Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

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Olix
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Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von Olix »

.
Im Zuge einer Sammelbesrellung zum Mini-BIOS von mega-hz hat sich leider der alte Spruch bewahrheitet:

"Wer billig kauft, kauft zwei mal"

Auf der Erweiterung wird für das BIOS ein EEPROM 28C256 benötigt. Bei Reichelt, Mouser und anderen seriösen Händlern kostet so ein Baustein als Neuware zwischen 12 und 16 Euro. Das wären 50% der Kosten für die komplette restliche Erweiterung, inklusive Platinen und SMD Bestückung. Also erlag ich der Versuchung die ICs bei AliExpress für ca. 4 Euro das Stück zu bestellen. Die EEPROM wurden recht zügig geliefert, wie so oft diletantisch verpackt: Die ICs einfach zu einem Turm übereinander gesteckt und mit Klarsichtfolie umwickelt. Somit sind schon mal alle Beinchen total verbogen. Ganz offensichtlich handelt es sich auch um gebrauchte und teilweise ausgelötete Bauteile.

Schlimmer jedoch: Fast 50% Ausschuss. Entweder konnte man die EEPROM gar nicht programmieren oder liefen instabil. Ersatz habe ich dann bei EBAY ei einem deutschen gewerblichen Händler zu 7 Euro das Stück besorgt. Hier waren die Teile auch als gebraucht aber geprüft gekennzeichnet. Aber auch hier wieder reichlich Ausschuss.

Es scheint so, als ob leider nur der Weg zu der teuren originalen Neuware bleibt. Extrem Ärgerlich. Bleibt nur die Warnung:

Finger weg von gebrauchten EEPROM Bausteinen

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mega-hz
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von mega-hz »

ebenso Finger weg von Flash oder Eproms aus China!
Glaube TFHH kann da auch ein Lied von singen...
Habe selber auch 2 Stück von dem deutschen Ebay Händler sowie 4 Stück von einem polnischen Händler gekauft,
die sind zum Glück alle i.O.
Habe bislang nur 1 Ausfall gehabt... Das lies sich zwar beschreiben hat jedoch im Lesemodus seinen Inhalt leicht verändert.

Laut Einstein kann man zwar in die Zukunft reisen jedoch nicht in die Vergangenheit.
Sonst wäre ich nach 2000 in meiine alte Fa. gereist und hätte die da für 2DM / Stück kaufen können :-)
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Brechreiz
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von Brechreiz »

Hallo Oliver,

EEPROMS habe ich nur wenige hier aber mit normalen EPROMS (27C256, 27C512, 27C1001) kann ich dich tot werfen. :D
Die sind gebraucht und müssen nur vom Aufkleber befreit und glöscht werden. Die waren ca. 30 Jahre im Dauereinsatz. Ausfälle bisher 0%.
Wenn du für eine SB welche brauchst, melde dich bei mir.

VG Jürgen

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Sleeπ
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von Sleeπ »

Gillt auch für GALs: Für die Reparatur eines alten Kundengerätes hat der zuständige Verkauf-Kollege, der den Kunden betreut, vier GALs organisiert, die unsere Materialbeschaffung nicht mehr besorgen konnte (das Gerät hatten wir schon ein paar Jahre nicht mehr im Programm).

Da ich den dafür benötigten Brenner vor der Mülltonne gerettet habe als er entsorgt werden sollte, sind die GALs dann bei mir gelandet. Also zu Hause den XP- Laptop rausgeholt, Brenner an den Parallelport gehängt, und... 1. GAL wird nicht erkannt. O.K., 2. GAL wird auch nicht erkannt. Hm, ist schon eine Weile her daß ich das ganze Setup das letzte mal benutzt habe - vielleicht mache ich was falsch oder, schlimmer, der Brenner ist defekt. :-(

Also mal eines von meinen (vor ein paar Jahren bei einem renomierten Händler) neu gekauften GALs aus dem ATARI-Ersatzteilfundus probiert - läuft auf Anhieb. :-)
Von den vier GALs wurden drei garnicht erst vom Brenner erkannt, einer ließ sich zwar programmieren, hat das Verify dann aber nicht überstanden. -> Ausfallquote 100%.

Ich weiß nicht wo der Kollege die Dinger gekauft hat, aber neu waren sie defenitiv nicht; sie hatten schon Gebrauchsspuren.

Aber er hatte doch Glück: Ich habe nicht nur den Brenner gerettet, sondern auch die passendes GALs, die bei einer Inventur mal ausgelistet wurden und entsorgt werden sollten. Also konnte der Kollege seinen Kunden glücklich machen und sein Gerät repariert zurückgeben.

BTW: Die für die MMU eingesetzten GAL16V8 sind ja auch nicht mehr so leicht zu kriegen, der ATF16V8 funzt ebenfalls.
Sleeπ

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mega-hz
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von mega-hz »

Jetzt wo Du es sagst... Stimmt, bei GALs ist es da gleiche Problem.
Ist mir erst nicht eingefallen, da ich noch etliche (200+) 22V10 im PLCC Gehäuse habe und die garaniert heil sind. Eben von Damals...
Sind zwar schon 1x programmiert wurden aber aufgrund eines Fehlers in der Logik alle wieder entlötet.
Wolfram hat dann natürlich zugeschlagen :-)
Diese findet Ihr u.A. auch auf TFHHs Syscheck, Stereo, 512K uvm.
Hatte ca. 500+ davon und hab sie großflächig an Atari Leute verteilt.
Es war in meiner alten Fa. eine -für micht tolle- Politik:
Alles was älter als 3 Jahre ist im Lager kommt weg.
Da sich neue Bauteile mit weniger Fehler automatisiert löten lassen und sich daduch menschliche Nacharbeitungen einsparen lassen,
war es billiger neu Teile zu beschaffen als die 3+ Jahre alten aus dem Lager.
Mein Kadett-C Kofferraum war min. 1x / Woche randvoll mit Bauteilen :-)
So muss es für Atari Leute sein!
Viele haben auch an dieser Lager-Politik einen netten Nutzen gehabt:
Freezer 2011, MegaSpeedy und THE!CART.
Alles entstanden weil ich gut und günstig an die Bauteile kommen konnte.
Gut, für die Prototypen hatte es gereicht, für die Serie konnte ich die günstig kaufen.

Die Zeiten sind jedoch leider lange vorbei.
Selbt ein Bekannter von mir, der einen E-Recyclinghof betreibt, hat nur noch so alte Chips die noch wirklich Gold haben.
Alles andere wurde geschreddert und in Säure aufgelöst.
Nix mit Eproms, EEproms oder so.
Nur an I3,I5,I7 Xeon CPUs hat er noch ein paar 10L Eimer rumstehen!

Wir müssen uns echt um Alternive Lösungen für unsere Ataris kümmern!
Und wenn es neue 1.8V Flash' sind, die per LevelShifter auf Atari kompatibel gemacht werden.
Oder so ähnlich...
Heutzutage scheint es wirklich ein Riesen Problem zu sein, alte FUNKTIONIERNDE Chips zu bekommen.

Ich hoffe, daß das nicht auch bald die 74er Reihe an TTLs betrifft.
Dann müsste man tatsächlich nur noch auf chinesische FPGAs zugreifen.

Naja, 99.9% in unseren Ataris läuft ja noch immer und wird nicht mal ebenso kaputt gehen.
Drücken wir uns die Dauemen das das so bleibt.
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Sleeπ
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von Sleeπ »

mega-hz hat geschrieben:
19.04.2025 21:22
Wolfram hat dann natürlich zugeschlagen :-)
Wenn ich da bei uns die Nase drankriege, nutze ich die Gelegenheit auch. Glücklicher Weise durfen wir uns bei dem inventurbedingt zu entorgenden Material (länger als x Jahre keine Bewegung mehr) bisher hobbymäßig nutzbare Sachen raussuchen. Ich hoffe das bleibt so.

mega-hz hat geschrieben:
19.04.2025 21:22
Heutzutage scheint es wirklich ein Riesen Problem zu sein, alte FUNKTIONIERNDE Chips zu bekommen.
VE99, einer meiner Lieblings-YT, klagt da auch öfters sein Leid d'rüber. Er hat auch schon bei so popligen Bauteilen wie LM317, gekauft bei einem etablierten Händler, Schrott geliefert bekommen. Oder gefakte SM8015
Sleeπ

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chaos
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Re: Gebrauchte EEPROMs - Finger weg

Beitrag von chaos »

Hmmm, ich hatte mir neulich 5 27C512 EEProms von AliExpress schicken lassen (ang. Winbond) die kamen auch als Türmchen und in Frischhaltefolie, sie funktionieren aber gut.
Sogar in einem 6Mhz 65816 System, gut da haben die 45ns EEproms noch viel Luft... auch in der Sally-2 klappen sie gut.
Die billigen Z80 CPUs funktionieren auch... aber ich glaube Euch, dass viel Schrott unterwegs ist und man wahrscheinlich schlicht Glück haben muss...

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