nicht. Also:
tfhh hat geschrieben:1. Die Hardware eines aktuellen Macs ist nichts anderes als das, was im "Wintel"-Sektor verkauft wird, nur teurer
Richtig ist, dass Apple Standardhardware verbaut. Das es teurer ist, ist pauschal falsch. Nimm ein MBP und vergleiche es mit einem gleichwertigen Laptop. Beispielsweise einem Sony Vaio. Das Vaio ist teurer. Schon immer.
2. Design ist mir egal, ich lege auf andere Dinge wert als "elegantes Aussehen"
Mir ist Design auch egal. Aber ich bin schon froh, dass mein MBP so schlank ist. Ein deutlich leistungsschwächerer Laptop anderer Hersteller bringt immer deutlich mehr Volumen und Gewicht mit. Und das ist mir schon nicht mehr egal. Da bin ich dann auch schon mal bereit, mehr zu bezahlen, auch wenn das als "Aufpreis für Design" abgetan wird.
3. Brauche ich keine Statussymbole (iPhone - soviel Geld für ein Telefon? Sorry Leute... das ist Schwachfug IMHO)
Statussymbole brauche ich auch nicht. Und verglichen mit anderen Smartphones ist das iPhone nicht einmal das teuerste Gerät am Markt. Und es ist eben mehr als nur ein Telefon. Ginge es nur ums telefonieren, würde ich auch lieber wieder ein gutes altes Siemens benutzen. Das waren echt die besten Handys.
4. Ist Mac OSX mittlerweile genauso buggy wie Windows, die Updatefrequenz der OS-Versionen samt Patches & Fixes ist annähernd so hoch wie bei Windows
Das ist völlig falsch. Ich arbeite parallel mit beiden Systemen, täglich. Eine hohe Updatefrequenz ist per se nichts schlechtes (eher im Gegenteil), aber faktisch ist sie bei Windows mindestens noch etwa dreimal so hoch wie beim Mac OS X. Ich merke das ja jeden Tag (habe hier 9 Dosen mit XP, Vista und Win7 ) . Und OS X ist bei weitem nicht so "buggy" (wie auch immer man das im Detail formuliert) wie Windows. Unter OS X arbeite ich beispielsweise mit der aktuellen CS5 von Adobe deutlich schneller, weil es eben problemloser läuft. Der PC mit Win 7 und Core i7 ist zwar beim Rendern deutlich schneller, aber hier hängt die CS5 immer wieder.
5. Brauche ich Modularität. Und ja, ich möchte, wenn ICH es will, auf meinem aktuellem PC noch MS-DOS 3.3 verwenden können
Das Argument verstehe ich nicht ganz. Ich kann MS-DOS 3.3 auch problemlos auf meinem MacBookPro verwenden. Und sogar Dataton TRAX, welches nativ eigentlich nur unter OS 9 läuft. So steuere ich mittlerweile mit meinem MacBookPro unsere analogen Projektoren über die serielle Schnittstelle (mit USB-serial Adapter von Keyspan). Windows 7 fahre ich Dank Parallels nebenher unter OS X im eigenen Fenster, was mittlerweile selbst auf meinem betagten Core2Duo 2.5GHz sehr gut funktioniert. Ein UNIX ist bei OS X sowieso direkt dabei. Also erkläre mir bitte noch einmal, was du nun mit Modularität meinst.
[quoteEin Großteil der Anwender schätzt die "Einfachheit" der Bedienung, wobei das insofern immer ein Thema ist, wo Apple meines Erachtens heute noch Vorschußlorbeeren erhält, die so nicht mehr angebracht sind.[/quote]
Da muss ich dir allerdings zustimmen. Die hohe Verbreitung von Apple-Produkten führt zu unglaublich viel Missinformation und selbst wirklich schlechte Produkte (die es von Apple ja durchaus auch gibt) werden hochgelobt.
Zu Zeiten eines Mac-OS kontra Windows 95 mag das gestimmt haben, das heutige Windows 7 braucht sich nicht hinter Mac-OS X verstecken. Für den Normalanwender sind beide OS gut zu bedienen, für den Profi fehlt es beiden OS an Werkzeugen, weswegen jeder Profi an seinem Mac-OS X oder Windows herumschraubt.
Das stimmt im Groben, Windows 7 hat tatsächlich recht ordentlich zu OS X aufgeholt. Allerdings fehlt noch ein ganzes Stück, denn während man mit OS X schon im Auslieferungszustand gut arbeiten kann, sind die Grundeinstellungen von Windows einfach schrecklich. Da muss deutlich mehr geschraubt werden, aber wenn man weiß wo, erhält man tatsächlich ein Betriebssystem, das fast so gut zu bedienen ist, wie Windows 7.
Und für Normalanwender (die z.B. nur Surfen, ein bißchen Texten und Patiencen legen wollen) gibt es diverse schicke Linux-Distributionen, die meistens in Stabilität jedes Mac-OS X noch übertreffen
Linux ist meiner Meinung nach gerade für Normalanwender immer noch indiskutabel. Stabil nur dann, wenn es wirklich gut für die Hardware gebacken ist. Es gibt da aber immer noch zu viele Lücken und Mängel, die Linux letztlich wieder aus dem Rennen werfen.
- und für lau zu haben sind (das wird ja auch gern unerwähnt gelassen, daß Apple für jedes Update mittlerweile auch gut in die Kasse der Anwender greift...).
Falsch. Nur neue Betriebssystem-Versionen (die erste Zahl hinter dem Komma) kosten Geld. Und zwar nicht mehr als ein neues Windows. Alle Updates sind kostenlos. Das Linux völlig kostenlos ist stimmt allerdings.
Software buys Hardware - das war schon immer so, ein Thema, was wir Atarianer in den 80er schmerzlich erfahren mußten. Und hier liegen alle Vorteile eindeutig bei Windows. Da Apple bis heute sehr restriktive Vorgaben an die Entwickler macht, wird es unter Mac-OS X auch nie das Angebot an günstiger oder freier Software geben. Und das ist aus meiner Sicht heute das Argument, was zählt. Nicht die 10, 20 oder auch 50 kommerziellen Großanwendungen, sondern die Alltags-Software.
Ich sehe nicht, dass hier alle Vorteile bei Windows liegen. Das trifft nur dann zu, wenn es um Spiele und einige wenige Spezialanwendungen geht. Die "restriktiven Vorgaben" an die Entwickler stimmen so auch nicht, das gilt nur für Teilbereiche wie das iPhone und iPad. Unter OS X darf und kann ich entwickeln, was und wie ich will. Solche Vorgaben haben aber durchaus einen gewissen Reiz, sorgen sie doch für eine gewisse Qualität. Ich persönlich bin mit dem Angebot an günstiger und freier Software für den Mac sehr zufrieden, da hier die Qualität im Durchschnitt doch deutlich über der von Windows-Software liegt. Es gibt zwar nicht soviel Software wie für Windows, aber dafür auch nicht soviel Schrott.
Dennoch: Jedem das seine

Genau. Und mir das meiste.
