An SM124-Nutzer


An SM124-Nutzer

von Sleepy » Do 11. Aug 2011, 06:52
Hi,

ich habe die Tage zwei SM124 zerlegt. Auf den Platinen befand sich ein fetter Kondensator der augenscheinlich kurz vor dem Platzen steht...
Da ich keinen ST habe kann ich nicht sagen ob die Monitore noch funktionstüchtig waren; aber selbst wenn hätten sie es wohl nicht mehr allzulange gemacht. Wenn so ein Ding platzt gibt´s neben einem nicht gerade schmeichelnden Duft eine ganz schöne Sauerei im inneren des Monitors.

Wer so einen Monitor nutzt sollte vlt. mal einen Blick reinwerfen (lassen) und das betreffende Bauteil austauschen (lassen).

Ich stelle heute Abend noch ein Bild des betreffenden Teils ein.

Sleepy

Re: An SM124-Nutzer

von skriegel » Do 11. Aug 2011, 07:28
Mein Monitor funktionierte definitiv, den hatte ich vor der Fuji extra noch mal angeschlossen.

Re: An SM124-Nutzer

von dl7ukk » Do 11. Aug 2011, 10:19
Hi,
Sleepy hat geschrieben: Auf den Platinen befand sich ein fetter Kondensator der augenscheinlich kurz vor dem Platzen steht...


ja diese Elektrolytkondensatoren sind definitiv tickende Zeitbomben. Aber es geht oft auch anders.

Bei Elkos besteht das Dielektrikum bekannter Weise aus Aluminiumoxyd. Diese Schicht benötigt aber einen minimalen Strom um sich zu erhalten bzw. zu erneuern. Stehen nun diese Geräte mit Elkos (und das sind fast alle Geräte) ungenutzt lange Zeit -wir reden hier von ein bis zwei Jahren- rum, "verliert" sich das Dielektrikum. Als Folge fließt beim nächsten Einschalten ein erhöhter Strom durch die betroffenen Kondensatoren, was zur Erwärmung und zum Platzen führt.

Es gibt zwei Möglichkeiten dies zu verhindern. Am Besten die (alle) Geräte werden einmal im Jahr für ein paar Minuten eingeschaltet. Also ruhig mal benutzen. Oder diese Geräte -sprich Elkos- müssen langsam!! wieder an Strom gewöhnt werden. Bei Röhrengeräten kann man die Betriebsspannung langsam hochfahren. Da die Versorgung mit einer ansteigenden Spannung bei Halbleiter bestückten Geräten ausscheidet, bleibt nur das Gerät kurz einzuschalten, dann wieder aus, eine Zeit ab warten und das ein paar mal wiederholen. Man sollte sich dabei viel Zeit nehmen. Experten können den Elko auslöten, den Reststrom messen usw, aber das wissen sie selbst.

Eine Garantie gibt es natürlich nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist viel höher, das die Geräte die Lagerzeit gut überstanden haben. :D

Re: An SM124-Nutzer

von tfhh » Fr 12. Aug 2011, 11:06
Moin,

also, zumindest der Ur-SM124 mit konventionellen Netzteil lies sich meist recht einfach wieder in Gang bringen:

- Siebelko austauschen, gegen mindestens 25V Version
- Spannungswandler 7812 gegen 78S12 (2A Version) austauschen

ATARI hat, wie so oft beim ST, wenige Cents auf Kosten der Lebensdauer eingespart. Der 7812 wird mit knapp 1 A dauerbelastet und damit am Limit, die Eingangsspannung liegt bei 16-17 Volt und es ist in vielen Modellen nur ein 16 Volt Siebelko verbaut, kein Scherz. Damit sind Ausfälle - mit stinkenden Effekten - vorprogrammiert.

Bei den späteren Modellen mit Schaltnetzteil hilft in 70% aller Fälle einmal kalte Lötstellen erkennen und nachlöten.

Gruß, Jürgen