Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

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andymanone
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Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von andymanone »

Wie ich ja bereits hier schon geschrieben hatte, konnte ich kurz vor dem Jahreswechsel eine von den etwas selteneren 3td Party Floppys
vom Typ TRAK AT von der Firma Microcomputer Corp. ergattern :).

Da das Ganze aus Amiland kam, dauerte es doch ein paar Tage länger, aber heute ist das gute Stück bei mir eingetrudelt ;).

Nur kurz zum Lieferablauf, (weil ja immer mal wieder Sorgen laut werden, dass das Zeug aus Amiland hier am Ende als "Lego Bausatz" ankommt ;)) :
Die Floppy war super verpackt, in Blasenfolie eingewickelt und mit genug "Knautschzone" drumherum. Also alles Bestens!

Also ausgepackt, akklimatisieren lassen und dann Netzteil ran und los :mrgreen: .

Die TRAK Laufwerke verfügen ja über einen besonderen "Touchscreen" in der Front, mit der man die Floppy über das "TRAK"-Logo u.a. ein- und ausschaltet ;).
Da das aber Druckkontakte sind und sich die Folie etwas abgelöst hatte (das Folienklebeband ist nach fast 40 Jahren dann doch mal etwas ermüdet ;))
ließ sich die TRAK zwar kurz einschalten "Hurray!!!" aber ging gleich wieder aus :( ...

Okay, Problem erkannt, kurz die Touchscreenfolie (mit etwas Kraft) wieder ran gedrückt und schon blieb die TRAK nach dem Einschalten an 8-) .
Erster Erfolg 8-) .

Okay jetzt den Switch für die richtige Config eingestellt (Diag-Mode + Drive 1), dann einen XE geholt und an den SIO-Port angeschlossen
Single-Bootdisk rein, Atari an, und.....

Nix! SIO-Timeout :(!

Okay, also die TRAK kurz zerlegt (btw: die ist in seinem sehr guten Zustand , da war ich überrascht :o ).

Als erstes Mal mit dem Multimeter die Spannungen durchgemessen, die 5Volt und 12 Volt waren aber soweit sauber und stabil.

Dann der (ewige) Klassiker : SIO-Buchsen -> Pins nachlöten ;)

Danach Test: Nix tut sich :(!

Schade auch :(

Nächster Schritt:
Suche nach defekten Chips...
Keiner wird extrem heiß, okay, dann zuerst mal den Controller WD1770 getauscht, keine Verbesserung,
also alten WD wieder eingebaut.

Dann mal sukzessive alle Logic-Chips auf dem Board gewechselt und siehe da, nachdem ich fast alle ersetzt hatte (der letzte war ein popliger 74LS04 :roll: ),
ging nach dem Einschalten des XE bei der Floppy die Boot-LED an und der Floppy-Motor sprang an 8-) .
Aber zu früh gefreut, kein Ladesound und permanent Booterror..... :(

Okay dachte ich, evtl. doch nochmal den WD-Controller tauschen und wow :o ,
jetzt bootet er (wenigstens) die ersten Sektoren der Disk und dann kommt erst ein Booterror ;).

Ich hatte jetzt den Stepper-Motor in Verdacht, da der sich nicht bewegt hat, aber wenn ich die Position des Kopfes verändere, dann fährt er kurz danach wieder an seine Ausgangsposition zurück....
Also wird er angesteuert und funktioniert auch....

Ich hatte dann einfach mal testweise als Gegenprobe die Laufwerksmechanik in eine XF551 gehängt .
dort wird die auch ordnungsgemäß angesteuert und liest auch brav die Sektoren des ersten Tracks ein, aber dann kommt ein Booterror (und der Steppermotor bewegst sich auch hier nicht)

Jetzt mach ich erstmal Pause und muss mal in Ruhe überlegen woran es noch liegen kann.....

Im Anhang ein paar Bilder ....
IMG_20230113_174147.jpg
IMG_20230113_174221.jpg
IMG_20230113_175030.jpg
IMG_20230113_180839.jpg
IMG_20230113_180622.jpg
IMG_20230113_180631.jpg
IMG_20230113_180730.jpg
IMG_20230113_194650.jpg
Wenn ihr mögt und es euch interessiert, halte ich euch auf dem Laufendem wie es weitergeht...

Gtx.,
andY
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pancio
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von pancio »

Woow! Congratulations :-)
You are lucky men :-) Beautiful floppy. I'm not mechanical expert, so I can't help but I suggest copy EPROM or check it with original image - after 40 years electric charge might outflow from cells...

Best Regards,
pancio

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shovel
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von shovel »

hi andY,

haste wieder was zum basteln !

Wird sicher schwer ein Service Manual für solche Exoten zu finden.
Eine Anleitung als PDF hab ich noch irgendwo dafür, aber ich glaube die wird Dir da auch nicht gross weiterhelfen.
Das Ding soll doch einen Selbsttest haben beim Einschalten, oder ?
Trak AT Series Drive Users Guide.pdf
(15.21 MiB) 21-mal heruntergeladen

Gruss

André

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andymanone
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von andymanone »

Hi André,

ja, Danke, das Manual und den Schaltplan hatte ich mir schon gleich am Anfang mal besorgt :)!

Das Thema "def. EPROM" (siehe pancio) kam mir auch schon in den Sinn, ich werde mal versuchen, denn auszulesen.
Diverse ausgelesene TRAK FW Releases hab ich auch alle da, aber ich muss suchen, ob ich noch passende EPROM´s dafür habe.

Das zweite Problem ist, dass das leider 2732 (4kx8Bit) EPROM´s sind, die eine Prog-Spannung von 25 Volt brauchen und mein
TL 866 II Plus Brenner kann das nicht (der Vorgänger konnte das wohl noch).
Es gibt da Tricks, die Progammierspannung extern einzuschleifen, mit "Pin hochbiegen" und separater Stromquelle,
aber das wäre für mich die letzte Option.

Es gibt wohl auch 2732S EPROM´s die man mit 12 Volt zum Programmieren befeuern kann aber die sind selten oder sehr teuer...

Mir ist aber noch eine ganze andere Sache über Nacht in den Sinn gekommen :roll: :

Bei den XF551 gabs verschiedene Firmwareversionen für PAL und NTSC Geräte (es gab später auch eine "Universal-FW die mit
PAL und NTSC Rechnern funktioniert (habe ich auch da und mehrfach erfolgreich gebrannt, wer sowas braucht, kurz Bescheid geben).

Eine US (mit NTSC-FW) XF551 zeigt kurioserweise dieselben Symptome am PAL-Rechner wie aktuell die TRAK Floppy bei mir....
Allerdings weiß ich nicht, ob es bei der Trak auch normenspezifische Unterschiede in der FW gab.

Das versuche ich mal rauszubekommen ;).

Also es bleibt noch Einiges zu tun :mrgreen:!

Gtx.,
andY
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Sleeπ
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von Sleeπ »

Beim Programmieren des Eproms kann ich Dir ggf. helfen; ich habe...

a) noch so ein altes Schätzchen welches fast alles in der Richtung schluckt
b) verschiedene Eproms
Sleeπ

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andymanone
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von andymanone »

Sleeπ hat geschrieben:
14.01.2023 16:36
Beim Programmieren des Eproms kann ich Dir ggf. helfen; ich habe...

a) noch so ein altes Schätzchen welches fast alles in der Richtung schluckt
b) verschiedene Eproms
Hi Sleepy,

ahh cool, Danke fürs Angebot :)! Na das ist ja ein schöner Dinosaurier ;)!
Ich hatte viele Jahre so einen Willem PCB 4.x Parallelport-Eprommer, aber der ist irgendwo vergraben, wahrscheinlich muss ich mal was völlig Kontroverses suchen :roll: ,
dann finde ich den plötzlich :mrgreen: (das Phänomen ist Dir ja auch nicht unbekannt :lol:)

Aber es gibt Fortschritte 8-) :

Habe den TRAK-EPROM auslesen können, der scheint okay zu sein.
Das Label auf dem EPROM ist zwar total verblasst, aber ich habe es mal mit anderen Fotos verglichen und es scheint die aktuellste FW Release (V 1.13 T) mit Turbofeature zu sein ;):
IMG_20230113_180725.jpg

Ich würde sagen auf dem Label steht:

ATARI 1.13 T
TRAK MICRO CORP.
COPYRIGHT 1983




Hier mal ein Referenzfoto einer andern TRAK AT mit FW 1.11:
TRAK EPROM 1.11.JPG

Dann habe ich in meiner Bastelkiste doch tatsächlich noch 3 Stück HN462732G gefunden ;), allerdings leider auch 25V Typen...
Hitachi_4kx8.JPG
Hitachi_4kx8.JPG (50.21 KiB) 852 mal betrachtet
Aber , jetzt kommts!
Ich habe dann - warum auch immer - doch nochmal das TEAC-Drive der TRAK AT an die Elektronik meine XF gehängt, und vóila :o !
Mit der XF-Elektronik bootet das TEAC-Drive sauber eine Diskette 8-) !
Der Steppermotor wird jetzt auch angesteuert, k. A. welche Magie dahinter steckt :roll: ;) .
Aber das heißt ja zum Glück auch, das die Mechanik zu 100% in Ordnung ist , das ist schon fast ein finaler Sieg ;).
TEAC_boots_from_XF551.JPEG
So, jetzt hole ich mir erstmal ein Käffchen und werde nochmal alles in die TRAK zurück bauen und es nochmal probieren.

Mal sehen, viell. läufts das ja dann auch....

Gtx.,
andY
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pancio
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von pancio »

Gretz!

It means that probably bad connections on pads between ICs and sockets :-) Good job! If you still planning add new FW to this floppy I propose to use electrical erased memory like SST 27SF256 - it's cheap and easy to programming. Of course additional piggy board is required to fit 24 DIL socket.. on the piggy board you may place jumpers to choose other OSses.

Regards,
pancio

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andymanone
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von andymanone »

pancio hat geschrieben:
14.01.2023 19:08
Gretz!

It means that probably bad connections on pads between ICs and sockets :-) Good job! If you still planning add new FW to this floppy I propose to use electrical erased memory like SST 27SF256 - it's cheap and easy to programming. Of course additional piggy board is required to fit 24 DIL socket.. on the piggy board you may place jumpers to choose other OSses.

Regards,
Hi Pancio, thanks for the hints 8-) !
I will think about this for the future!

But now I finally had success, the TRAK works again 8-) !

But I´ll switch to german for the other users ;)...

Best regards,
André
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andymanone
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Re: Meine TRAK AT-A1 Floppy (Microcomputer Corp.) und ihre Tücken

Beitrag von andymanone »

Soo,

um mal einen bekannten Film zu zitieren: " Nummer 5 lebt "(wieder) 8-) !

Alles wieder ordentlich soweit zusammengebaut, original EPROM rein und dann kam die Stunde der Wahrheit!

...und siehe da: Das Ding bootet nun ordnungsgemäß und läuft wieder 8-) !
TRAK AT working 01.JPEG
TRAK AT working 03.JPEG
TRAK AT working 04.JPEG

Das Einzige, was mir ein bisschen Sorgen macht, (aber evtl. ist das - oder war das damals - auch normal :?: ),
dass der 5Volt-Regulator "sauheiss" wird und die Graetz-Brücke auch :roll: .

Die Spannungen sind aber soweit stabil (also knapp drunter), gemessen im Betrieb: die 5Volt bei etwa, 4,9 Volt
und die 12 Volt gemessen in Betrieb bei ca. 11,89V (der 12V-Regler bleibt handwarm).

5V_Regulator_Graetzbruecke.jpg
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