Die größten Technik-Flops...
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2Die größten Technik-Flops...
von CharlieChaplin » Mo 31. Jan 2011, 23:38
Hmm,
gerade bei msn.de gesehen/gelesen: Die größten Technik-Flops. Das da Betamax, Video 2000, DCC, DAT und andere Sachen erwähnt werden, war ja zu erwarten - aber die Erwähnung von Atari Jaguar und Commodore fand ich schon ein wenig überraschend (wenn auch nur wenige Zeilen)...
http://weltderwunder.de.msn.com/technik ... 48&page=10http://weltderwunder.de.msn.com/technik ... 48&page=12Scheint so, als hätte man bei msn die Firmen Atari und Commodore doch wahrgenommen (vielleicht ja auch nur, weil dort jetzt ehemalige Atari/Commodore Mitarbeiter angestellt sind)...
-Andreas Koch.
Re: Die größten Technik-Flops...
von Sleepy » Di 1. Feb 2011, 12:45
Hm, Betamax & Video2000 waren seinerzeit beide um Längen besser als VHS. Die Laufwerke der Betarekorder waren beim Funktionswechsel um ein vielfaches schneller als VHS. Video2000 hat auf der selben Menge Band doppelt so viel Bildmaterial in bessere Bild- & Tonqualität untergebracht.
Da haben seinerzeit mit Sicherheit nicht die Qualität der Produkte die Entscheidende Rolle gespielt.
Sleepy
Re: Die größten Technik-Flops...
von dl7ukk » Di 1. Feb 2011, 16:32
Hallo,
die größten Flops in der Technikgeschichte sind aber in meinen Augen zwei Andere.
Das Erste ist die "Erfindung" des Steckernetzteils bzw. des Steckerladegerätes. Jeder der mehr als zwei elekt. Geräte sein Eigen nennt, kennt das Problem. Mickrige Stecker, links und rechts natürlich, keine Beschriftung usw. Und von wegen universell einsetzbar. Gerade das passenden Netzteil mit den richtigen Steckern ist derzeit nicht zu bekommen. Wenn man denn weiß, was gerade benötigt wird. Und schnell sind sie auszutauschen, sagte die Reklame. Ja, aber was ist das denn für ein Hersteller der schon bei der Planung seiner Geräte davon ausgeht, dass Komponenten ausgetauscht werden müssen?
Und der zweite große Flop ist für mich die "Schaffung" des netzschalterlosen Gerätes. So ein Blödsinn kann nur Geizkragen einfallen ....
und vom unsinnigen Stromverbrauch mal ganz zu schweigen.

So und nun gehe ich an den XL spielen ................................ wo ist denn nur ............ ach da is er ja, der Netzstecker.

Ausnahmen bestätigen eben die Regel.

Re: Die größten Technik-Flops...
von Mathy » Di 1. Feb 2011, 21:06
Hallo Andreas
Nützt alles nix. Ich wollte auf der Arbeit drei Handy's aufladen, da war von vieren nur noch ein Steckerladegerät da. Also nur einen eingesteckt in der Hoffnung, dass der Kollege der sich morgens dieses nimmt, den Stecker in eins der beiden anderen Handy's steckt. Als ich dann am Tag danach wieder auf der Arbeit kam, war das Steckerladegerät zwar noch eingestöpselt auf der 230V Seite, aber nicht mehr auf der 9(?) V Seite. Und zwei Handy's immer noch fast leer.
Größter Flop in meinen Augen sind diese Kindersicherungsdinger in Steckdosen und Verlängerungskabel. 9 von 10 sind so hergestellt, dass man ohne Gewalt keine Stecker reinkriegt. Und natürlich sind die Dinger mit Blindklinknieten statt mit Schrauben zusammengeklemmt, sodass man die Sch...dinger auch nicht rausnehmen kann.
Tschüß
Mathy
Re: Die größten Technik-Flops...
von Rockford » Di 1. Feb 2011, 21:29
Die grössten Flops sind bei PCs für mich:
-Wie oben schon erwähnt Ladegeräte - vorallem für Laptops. Man freut sich über ein kleines, flaches, schickes Gerät und bekommt aber ein Wahnsinnsteil an Ladegerät mit, teilweise mit heftiger Temperaturentwicklung. Die Freiheit ist auch begrenzt, da ja viele Laptops nicht mal die 4 Stunden-Grenze erreichen. Von wegen auf der Zugfahrt von Hamburg nach Stuttgart fröhlich arbeiten. Man muss dann doch das Ladegerät einstöpseln und wenn man Glück und ne Steckdose hat, dann hängt das Mörderladegerät aufgrund cleverer Kabellänge halb in der Luft. Supi.
-Auch toll bei Laptops: Lüftung nach unten aus dem Gehäuse. Wer mal länger arbeitet, riskiert Überhitzung und Laptoptod. Früher waren die Lüfter immer nach hinten zu angebracht, da gabs sowas nicht.
Re: Die größten Technik-Flops...
von tfhh » Mi 2. Feb 2011, 08:58
Moin,
Sleepy hat geschrieben:Hm, Betamax & Video2000 waren seinerzeit beide um Längen besser als VHS. Die Laufwerke der Betarekorder waren beim Funktionswechsel um ein vielfaches schneller als VHS. Video2000 hat auf der selben Menge Band doppelt so viel Bildmaterial in bessere Bild- & Tonqualität untergebracht.
Da haben seinerzeit mit Sicherheit nicht die Qualität der Produkte die Entscheidende Rolle gespielt.
Danke - endlich mal ein Mitstreiter

Ich hatte seinerzeit alle drei Videosysteme und kann aus Überzeugung sagen, daß VHS das schlechteste aller Systeme war. Die Bildqualität, insbesondere bei der "Kopie von der Kopie" war bei BetaMax um Längen besser als bei VHS, Video2000 war nicht soviel besser als VHS (die technischen Daten in Sachen Bandbreite etc. sind auch nahezu gleich), dafür hat man 8 Stunden auf ein Band bekommen und, zumindest mein Modell, konnte die Kassette "umdrehen", d.h. es wurde einfach die Laufrichtung revers geschaltet, wie das auch einige MC-Tapedecks konnten. Die Mechanik bei BetaMax war stabiler, schneller und robuster.
VHS sollte vorallendingen eines sein: Billig. You get what you pay for oder so...
Zum Beitrag selbst: Ich finde die Kommentare zum Jaguar und Amiga CD-TV so unpassend nicht. Daß der Jaguar zu seiner Zeit technisch ein Meisterstück war, bestreitet ja keiner - nur Atari´s Marketing hat, wie so oft, es nicht verstanden, daß Gerät an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Zum CD-TV kann ich nichts sagen, ich habe nie ein Commodore oder Amiga Homecomputer besessen.
Gruß, Jürgen
Re: Die größten Technik-Flops...
von GoodByteXL » Mi 2. Feb 2011, 10:53
tfhh hat geschrieben:... Zum Beitrag selbst: Ich finde die Kommentare zum Jaguar und Amiga CD-TV so unpassend nicht. Daß der Jaguar zu seiner Zeit technisch ein Meisterstück war, bestreitet ja keiner - nur Atari´s Marketing hat, wie so oft, es nicht verstanden, ...
yep, also sind wir doch bei der Frage, ob der Titel der Seite richtig ist - m.E. müsste es Verkaufs-Flops heißen, weil von Technik nicht die Rede ist ...
Mit viel Werbung (...blöd, Geiz ..., etc.) kann man den Leuten alles verkaufen. Ich bewundere die Kreativität der Discounter, jede Woche neue Dinge in ihren "bunten Blättern" anzubieten, die die Welt nicht braucht ...

Re: Die größten Technik-Flops...
von Rockford » Mi 2. Feb 2011, 21:19
Bei den Videosystemen kann ich tfhh zustimmen: Ich habe heute noch einen Video2000 (2x4), das Ding ist robust und vorallem reparaturfreundlich. Die Funktionen sind logisch auf gestecketn Karten verteilt, wenn mal was kaputtgeht, tauscht man die Karte und gut ist. Auch Features wie Bildschnelllauf ohne Streifen oder SPieldaueranzeige in Stunden/Minuten, auch nach aus-/einschalten noch korrekt waren Funktionen, die ein VHS Rekorder damals und auch lange Zeit später nicht besaß. Leider halt zu teuer (Der 2x4 hat 1981 stolze 1400 Mark gekostet) und Grundig hat ausser an Philips keine Lizenzen für das System verkauft.
VHS war halt günstig, es gab eine große Auswahl an Geräten und - ganz wichtig - die Bänder waren wesentlich billiger. Wie Walter schon schrieb: BIlliger geht halt besser - vorallem im Elektronikbereich. Naja, der C64 war ja auch billiger als der XL....
Re: Die größten Technik-Flops...
von Mathy » Mi 2. Feb 2011, 21:45
Hallo Leute
V2000 oder VCC gab's auch von Aristona und Erres. Sind aber wenn ich mich nicht irre, Töchter von Philips gewesen.
Die V2000 von Philips hatten ein grosses Problem. Die Mechanik die das Band aus der Kassette gezogen hat, benutzte ein Seil aus Stahl. Und dieses Seil hat sich nach 'ner Weile in den Kunststoff der Mechanik reingefressen. Und dann ging nach 'ner Weile garnichts mehr.
Das Schöne an den V2000er war auch, das man während der Aufnahme den Sender wechseln konnte (wenn man sich vertan hatte) und dies' durch festhalten der Aufnahmetaste auch festlegen im Recorder (hat dann bei Kontrole so ausgesehen, als hätte man den Recorder richtig Programmiert). Ich glaub' so benutzerfreundlich war seitdem kein Gerät mehr.
Tschüß
Mathy
Re: Die größten Technik-Flops...
von PacMan » Do 3. Feb 2011, 21:04
Hallo Rockford,
Der XL war damals günstiger wie der C64. Kann mich noch gut erinnern weil mein erster Computer ein XL war.
Der C64 hatte einen Vorteil beim umfangreichen Softwareangebot was dann viele Leute zum Kauf gereizt hat.
Grüße,
Steffen
Re: Die größten Technik-Flops...
von Rockford » Do 3. Feb 2011, 21:15
Hm, zumindest bei uns war der XL teurer als der C64.
Re: Die größten Technik-Flops...
von Sleepy » Do 3. Feb 2011, 21:18
Stimmt beides. In der Tat dürfte es i.d.R. so gewesen sein daß man sich bei der Entscheidungsfindung welchen Rechner man sich kauft eher daran orientiert hat wie leicht die Software zu beschaffen war (C64-Software gab´s ja praktisch überall und jeder kannte mindestens 10 Leute die einen hatten oder zumindest jemanden kannten der einen hatte...

) als am Preis... Wenn in der Klasse von 20 Computern 18 C64er waren... O.K., die Zahlen sind jetzt aus der Luft gegriffen, aber so "fühlte" es sich an... als Nicht-Commodore hatte man es damals (so ohne Internet);-) recht schwer... Genau genommen waren wir damals bei uns mit dem XL bei uns im Bekanntenkreis genau zu dritt (in Worten: DRITT).
Slee?
Re: Die größten Technik-Flops...
von thorsten_guenther » Do 3. Feb 2011, 21:52
Der Preis des Atari 800XL war anfänglich in der Tat höher als der des C=64. Eine der ersten Maßnahmen Jack Tramiels war dann aber die Eröffnung eines Preiskriegs gegen Commodore im Bereich der 8-Bit-Rechner. So fiel der Preis des 800XL 1985(?) zunächst von DM 899,- (die Floppy 1050 kostete m.W. DM 999,-) auf DM 649,-, der C=64 kostete gleichzeitig DM 699,- (den Preis der 1541 zu dieser Zeit weiß ich nicht). Später setzte Atari dem C=64 sogar die 16-Bit-"Resterampe" preislich entgegen: ein 520STm mit SF354 wurde für DM 998,- verramscht, als der C=64 mit 1541 noch über DM 900,- kostete, siehe
http://www.atarimuseum.de/archiv/archiv/werbung/st/520stm/atari_werb_2g.jpg.
Thorsten
Re: Die größten Technik-Flops...
von Sleepy » Do 3. Feb 2011, 21:55
Ja, so eine ähnlich aufgemachte Anzeige mit einem jungen Mann und einem Bankmann (?) habe ich auch noch "im Archiv"...

Slee?
Re: Die größten Technik-Flops...
von dl7ukk » Do 3. Feb 2011, 22:25
Hi Steffen,
PacMan hat geschrieben: ... Der XL war damals günstiger wie der C64. Kann mich noch gut erinnern weil mein erster Computer ein XL war. Der C64 hatte einen Vorteil beim umfangreichen Softwareangebot was dann viele Leute zum Kauf gereizt hat. ... Steffen
Nun geht es ja in diesem Thread um "Die größten Technik-Flops...".
Und der ATARI 800 XL ist das nun wirklich nicht. 


Re: Die größten Technik-Flops...
von FlorianD » Do 3. Feb 2011, 22:32
Die ATARI 1064 (Erweiterung auf 64K für 600XL) kostete damals ca. 349,- DM, da waren 48KB drin.
349DM/48kBytes = 7,27DM/kByte = 3,72EUR (1EUR=1,95583DM)
heute: Ladenpreis 1GB DDR PC2700/333 CL2,5 29,50EUR
1GB=1024MB=1.048.576kB
das sind dann ohne Inflation 3.900.702,72EUR pro GB.

Re: Die größten Technik-Flops...
von Sleepy » Do 3. Feb 2011, 22:42
Ja, wie wir bei dem Thema "Videorekordersysteme" schon festgestellt haben geht es ja eigentlich um die
verkaufszahlenmäßigen Flops was ja in keinster Weise etwas mit der technischen Qualität & "Durchdachtheit" der Produkte zu tun hat.
Jaguar oder Lynx waren damals technisch echte Fortschritte und der Konkurrenz weit voraus, trotzdem sind sie gefloppt. Oder der
Amiga CDTV im wohnzimmertauglichen CD-Player-Gehäuse; meiner Meinung nach ein Super Teil, perfekt um den Rechner dezent im Wohnzimmer unterzubringen & damit seiner Zeit weit voraus (hätte ich gekauft wenn ich damals die Kohle gehabt hätte;-), trotzdem gefloppt.
Slee?
Re: Die größten Technik-Flops...
von GoodByteXL » Do 3. Feb 2011, 22:48
FlorianD hat geschrieben:Die ATARI 1064 (Erweiterung auf 64K für 600XL) kostete damals ca. 349,- DM, da waren 48KB drin.
ähm, im 1064 sind 64KB drin ...
Re: Die größten Technik-Flops...
von Rockford » Do 3. Feb 2011, 23:15
So dann möchte ich mal einen technischen Flop im Computerbereich nennen:
Den TRS80 Color Computer 1 mit ganzen 4KByte in der Grundausstattung und mit einem "Grafikmodus" von 64x32 mit 9 Farben, heisst: Es gibt einen farbginen Textmodus, die Grafik wird mit Grafikzeichensatz (ganzer, halber, viertel Block) gemacht. Kleinbuchstaben? Fehlanzeige. Sonderzeichen wie ÄÖÜ usw? Fehlanzeige.
Der Spass wurde ab 1980 verkauft (Haben die Entwickler nicht gesehen, was es da schon für tolle andere Geräte wie z.B. den 800er oder den Apple 2 gab?) und ab 1983 mit anderem Gehäuse und mehr Speicher aber gleichen Eckdaten als Modell 2 bis 1986. Aus verständlichen Gründen hat das Gerät nicht sooooviele Freunde gefunden...
Ach So: Taktfrequenz der Prozessors :0,895 Mhz, also so ungefähr die Hälfte vom Atari.
Re: Die größten Technik-Flops...
von tfhh » Fr 4. Feb 2011, 08:35
Moin,
Rockford hat geschrieben:So dann möchte ich mal einen technischen Flop im Computerbereich nennen:
Den TRS80 Color Computer 1 mit ganzen 4KByte in der Grundausstattung und mit einem "Grafikmodus" von 64x32 mit 9 Farben, heisst: Es gibt einen farbginen Textmodus, die Grafik wird mit Grafikzeichensatz (ganzer, halber, viertel Block) gemacht. Kleinbuchstaben? Fehlanzeige. Sonderzeichen wie ÄÖÜ usw? Fehlanzeige.
Der Spass wurde ab 1980 verkauft (Haben die Entwickler nicht gesehen, was es da schon für tolle andere Geräte wie z.B. den 800er oder den Apple 2 gab?) und ab 1983 mit anderem Gehäuse und mehr Speicher aber gleichen Eckdaten als Modell 2 bis 1986. Aus verständlichen Gründen hat das Gerät nicht sooooviele Freunde gefunden...
Das gilt aber nur für Deutschland - in den USA war der TRS-80 im Verhältnis sehr erfolgreich. Es gab ihn als verhältnismäßig preiswerten Bausatz bei "Radio Shack" zum Selberlöten und Zusammenbauen. Wenn ich mich nicht irre, wurde er für unter 200 Dollar verkauft, was seinerzeit schon ein kleines Wunder war - soviel Rechner gab´s für sowenig Geld nicht. Und immerhin hatte er schon Farbe, hierzulande war als "Einstiegscomputer" ja u.A. der ZX81 vorherrschend, der konnte genau 1 Farbe und hatte auch nur ebensoviel KByte...

Gruß, Jürgen
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