Waschmaschinen mit Twin-DOS

Alles rund um den ABBUC und Atari, was nicht in die anderen Kategorien passt.
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Sleeπ
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Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

Hi,

nein, hier geht es nicht um eine Waschmaschine mit zwei eingebauten Disk Operating Systemen...

Falls ihr so eine Waschmaschine mit automatischem Dosiersystem habt: Wenn ihr Twin-Dos schon mal benutzt habt / nutzt, werft mal einen Blick IN die Maschine bzw. lasst eine qualifizierte Person dies tun.

Bei unserer 2018 gekauften "Miele WKH 132WPS Twin-DOS" meckerte die Maschine jetzt an, daß der Vorratsbehälter leer sei (obwohl nicht ganz leer bzw. neuer Behälter eingesetzt)

Erster Gedanke: Schlauch dicht (das Waschmittel scheint mit der Zeit dickflüssig zu werden) oder Pumpe defekt.

Wir haben die Maschine nicht wegen dieser Spielerei gekauft, aber da sie schon mal dabei war, doch, im Wechsel mit richtigem Waschpulver (die beste Ehefrau von allen hält nix von Flüssigwaschmittel, ich bin für solche Spielereien eher zu haben), genutzt. Wäre also eigentlich nicht schlimm, wenn das Dosierungssystem streikt - richtiges Waschmittel geht ja auch.

Da ich aber neugierig bin, habe ich mal nach möglichen Fehlerursachen geduckduckt und rausgefunden, daß das System wohl gerne mal Ärger in Form von verklebten Schläuchen und Undichtigkeiten macht. Es läuft dann Bleiche und/oder Waschmittelkonzentrat in die Maschine und frisst sich durch das Bodenblech... :cry: Da das Bodenblech wohl nicht austauschbar sein soll -> Totalschaden. :evil:

Also vorsichtshalber mal einen Blick in die Maschine werfen - Probleme dieser Art scheinen die Lebenserwartung des Gerätes wohl drastisch zu reduzieren.

Vor Arbeiten an der Maschine diese natürlich spannungsfrei schalten -> Netzstecker ziehen!!!

Die Front ging erfreulicher Weise leichter runter als bei der alten W377 von 2000 (die immer noch im Einsatz ist). Die Twin-DOS-Einheit (ich kürze sie im Folgenden mit "TDE" ab) auszubauen war dann schon fummeliger.
Bei Arbeiten an dem System beachten: Entsprechende Schutzkleidung ist angesagt! Besonders die Bleiche ist ätzend(!). Beim Hantieren mit den Schläuchen sind Handschuhe und Schutzbrille sinnvoll. Wenn das Zeug von einem zurückschellenden Schlauch in´s Auge spritzt, ist Schluß mit Lustig! Beachtet die Warnhinweise auf den Kartuschen!

Erst die Schläuche an dem „Übergabepunkt“ über der TDE zur Maschine trennen: Achtung - hier wird Bleiche / Waschmittelkonzentrat auslaufen! Etwas zum Auffangen der Flüssigkeiten bereithalten. Hier sind die zwei Schläuche von der bereits ausgebauten TDE schon abgezogen:
Schlauch.jpg
Hinten an der TDE sitzt eine Platine, die das ganze Ding steuert. An der Platine ist ein breiter Stecker - hier liegen im Betrieb u.A. 230 V~ für die Pumpen an! An diesem Stecker ist zum einen der Kabelstrang zur Hauptplatine in der WaMa angeschlossen, zum anderen die an der TDE montierten Pumpen. Wenn der Stecker abgezogen ist, kann man die TDE mit etwas kippeln ganz aus der Maschine herausziehen. Achtung: Sie hängt noch mit vier Kabeln der Pumpen an dem breiten Stecker.
  • Quick&Dirty (Das Zeug fliegt eh raus): Die vier Leitungen zu den zwei Pumpen trennen.
  • Ordentlich (Wenn man alles wieder "funktionstüchtig" zusammenbauen will): Es geht jeweils ein Aderpaar zu einer Pumpe. Dieses ist UNTER der Pumpe gesteckt. Um die Stecker zu lösen, müssen die Pumpen aus dem Halter ausgebaut werden (jeweils drei Schrauben).
DQTR0827.JPG

Nachdem das Ding dann raus war, konnte ich das Dilemma bewundern:

Die Senke in der Bodenmitte, wo sich im Falle einer Undichtigkeit eigentlich Wasser sammeln soll und dieses dann den Schwimmerschalter (er schaut hinter dem Schlauch links hervor) betätig, war voll klebriger Brühe:
RPXO3389.JPG
Wenn es ganz blöd läuft, verklebt noch der Schwimmer und im Falle eines Wassseraustrittes in die Maschine spricht der Aquastop nicht mehr an bzw. das Wasser wird nicht mehr automatisch abgepumpt. Bei uns im Keller nicht so tragisch, aber wenn das Ding in einer Wohnung steht...

Ebenfalls vorne - vom linken Fuß bis zum rechten Fuß, hat sich die Suppe breitgemacht:
Links.JPG
(Laugenpumpen gelöst und angehoben)
Rechts.JPG
Also den Schwimmerschalter noch ausgebaut und mit geeigneten Handschuhen und vielen, vielen feuchten Lappenresten sowie Holzspateln das ganze klebrige Zeugs rausgeholt... Darunter kamen zwar schon etliche rostige Stellen zum Vorschein, aber zum Glück nicht allzutiefe. Dem agressiven Gemisch hat verzinktes Blech langfristig wohl nicht viel entgegenzusetzen... :-/

Nachdem das Blech soweit sauber war, ging es dann mit einer kleinen Messingbürste dem Rost zur Leibe... Was unserem Oltimer lieb ist, kann der Waschmaschine nur recht sein: Anschließend wurde die Wanne und die - soweit möglich - entrosteten Bereiche an der Vorderseite mit "Fertan" vor neuem Rost geschützt und mit "Fluid Film" versiegelt. Mal sehen ob der Rostfraß damit langfristig gestoppt ist.
WanneF.JPG
FTR.JPG
(Noch nicht wieder gereinigt / versiegelt)

Da Flüssigwaschmittel `eh die schlechtere Wahl ist, habe ich mich entschlossen das ganze Twin-Dos-Zeugs garnicht erst wieder einzubauen (war ja eh undicht). Also einfach mit einem Stück Schlauch von der entfernten TDE die zwei Anschlüsse zur Wäschetrommel "kurzgeschlossen", damit keine Wasser aus der Trommel laufen kann:
Brücke.JPG
Zwei Schläuche haben hier noch etwas Luft; so sollten bis zum Anschlag aufgesteckt sein!

Nachdem der gereinigte(!) Schwimmerschalter (er läßt sich super zerlegen und saubermachen) und die Laugenpumpen wieder eingebaut waren, noch die Front wieder drauf. Jetzt hat die Maschine eine praktische Revisionsklappe :mrgreen: , durch die man kontrollieren kann ob alles trocken ist:
Klappe 1.JPG
Jetzt war die große Frage: Läuft die Maschine oder meckert sie die fehlende, mikrokontrollerbestückte Platine der TDE an und verweigert den Dienst?

Also Wäsche rein, Pulver rein, Programm wählen, <START> gedrückt (Hm, ist ja fast wie beim A8: Disk rein, Spiel wählen und <START> drücken...) und... tataa, sie wäscht! :mrgreen:

Falls nicht, hätte ich die Platine noch am Boden verschraubt und wieder angeschlossen. So habe ich das lose Kabelende mit dem Stecker mittels Kabelbinder noch am Boden fixiert und gut ist:
IMG_0180.JPG
Erinnerung: An dem Stecker liegen u. A. 230 V~ an!

Wenn ihr Twin-DOS noch nicht benutzt habt, dürfte keine Gefahr für die Maschine bestehen. ;-) Ich hoffe, daß bei aktuellen Geräten (unsere Maschine ist jetzt gute vier Jahre alt) diese Probleme behoben wurden.


Diese Arbeiten dürfen nur von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt werden - in der Maschine liegt Netzspannung an und diese kann tödlich sein!
Ich Übernehme keine Haftung für unsachgemäß durchgeführte Arbeiten und dadurch enstandenen Defekte oder (Personen-) Schäden!
Zuletzt geändert von Sleeπ am 31.05.2023 00:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Sleeπ
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

Hier an dem Durchflussmesser scheint es bei uns rausgesuppt zu haben:
Durchflussmesser.JPG
Aus Sicherheitsgründen wäre es, für den Fall daß man das überflüssige Twin-DOS nicht wieder einbauen will, dringend anzuraten das Gehäuse für die Kartuschen mit der vorderen Blende wieder einzusetzen um den Berührungsschutz vor gefährlichen Spannungen sicherzustellen. Nicht das jemand auf die Idee kommt bei laufender Maschine die Klappe zu öffnen und darin rumzufingern!

Die Einheit läßt sich vorbildlich in ihre Einzelteile zerlegen. Wenn man alle unnötigen Anbauteile entfernt, bleibt das übrig:
CIMG7336.JPG
CIMG7337.JPG
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dl7ukk
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von dl7ukk »

.
Hier an dem Durchflussmesser scheint es bei uns rausgesuppt zu haben:
igitt, igitt,

das Schlimmste bei der Reparatur dürfe jedoch sein, daß Du die ganze Zeit mehr oder weniger auf dem Boden gelegen hast.
Keine bequeme Sache.

Aber: Gut gemacht Sleeπ !!!


dl7ukk

slx
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von slx »

Danke für den Tipp! Wir haben auch so ein Ding und vermutlich auch aus einer frühen Charge. Wenn man das TwinDOS nicht ständig verwendet, verklebt es sehr schnell. Wir hatten schon einmal den Service da, aber etwas später war es wieder zu und wird jetzt nicht mehr verwendet. Werde da ehebaldigst nachsehen, wie's unserem Unterboden geht. Eigentlich eine Schande für eine Firma wie Miele.

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Sleeπ
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

@dl7ukk:
Ja, ich das Liegendarbeiten war tatsächlich das Anstrengenste; ich werde halt nicht jünger... :roll: :mrgreen:
Zum Glück stehen die Maschinen ein paar Zentimeter erhöht. Aber bequem ist anders.

@slx:
Die Maschine ansich ist schon in Ordnung. Aber von dem Murks mit dem Dosierungssystem bin ich jetzt auch schwer entäuscht. Das man herstellerspezifische Verbrauchsmatrialien wie Flüssigwaschmittel in Kartuschen, CAPS mit Spezialwaschmittel, Duftpratronen für den Trockner oder Staubsauger... anbietet, um zwischen den Maschinenkäufen Umsatz zu generieren, ist ja legitim; man MUß das Zeug ja nicht nutzen.
Aber daß man durch unbewußt unsachgemäßen(?) Umgang ein Gerät unbemerkt (die Suppe lief ja, der Menge und Farbe nach zu Urteilen, nicht erst seit der Fehlermeldung in die Maschine) so beschädigen kann, das darf m. E. nicht sein.
In der Anleitung heißt es zum Thema TwinDOS-Pflege: "Bei einer längeren Benutzungspause (mehr als zwei Monate)..." Also, WER spült das System denn bitte von sich aus prophylaktisch zusätzlich regelmäßig durch um Verklebungen zu vermeiden, wenn es in ständiger Benutzung ist?
Wir haben die Waschmittelkartuschen teilweise auf Vorrat gekauft; es gibt sie zeitweise im 6er-Set. Allerdings scheint das Waschmittel nicht unbegrenzt lagerfähig zu sein. Ich habe den Eindruck, daß es mit der Zeit (zu) dickflüssig wird. Aber daß die Maschine damit ein Problem hat, hätte ich nicht gedacht.


Noch ein paar Ergänzugen zum 1. Post:
  • Im Netz gab es mehrere Hinweise darauf, daß es auch Probleme gibt wenn man die Aluverschlüsse an den neueren Kartuschen vor dem Einsetzen nicht entfernt (haben wir aber immer gemacht).
  • Wird die TwinDOS-Einheit nicht wieder eingebaut, kann man durch die offene Klappe in die (laufende) Maschine greifen. Das ist gefährlich, da unter anderem Netzspannung führende Teile berührbar sind! Besser ist es, zumindest die Aufnahme für die Tanks und deren Blende wieder einzusetzen. Der Teil mit den Pumpen und das Schlauchgedöns war bei unserem Modell gesteckt und konnte leicht getrennt werden:
CIMG7334.JPG
  • Dann hat man gleich ein schönes Staufach für die Anleitung... :lol:


Bleibt abschließend noch zu sagen, daß die Maschine, abgesehen von dem TwinDos-Gedöns, eigentlich einen ordentlichen Eindruck macht. Vergleiche ich sie direkt mit der 23 Jahre alten Vorgängerin (die, inzwischen repariert, parallel immer noch Ihren Dienst verrichtet), merkt man natürlich im Detail, daß an einigen Stellen der Rotstift angesetzt bzw. die Konstruktion vereinfacht wurde. Aber es ist alles sauber verarbeitet, die Gewichte sind aus Grauguß, der Bottich nach wie vor aus Edelstahl (da wird inzwischen ja schon mal gerne zu Kunststoff gegriffen...), an den Blechen bin ich nirgendwo über scharfe Kanten oder ähnliches gestolpert. Sie ließ sich leicht öffnen, alles, wo ich dran mußte, war verschraubt und ließ sich nach der Demontage auch wieder ohne irgendetwas zu beschädigen zusammenbauen. Es war gröstenteils alles verschraubt, wenn nicht dann geklipst; die Klipse lassen sich lösen ohne daß direkt etwas abbricht. Wenn ich 60°C einstelle, wird das Wasser auch auf 60°C aufgeheizt.
Das ist heutztage leider nicht mehr selbstverständlich und immer seltener; ich kenne es von "Exquisiten" Modellen einiger Mitbewerber auch anders.

Unterm Strich würde ich aktuell die Maschine trotzdem nocheinmal kaufen, halt nur die Finger von dem Flüssigzeugs lassen. Neben den technischen Problemen ist es halt auch noch teuer. Von der Waschleistung ist Pulver wohl auch besser. Aber es war halt bequem... * flöt * Ob das neue Modell auch so lange hält wie die Alte, kann ich Dir in 17 Jahren sagen... ;)


Da wir gerade beim Vergleich alt/neu sind: Im direkten Vergleich würde ich sagen, daß die alte W377 besser wäscht als "die Neue". Das dürfte wohl dem Umstand geschuldet sein, dass heutzutage zwangsweise die Anforderungen für immer strengere Energielabels eingehalten werden müssen. Das führt dann unter Anderem dahin, daß ein Waschgang, den die alte Maschine in gut einer Stunde erledigt hat, jetzt im Eco-Modus locker drei Stunden dauert. D.h. pro Waschgang hat die Maschine knapp 3 x so viele Betriebsstunden auf der Uhr. Wenn von Miele jetzt 20.000 Betriebsstunden für eine Maschine angesetzt werden (was unsere "Alte", mit der wir zwei Kinder großgezogen haben, auch geschafft hat), sind das ca. 20 Jahre. Demzufolge hält die aktuelle Maschine, immer brav im Eco-Modus betrieben, dann - rechnerisch - nur 20 / 3 = runde 7 Jahre. Also muß ich in der selben Zeit DREI Maschinen kaufen - was auch einen drei mal so großen, produktionsbedingten Energie- & Materialaufwand und CO2-Abdruck mit sich bringt. Ob sich das unter´m Strich für die Umwelt wirklich rechnet?

Allgemein:

Aus hygenischer Sicht finde ich es ebenfalls bedenklich: Die Maschinen sparen den meisten Strom, indem das Wasser nicht auf die z.B. eingestellten 60°C aufgeheizt wird, sondern deutlich niedriger. Um das zu kompensieren, wird die Laufzeit erhöht, damit die Wäsche trotzdem sauber wird. Ich persönlich finde es jetzt nicht so prikelnd, wenn für den Intimbereich genutzte Handtücher/Waschlappen, dreckige Unterhosen etc. im vermeintlichen 60 °C-Programm tatsächlich nur mit 40 °C gewaschen werden. Ganz nebenbei bildet sich in der Maschine bei dauerhaft zu niedrigen Temperaturen noch ein wohlriechender BIO-Film und die Wäsche kommt irgendwann stinkend aus der Maschine...

Genau zu diesem Thema gab´s mal eine Doku im WDR, wo eine Familie begleitet wurde, die aus Umweltgründen eine funktionierende Waschmaschine gegen ein sparsames Eco-Gerät tauschen wollten... :mrgreen: Was das Ergebnis war, dürft ihr jetzt raten... 8-)

Die besagte Doku habe ich leider jetzt nicht gefunden, diese ist in dem Zusammenhang auch interessant.

Wir sind jedenfalls, damit die Wäsche in annehmbarer Zeit sauber wird, dazu übergegangen immer die "Wasser Plus" Taste und die "Kurz-Taste" mitzunehmen (was sich die Maschine praktischer Weise merkt :mrgreen: ) und NICHT das Öko-Programm zu wählen. Damit dauert der normale Waschgang zwar immer noch länger als früher, aber dafür kriegen wir den Wäscheberg dann auch in einer realistischen Zeit gewaschen und die Maschine sollte 2 - 3 mal so lange halten bis sie nicht mehr reparierbar ist.
Sleeπ

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Sleeπ
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

* Anmerkung in den Eingangspost verschoben. *
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wosch
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von wosch »

Kurz ein paar Anmerkungen.
WaMas repariere ich nur alle paar Jahre mal eine, ist nicht meine Hauptarbeit :mrgreen:

TwinDos: In unserem Techniker-Forum kommt das auch nicht so gut an. So wie beschrieben anfällig.

Waschmittellagerung: Wir hatten auch mal eine Charge Weichspüler gekauft die sehr günstig war. Bei den letzten Flaschen war das Zeug auch schon sehr dickflüssig. Meine Frau verdünnt das Zeug halt vor Gebrauch.

Flüssig kontra Pulver: Lt. meinen Kollegen und auch einer Schulung wurde auch zu Pulver geraten. Da können die Hersteller irgendwas reinmischen um die Waschleistung zu verbessern. Geht beim Flüssigen nicht. Ist auch bei Spülmaschinen-Reinger so.

Öko-Programm: Wenn unsere Kunden die Laufzeit sehen, wars das :mrgreen: . Ich denke das benutzt nur eine Minderheit. Das wird auch durch meine Kundengespräche bestätigt. Energiesparen ist zwar ein Thema, aber die Laufzeit schreckt ab.

Temperatur: Spreche ich zwar manchmal an, ist aber meist auch nicht das Top-Thema.

Gruß
Wolfgang

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DjayBee
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von DjayBee »

wosch hat geschrieben:
31.05.2023 19:55
Flüssig kontra Pulver: Lt. meinen Kollegen und auch einer Schulung wurde auch zu Pulver geraten. Da können die Hersteller irgendwas reinmischen um die Waschleistung zu verbessern. Geht beim Flüssigen nicht. Ist auch bei Spülmaschinen-Reinger so.
Ha, sag ich schon lange, aber Frau glaubt's nicht. :idea:
Öko-Programm: Wenn unsere Kunden die Laufzeit sehen, wars das :mrgreen: . Ich denke das benutzt nur eine Minderheit. Das wird auch durch meine Kundengespräche bestätigt. Energiesparen ist zwar ein Thema, aber die Laufzeit schreckt ab.
Bei mir läuft das Teil einfach nachts, dann ist sie morgens fertig.
Ich hab Wasser und Strom gespart - und außerdem ist die Wäsche danach auch tatsächlich sauber im Gegensatz zu den 2h Programmen, die meine Frau immer verwendet.

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Sleeπ
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

wosch hat geschrieben:
31.05.2023 19:55
Öko-Programm: Wenn unsere Kunden die Laufzeit sehen, wars das :mrgreen: [...] Energiesparen ist zwar ein Thema, aber die Laufzeit schreckt ab.
Ich bin mir nicht sicher ob das unterm Strich, wenn man mal alle Energie zusammenrechnet, wirklich eine besser Ökobilanz gibt wenn die Maschine nach der Hälfte der eigentlichen Lebensdauer im "nicht-Eco-Modus" schon ersetzt werden muß, weil im Eco-Programm ein einzelner Waschgang 2 - 3 mal solange dauert wie im normalen Programm und das Gerät dann viel schneller verschlissen ist. Die dann viel früher zu kaufende neue WaMa braucht in der Herstellung wieder Unmengen an Energie, die Alte wandert viel zu früh auf den Müll; falls sie recycelt wird, kostet das auch Energie... Ob das alles zusammen die Stromersparnis durch das längere Waschprogram aufwiegt, so daß unter dem Strich ein "+" rauskommt? Ich bin da eher skeptisch...
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Sleeπ
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

Ich habe ein paar wichtige Infos aus meinen späteren Beiträgen zu diesem Thema in den Eingangspost verschoben.

DjayBee hat geschrieben:
31.05.2023 20:18
...im Gegensatz zu den 2h Programmen, die meine Frau immer verwendet.
Also das schnelle Program? ;) :mrgreen:

Unsere "Alte" hat eine normale 60 °C Koch/Buntwäsche standardmäßig in 1:07 Stunde durch.
  • Normal (5 kg) : 1:07 / 0,9097 kWh
  • Normal (5 kg) kurz: 0:57

Die Neue bietet für 60 ° Koch/Bunt an:
  • Normal (9 kg): 2:23 / 1,085 kWh
  • Normal (9 kg) kurz :1:53 / 0,6150 kWh
  • Eco (9 kg): 3:12
  • Eco (9 kg) kurz: 2:02
  • Quick Power Wash (5 kg) 1:09 / 0,9815 kWh

Alle Programme:
  • Koch/Buntwäsche 60 °C
  • abschließend mit 1600 Touren geschleudert
  • ohne "Wasser +"

Interessehalber messe ich mal bei den nächsten 60 ° - Wäschen den Stromverbrauch der verschiedenen Programme. Das wird aber ein paar Wochen dauern; wir habe aktuell 1 x 60 ° / Woche.
  • Verbrauch gemessen mit einem frisch kalibriertem EM800 von ELV.
  • Die Menge an Wäsche variert etwas bei den verschiedenen Wäschen.
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

Noch ein paar Gedanken zu dem Thema: Es ist leider so, daß im Netz oft nur die ÄRGERNISSE breitgetreten und x-fach an allen möglichen Stellen gepostet werden. Was man NICHT sieht ist bzw. wer sich in der Regel nicht zu Wort meldet, sind die Nutzer, die keine Probleme haben. So sieht man nicht wieviele einwandfrei funktionierende Geräte in diesem Fall den tatsächichen Ausfällen gegenüber stehen und gewinnt schnell den Eindruck: "Dat is nix". Um den Ärger mit dem TwinDos zu noch einmal zu relativieren: Das ist in dieser Form meines Erachtens Murks (gewesen), aber grundsätzlich bin ich nach wie vor überzeugt von der Qualität der Maschine an sich. Auch wenn an vielen Ecken Kosten optimiert werden müssen, bekommt man immer noch ein hochwertiges, reparierbares Produkt für sein Geld. Wenn man sich mal ein Gerät von innen ansieht, bemerkt man dies auch. Wir haben einige Miele-Geräte im Haushalt; im Bekanntenkreis darf (b.z.w.: muß :mrgreen: ) ich gerne mal in die Mitbewerber reinsehen. Das ist im Laden für Otto-Normalverbraucher natürlich nur schwer möglich.

Die Probleme mit dem TwinDos und die eventuellen Folgeschäden sind sehr ärgerlich und hoffentlich inzwischen abgestellt. Man bekommt für sein Geld nichts desto trotz ein hochwertiges, durchdachtes Produkt. Da ich oben schon die Kunststoffbottiche, die inzwischen aus Kostengründen wohl eher die Regel als die Ausnahme sind, erwähnte, habe ich mir so ein Ding mal näher angesehen. Dabei bin ich über ein Ersatzteil für BSH-Geräte
(unter BSH sind die Markennamen Bosch, Siemens, Gaggenau, Neff, Solitaire, Thermador, Balay, Coldex, Constructa, Pitsos, Profilo und Junker vereint) gestolpert.

Dort sieht ein Bottich z.B. so aus:
BSH_vorne.jpg
BSH_unten.jpg
BSH_oben.jpg
BSH_hinten.jpg
Was mir als erstes auffällt:

- Bottich aus Kunststoff; wie lange bei in dem Bereich auftretenden mechanischen und thermischen Belastungen stabil?
- Zwei (statt drei) Stoßdämpfer, nicht austauschbar
- Bottich besteht aus zwei verklebten Hälften -> kann nicht geöffnet werden
- Relativ zierliches Riemenscheibe
- Viel Plastik (beim Verschrotten: viel Plastikmüll)

Das ganze ist EINE, nicht zerlegbare Einheit. Geht ein Teil kaputt, ist eine Dichtung undicht, ein Kugellager defekt, ein Stoßdämpfer platt oder bricht eine Kunststoffhalterung ab, ist das GANZE Ding ein Fall für die Tonne und muß komplett getauscht werden.

Zum Vergleich die Explosionszeichnung des Bottichs einer Miele-Maschine aus dem Ersatzteil-Programm:
M_Explosion.jpg
M_Explosion.jpg (159.41 KiB) 949 mal betrachtet
Er ist vollständig zerlegbar (habe ich selbst schon gemacht) und JEDES Teil kann einzeln getauscht werden.
Ich habe schon öfters Ersatzteile für Geräte 20+ Jahre bestellt; das letzte waren die kleine Kunststoffringe unter den Tasten der Uhr unseres zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alten Backofen. Angerufen, beschrieben was ich brauche, fertig. (Das ist natürlich keine Garantie daß wirklich JEDES Teil so lange lieferbar ist.)

Leider habe ich keine Fotos des Bottichs unserer Maschine gemacht als die Front demontiert war, also nur ein Schnappschuß durch die neue Wartungsklappe um den Materialeinsatz / den Aufbau vergleichen zu können:
M_B.JPG
Ein Foto aus der alten Maschine:
P1010260.JPG

Und nein, ich arbeite nicht für Miele und habe auch keinerlei Verbindungen dort hin. :mrgreen:
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wosch
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von wosch »

Hi.
Falls Du die WaMa mal wieder öffnest, solltest Du folgendes prüfen:
Grüner Kreis: Da hatte ich vor ein paar Tagen eine, da war das alles voller, verkrustetem Waschmittel.
Roter Kreis: Kurzer Schlauch LINKS abziehen und reinigen. Y-Stück und langer Schlauch tauschen, gibt es als ET-Set.
Macht verschiedene Fehlfunktionen. Hol z.B. beim Schleudern immer wieder mal Wasser oder Meldung Dosierung prüfen
War in meinem Falls alles komplett verstopft.
Die Teile gibt es auch bei anderen WaMas. Sollte man immer überprüfen wenns Probleme gibt oder die WaMa eh offen ist
MieleWaMa.jpeg
MieleWaMa.jpeg (145.88 KiB) 922 mal betrachtet
Gruß
Wolfgang

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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

wosch hat geschrieben:
03.06.2023 23:14
Roter Kreis: Kurzer Schlauch LINKS abziehen und reinigen. Y-Stück und langer Schlauch tauschen, gibt es als ET-Set.
Ein sehr guter Tipp!

Mit etwas Zeit kann man dieses Problem relativ leicht (wenn man mal das Hin- und herschieben der Maschine vernachlässigt) beheben. ;)

Dieses Fehlerbild (nach dem Schleudern Wäsche schon mal noch nass) hatten wir tatsächlich auch einmal. "Damals" hatte ich den Kundendienst bemüht - es sollte ja schnell gehen (Bei mir dauern solche Reparaturen immer etwas bis ich mich reingefuchst habe; da hätte sich ein riesiger Wäscheberg aufgetürmt). 8-) Dieser hat genau die rote markierten Schläuche als Problemquelle lokalisiert. Er hat uns erfreulicher Weise nicht einfach einen neunen Satz eingebaut, sondern versucht die Schläuche zu reinigen (unter fließendem Wasser durchgewalgt, bis der ganze Siff aus den Schläuchen raus war. Erstaunlich, was da alles rauskam...
Daß er erst mal probiert hat den Schlauch zu retten anstatt direkt einen Neuen einzubauen, fand ich schon mal gut - wieder etwas Müll vermieden. Bei der Gelegenheit ist aufgefallen, daß die Wasserweiche etwas leckte (auf dem Bottich konnte man sehen wo es getropft hat) und besser ausgetauscht werden sollte. Das Teil hatte er zwar nicht dabei (einen Defekt an dieser Stelle hätte man aus dem von mir angegebenen Fehlerbild auch nicht vermuten können), hat mir dieses später, als er noch mal in der Gegend war, reingereicht. Ich fand das sehr entgegenkommend. :-)

Den Schlauch habe ich einige Jahre später noch mal gesäubert. Abgesehen davon, ist die W377 ca. 19 Jahre problemlos gelaufen. Der schwerwiegende Defekt, der uns dann zum Kauf einer neuen Maschine bewegt hat, war dann daß die Trommel schief im Bottich hing. Ein Gespräch mit unserem Händler des Vertrauens kam zu dem Schluß dass dies ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Da ich aber nun mal gerne bastle, haben wir bei der Anlieferung der Neuen die Alte natürlich behalten und bin der Sache auf den Grund gegangen. Der Grund war ein gebrochener Arm hinten an der Trommel, wodurch sie zu einer Seite schief hing. Wenn man die Zeit berücksichtigt, die ich für die Reparatur gebraucht habe, war es tatsächlich ein wirtschaftlicher Totalschaden - auch wenn ein richtiger Service-Techniker natürlich deutlich schneller gewesen wäre. :mrgreen:

Ich habe dann bei der Gelegenheit - die Maschine war quasi komplett zerlegt - inklusive des besagten Bottich, der in Einzelteilen vor mir lag - alle Schläuche gereinigt, Kugellager getauscht, neu gefettet, Kohlen am Motor getauscht und die Stoßdämpfer gewechselt. Und sie wäscht, und wäscht, und wäscht... Meine Frau nimmt lieber die alte, die Neue ist ihr mit den "Menü´s", wo man sich teilweise erst durchtippen muß um etwas umzustellen, zu umständlich. :mrgreen:

Was mich bei der Gelegenheit echt überrascht hatte, war daß der (originale) Heizstab tiptop aussah. Wenn ich mir überlege, was in diversen Werbungen immer für verklumpte, verrostete Dinger gezeigt werden...
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Mathy
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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Mathy »

.
Hallo Marc

Sleeπ hat geschrieben:
04.06.2023 09:55
... Der Grund war ein gebrochener Arm hinten an der Trommel...
Was hast Du denn damit gemacht? Eingegipst hast Du den wohl nicht. :mrgreen: :lol:

Tschüß

Mathy
Wer oder was hat denn da geblitzt?

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Re: Waschmaschinen mit Twin-DOS

Beitrag von Sleeπ »

Gute Idee... aber da habe ich jetzt nix improvisiert. ;) An einer so belasteten Stelle wollte ich keine Experimente machen; zumal es sch... viel Arbeit war die Waschtrommel auszubauen. :mrgreen:

Ich habe eine gebrauchte Trommel (also die innere, wo die Wäsche drinliegt) besorgt. ;)

Die Defekte habe ich weitergegeben, an jemanden der Feuerschalen daraus baut. 8-)
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