von GoodByteXL » Fr 29. Jan 2010, 08:38
mega-hz hat geschrieben:habe nun den Server mit den 5 Festplattem, USV, Router, DSL Modem und Netzwerkswitch gemessen:
133W !
Weniger als ich vermutete!
Naja, das sind grob überschlagen bei 24Std*365Tg*133W ca. 1150KWh oder ca. 14% deines Jahresverbrauchs von 8100KWh. Bringt dich das auf neue Ideen?
Aquarium: 12W/50W/130W (12W Pumpe + LED Nachtbeleuchtung, 50W Pumpe + Leuchtstofflampe, 130W Pumpe, Leuchtstofflampe und Heizung)
Kühlschrank: 0/16/90W (16w Licht, 90W Kompressor)
0/950W Kaffeemaschine
0/1600W Wasserkocher
5W Lichterkette
Wäschetrockner:
Da ich selber mal ne neue Heizung eingebaut hattem weiss ich, was diese verbraucht: 4000W !
Umwälzpumpe usw. läuft nicht über unseren Zähler, die geht auf Schwiegerelterns Stromkreis.
Man muss tatsächlich messen, wenn man es genau wissen will. Das Ablesen von Typenschildern und über den Daumen kalkulieren und sich freuen, dass man A+-Geräte hat, ergeben keine verwertbaren Daten.
So wie Jürgen geschrieben hat, muss man das individuell für den eigenen Haushalt machen. Kinder, vor allem wenn klein und viel, machen da beim Stromverbrauch sozusagen ein Fass auf

. (Unsere 4 sind schon groß und bis auf einen 'raus)
Was mich z.B. verblüfft hatte:
Der 32"-TFT-TV hatte ein voreingestelltes Profil mit fast voll aufgedrehter Hintergrundbeleuchtung. Misst (!!!) man dann mal mit verschiedenen Einstellungen, kommt man auf ganz neue Ideen. Und da in den meisten Haushalten ein TV zu den Fast-Dauerläufern gehört, kann man da u.U. viel mehr Strom einsparen (blöder Begriff, in welche Dose tut man nicht verbrauchten Strom), also weniger verbrauchen, als mit der vermeintlichen Einsparung durch Energiesparlampen.
Oder Gefrierschrank: statt -21 Grad mal auf eine Temperatur einstellen, die man tatsächlich auch braucht. Wer nicht selber einfriert sondern nur TiKü kauft und darin lagert, kommt mit weit weniger aus. Und wenn man die Differenz mal eine Woche lang misst und dann hochrechnet ...
Oder Heizung (Öl): Je nach Größe des Brenners und der Umwälzpumpe gehen da locker bis zu 1500 KWh Strom pro Jahr weg. Kann man durch optimierte Einstellungen stark verringern.
Lampen z.B. sind - nachdem ich 6 Wochen lang alles mögliche im Haus auf tatsächlichen Verbrauch gemessen hatte - in meinem Messprotokoll fast völlig zu vernachlässigen. Ausnahmen sind nur Dauerbeleuchtungen. Alles andere rechnet sich betriebswirtschaftlich nicht zum Betrieb mit Energiesparlampen. Eine Energiesparlampe spart viel weniger Energie als man glaubt (wenn man misst) und bietet eine sehr hohe Chance, dass sich ihre teure Anschaffung im Vergleich zu einer normalen Glühlampe wirtschaftlich gar nicht rechnen wird, weil sie nämlich auch kaputt gehen kann. Ich habe schon 4 Energiesparlampen (von Philipps, die hatten den angenehmsten Farbton) in den 39 Monaten, die wir jetzt in diesem Haus wohnen, ersetzen müssen. Davon war eine älter als 1 Jahr, als wir hier eingezogen sind. Die anderen drei habe ich neu angeschafft für neue Lampen...
Die Idee der EU zur langfristigen Abschaffung der Glühlampe ist für private Haushalte aus meiner Sicht weder wirtschaftlich noch energietechnisch sinnvoll, lohnt sich aber sehr für die Industrie, weniger für die Umwelt.
Wäschetrockner und Waschmaschine kann man ebenfalls optimiert nutzen. Unser 7 jahre "alter" Wäschetrockner verbraucht in einem angepassten Programm für 5 Kg Handtücher 1,22KWh. Andere Sachen landen auf der Leine im Wäschekeller. Das schont nicht nur die Wäsche. Geht bei 4 kleinen Kindern natürlich nicht unbedingt ...
Waschmaschine: für fast alle Sachen reicht ein Programm mit niedriger Temperatur und kurzer Laufzeit, da die Waschmittel heute das sind, wovon vor 20 Jahren meine Holde sich gewünscht hatte, dass es sie gäbe. Macht bei 6Kg, 40 Grad und 65 Minuten Laufzeit 0,45KWh. Und so habe ich auch bei den anderen Programmen gemessen.
Sonst hätte ich den Stromklauer im Hinterhaus niemals entdeckt. Mit Schätzen kommt man "nie nicht" auf aussagekräftige Fakten, bestenfalls auf "Cloud Infos".
Messen, und zwar neutral und ehrlich mit sich selbst, bringt Daten und führt dann zu Optimierungen, sprich Verhaltensänderungen.
Den Rest der 6-seitigen Calc-Tabelle (für MS-Office-User: entspricht Excel) erspare ich euch.
