Das kurze Leben externer Festplatten

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Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Mi 18. Jul 2012, 10:54
Nachdem vor kurzem meine exakt zwei Jahre alte externe WD-green caviar den Dienst quittiert hatte habe ich mir zwei Trekstore DataStation maxi-xpress (2TB) zugelegt.
missing_fuse_hdd.jpg
missing_fuse_hdd.jpg (27.21 KiB) 2190-mal betrachtet

Von denen hat jetzt die erste auch schon ihren Dienst eingestellt... :roll:

Der Grundtenor bei meiner Recherche im www war daß bei Reklamationen die koplette Platte ohne Reparaturversuch einfach getauscht wird. Da dann die Daten futsch sind & ich keinen Bock hatte diese zu verlieren habe ich - trotz Garantie - das Ding erst mal geöffnet, die Platte ausgebaut und an einen USB <> IDE/Sata-Adapter gehangen: die Platte läuft... -> der USB-Adapter der ext. Festplatte ist platt.

Hier ein Bild der Platine:
missing_fuse.jpg
missing_fuse.jpg (45.98 KiB) 2198-mal betrachtet

Auffallend sind die zwei Lötpads mit der Beschriftung CR1 direkt über dem Ein/Aus-Schalter. Da ist doch eigentlich eine Suppressordiode zum Schutz der Elektronik vor Spannungsspitzen vorgesehen... und die wurde weggelassen... ein Schelm wer jetzt böses denkt.

Ich würde jetzt mal annehmen daß durch meine Angewohnheit die HDDs nicht an der Platte selber ein- und auszuschalten sondern das ganze über eine Steckdosenleiste zu schalten die Platine durch eine Spannungsspitze beim Einschalten des Netzteiles einen Schuß wegbekommen hat... :zensiert

Ich werde bei der zweiten Platte gleichen Typs jetzt erst mal die Diode nachrüsten.

Sleepy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von tfhh » Mi 18. Jul 2012, 12:57
Moin,

Danke für die ausführliche Beschreibung. Wundern tut´s mich ja nicht wirklich... da werden Hunderstel Cent gespart, auf Kosten der Langlebigkeit.

Klassisch kann ich das auch von ACER/BENQ TFT Monitore mit integriertem Netzteil berichten. Seit mehr als 8 Jahren habe ich davon immer mal wieder ein Gerät auf dem Tisch, immer dergleiche Fehler: Ausfall der Hintergrundbeleuchtung, das eigentliche Bild ist immer da. Fehler: Verbeulte und "Hut-ab" Elkos auf dem Netzteil. Es werden immer billigste Typen verwendet und am Rande ihrer Spezifikation betrieben. Das hält meistens ziemlich genau 2 Jahre und dann zack. Der normale Kunde schmeißt das Ding dann in die Tonne, weil die Reparatur mehr kostet als ein neuer Monitor. Man braucht nur 4 Elkos austauschen und gut, ich habe einige aus der Serie seit 10 Jahren laufen... fehlerfrei nach Einsatz richtiger Elkos :shock:

Aber Geiz ist ja Geil...

Gruß, Jürgen

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Mi 18. Jul 2012, 13:10
Da gibt´s auch eine Seite die passende Elko-Sets für viele Geräte (insbesondere Monitore) anbietet: elko-verkauf

Sleepy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Fratzengeballer » Mi 18. Jul 2012, 14:25
sleepy, das ist ja mal eine nette Seite :-D

ja, da ist nicht nur das Sparen ein Gedanke sondern vielmehr das ständig neu verkaufen müssen, was nützt einer Firma denn das das Zeug lange hält? dann kriegt man doch keine neuen Geräte an den Kunden.

Wirklich ein Schelm wer dabei böses denkt.

hätte Tramiel damals gewusst, wie trotz Billiggedankens haltbar sein Zeug war, hätte er sicher noch vieeel schlechtere Komponenten verbaut :-D

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von dl7ukk » Mi 18. Jul 2012, 18:45
Hi,

ich bin vor ein paar Wochen bei der Suche nach einer externen 2,5'' HDD über genau diese zwei Probleme gestolpert. Erstens "sterben" selten die Festplatten, sondern meist die USB Adapter. Warum wissen wir ja nun Dank Sleeπ im Detail. :notworthy:

Das zweite Problem war die mangelhafte Stromversorgung über den USB Port. Da wurde von einem anhaltenden "klacken" der externen HDD berichtet. Bis der Tod eintrat. :( Nun gut, wer solange wartet …

Genau dieses "klacken" habe ich Gestern auch vernommen. Ich hatte eine externe 2,5'' HDD über einen USB-Hub mit Netzteil am PC. Alles Ok - habe fertig - Rechner aus. Aber - ich habe nur das Netzteil des USB-Hubs raus gezogen. Aber nicht die USB Verbindung getrennt.

Stunden später beim Hochfahren des PCs machte es dann "klack", "klack", "klack". Aha, schnell getrennt. Na klar, die externe HDD bezog nun ihren Saft vom USB Port des Rechners und das reicht eben bei weiten nicht aus.

Die HDD hat es erst mal überlebt … schaun wir mal.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Mi 18. Jul 2012, 19:08
Das mit der nicht bestückten Diode ist bei dieser speziellen ext. Festplatten so. Ich denke (hoffe) nicht daß dies allgemein gültig ist... :mrgreen:

Beim googeln bin ich darüber gestolpert daß Trekstore auch zeitweise Probleme mit den Steckernetzteilen hatte und diese dann von TS getauscht wurden.

Daß 2,5"-Festplatten an HUBs Probleme machen habe ich auch schon beobachtet. Alleine die Tatsache daß der HUB ein eigenes NT hat ist keine Garantie dafür daß eine Festplatte an ihm funktioniert.

Sleeπ

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von dl7ukk » Mi 18. Jul 2012, 21:05
Hi,

Sleepy hat geschrieben: Alleine die Tatsache daß der HUB ein eigenes NT hat ist keine Garantie dafür daß eine Festplatte an ihm funktioniert.
Sleeπ



das ist richtig, drum auch immer schön das meist mitgelieferte Y-Kabel benützen.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Bunsen » Mi 18. Jul 2012, 22:03
dl7ukk hat geschrieben:Hi,

Sleepy hat geschrieben: Alleine die Tatsache daß der HUB ein eigenes NT hat ist keine Garantie dafür daß eine Festplatte an ihm funktioniert.
Sleeπ



das ist richtig, drum auch immer schön das meist mitgelieferte Y-Kabel benützen.


Nur blöd, wenn das nicht geht, wie zum Beispiel beim Satelliten-Receiver oder der Netzplatte. Die haben bei mir jeweils nur einen USB-Port. Einige Festplatten klacken daran, andere nicht. Besonders neuere Platten mit hoher Kapazität scheinen einen größeren Stromhunger zu haben.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von dl7ukk » Mi 18. Jul 2012, 22:32
Hi Gunnar,
Bunsen hat geschrieben:
Nur blöd, wenn das nicht geht, wie zum Beispiel beim Satelliten-Receiver oder der Netzplatte. Die haben bei mir jeweils nur einen USB-Port. Einige Festplatten klacken daran, andere nicht. Besonders neuere Platten mit hoher Kapazität scheinen einen größeren Stromhunger zu haben.


Dann bleibt nur diese Alternative

tfhh hat geschrieben:Empfehlung für einen USB HUB mit ordentlich Power: Digitus DA-70226. Hat 7 Ports und ein 4 A Netzteil, da können mehrere stromhungrige USB-Geräte problemlos angeschlossen werden. Den habe ich mal bei einem Bekannten installiert, der auf USB Raketenwerfer, USB Lüfter, USB Tassenwärmer und solchen Krams abfährt :lol:


-->http://www.abbuc.de/community/forum/viewtopic.php?f=15&t=6736&p=52265&hilit=usb+hub#p52265

Was noch aussteht; die maximal mögliche Strombelastung der/des einzelnen USB Ports vom USB Hub zu messen. Es dürfte so sein, dass diese auch auf 500 mA eingestellt sind (USB Spezifikation?). Deshalb auch dort ein Y-USB Kabel verwenden.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Mathy » Mi 18. Jul 2012, 23:30
Hallo Marc

Hey, super Seite. Meinen ersten iMac hatte auch diese aufgeblähte Kondensatoren. Jemand hat mir die für 70 Euro ausgetauscht. Ohne Garantie. Und ohne auslöten, er wollte nur die Kondensatoren ausknipsen und die neuen auf die Stummel löten. Hab' mir gedacht, was soll's. Neues Logicboard kostet 600 Euro. Hat dann genau ein Mal funktioniert, beim zweiten Mal hochfahren war schon wieder das alte Problem da. Und jetzt kostet der Satz Kondensatoren keine 25 Euro... Werd' ich mir demnächst mal besser anschauen, die Seite.

Externe Platten hab ich zwei von WB. Die Erste ist 1TB. Hab' ich wahrscheinlich mal abgeschaltet als noch was auf der Platte geschrieben wurde. Fehler ist dann genau in der Backup Datei aufgetreten. Hab' dann die Zweite gekauft. 2TB. Hab ich nicht viel benutzt, weil ich nicht gewusst hab, wie ich's BackUp auf die neuen Scheibe bekomme (auf Sektorebene nur mit dem gleichen Fehler wie die 1TB Scheibe und auch nur 1TB nutzbar, oder auf "DOS" Ebene, dann aber alles ausser das BackUp Datei). Die "neue" Scheibe hat aber schon 24 "bad sektors". Grrmmblll.

Tschüß

Mathy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Do 19. Jul 2012, 07:19
tfhh hat geschrieben:Empfehlung für einen USB HUB mit ordentlich Power: Digitus DA-70226. Hat 7 Ports und ein 4 A Netzteil


Einen Digitus-HUB habe ich auch; da laufen meine 2,5Zöller problemlos dran. Den genauen Typ müßte ich mal nachsehen.

Davor hatte ich einen 4fach-Hub von Hama mit 2A-Netzteil. Der mochte allerdings keine der 2,5"-Platten - es kam nur das oben beschriebene Klackern.

Wenn es da Probleme gibt würde ich erst mal probieren die HDD direkt an den PC anzuschließen; ich hatte die Probleme bisher nur bei Verwendung eines ungeeigneten HUBs - am Rechner liefen die Platten ohne zu murren.

@bunsen: ich kann zum nächsten Treffen den HUB mitbringen; dann kannst Du ihn - wenn Zeit ist - an Deinem Receiver testen...

Sleepy

Edit: Ich habe TrekStore jetzt mal wegen einer neuen Platine angeschrieben - das Ding ist gerade mal 5 Monate alt... mal sehen wie sie sich drücken.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von eda70 » Do 19. Jul 2012, 09:07
Kann man nicht bei eine Y-Kabel das parallele Stromkabel in einen Steckdosten-Adapter stecken?
Die haben mehr Power und man spart sich den Hub.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Do 19. Jul 2012, 09:19
Hm, das müßte prinzipiell auch gehen. Ob die 5V aus dem HUB oder einem Netzteil kommen sollte keine Rolle spielen.
Man muß nur darauf achten daß der USB-Stecker für die Daten im HUB steckt und der nur für die 5V (bei mir das "Anhängsel") im Netzteil - sonst klappt´s nicht mit der Datenübertragung. :-)

Sleepy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von tfhh » Do 19. Jul 2012, 11:33
Mloin,

eda70 hat geschrieben:Kann man nicht bei eine Y-Kabel das parallele Stromkabel in einen Steckdosten-Adapter stecken?
Die haben mehr Power und man spart sich den Hub.

Das geht natürlich auch problemlos. Macht aber nur richtig Sinn, wenn man nur ein stromhungriges Gerät hat, ab 2 Geräten lohnt schon ein aktiver USB HUB mit richtigem Netzteil.

Gruß, Jürgen

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Do 19. Jul 2012, 12:13
Das wäre für bunsen wohl die einfachste und da den 2,5"-Festplatten i.d.R. schon so ein Y-Adapter beiliegt auch die preisgünstigste Variante. Wenn nicht, kann ich Dir einen abtreteten.

Sleepy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Bunsen » Do 19. Jul 2012, 15:30
Sleepy, vielen Dank für das Angebot. Ein Hub wäre mir zu viel Gedöns (kennt man das Wort südlich der Elbe?). Ich hab' mir jetzt einen 64GB USB Stick besorgt. Das passt schon.

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Do 19. Jul 2012, 17:00
Klar kenne ich "Gedöns". Der Stick dürfte noch einfacher (und stromsparender) sein. Wenn die Geschwindigkeit paßt (Timeshift?) die praktischste Lösung.

Sleeπ

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Mathy » Fr 20. Jul 2012, 00:56
Hallo Gunnar

Das Wort kennt man (Phonetisch) sogar auf dieser Seite der (Landes)Grenze.

Tschüß

Mathy

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von MarGUS_XXL » Mo 23. Jul 2012, 23:21
Hallo Sleepy,
Sleepy hat geschrieben:Nachdem vor kurzem meine den Dienst quittiert hatte habe ich mir zwei Trekstore DataStation maxi-xpress (2TB) zugelegt.

Von denen hat jetzt die erste auch schon ihren Dienst eingestellt... :roll:

Der Grundtenor bei meiner Recherche im www war daß bei Reklamationen die koplette Platte ohne Reparaturversuch einfach getauscht wird. Da dann die Daten futsch sind & ich keinen Bock hatte diese zu verlieren habe ich - trotz Garantie - das Ding erst mal geöffnet, die Platte ausgebaut und an einen USB <> IDE/Sata-Adapter gehangen: die Platte läuft... -> der USB-Adapter der ext. Festplatte ist platt.

Sleepy


Der Hersteller deiner externen Platten heisst bei mir seit Jahren DRECKSTORE!
Das Zeug ist einfach minderwertiger Mist.
Ich habe früher als Computertechniker für einen Sub des MM gearbeitet.
Während dieser Tätigkeit hatte ich jede Menge ausgefallene Dreckstore-Festplatten auf dem Tisch.
Es ist wirklich so, dass meist der USB-Adapter die Grätsche macht. Ausserdem ist die Datenrate auch unterirdisch, wie auch bei vielen anderen fertigkonfektionierten externen Festplatten (meist deutlich unter 20 MB/s).
Deshalb baue ich meine externen Platten immer selbst zusammen.
Der MM sammelt die Platten und schickt sie dann als Riesenpaket zurück an den Hersteller, während der Kunde wahlweise sein Geld zurück oder ne Tauschplatte bekommt. Das war zumindest bis vor 5 Jahren so.

Gruß
MarGUS_XXL

Re: Das kurze Leben externer Festplatten

von Sleepy » Mo 13. Aug 2012, 18:06
Sehr erfreuliche Nachrichten: Als ich eben aus dem Urlaub zurückgekommen bin hielt unser Nachbar ein Päckchen von Trekstore für mich in den Händen! :D
Nachdem ich via email mit dem Trekstore-Support Kontakt aufgenommen und mein Problem geschildert habe wurde meinem Wunsch bzw. Vorschlag nur den defekten Controller zu tauschen entgegengekommen. Die Platine wurde zwischenzeitlich überarbeitet (anderes Layout), paßt aber trotzdem einwandfrei in das Gehäuse. :mrgreen: Die Platte läuft wieder einwandfrei.

Aufgrund der vielen negativen Kommentare zum Support war ich eher skeptisch und hatte das Gehäuse eigentlich schon abgeschrieben. Die schnelle und unkomplizierte Hilfe möchte ich daher jetzt einmal ausdrücklich hervorheben!

Das Problem beim Support dürfte auch oft sein daß man sich i.d.R. an den Verkäufer wendet und der keinen Bock oder keine Mittel hat das Ding zu reparieren bzw. reparieren zu lassen - unnötiger Aufwand. Hätte ich die Platte bei amaz*n reklamiert hätte das wohl so auch nicht geklappt -> ich hätte eine neue Platte bekommen (wenn sie nach dem Zerlegen des Gehäuses überhaupt noch angenommen worden wäre).

Sleeπ
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