Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

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dl7ukk
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Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von dl7ukk »

Hi,

ich war auf der Suche nach einem (externen) Netzteil für den SioSplitter/ Lotharek. Aber es ist schwierig, paßt der Hohlstecker - hat das NT keine 5V DC. Gibt das NT 5V DC, ist bestimmt ein anderer Stecker dran.

Ich hatte zu Beginn meiner Spielereien mit Schleife & Co zwei ATARIs direkt verbunden und die Daten von XL zu XL laufen lassen. Von daher hatte ich die Spannungsversorgung für meine XC12-Turboplatine so angelegt, daß der XL welcher die Daten sendet auch die +5V liefert. Mittlerweile kommen die Daten aber aus der Konserve, sprich vom Laptop mit einer USB-Soundkarte. Für die +5V mußte dennoch ein XL herhalten ...

Netzteile, die 5V DC liefern habe ich genug, aber keine Hohlstecker. Ich fand jedoch noch ein angesengtes SioKabel, daß ich damals nicht entsorgt hatte, gut so. Also Kabel ab, Stecker zerlegt, Kontakte raus, .... Glasfaserpinsel in Aktion.

Ein XL-NT war auch vorhanden, aber dieses NT lieferte 5 AC(!) mit einer sehr schlechten Kurvenform. Nun habe ich zwei Ersatzkabel (220V/ DIN 7Pol) mehr.
photo_2022-08-24_00-15-41.jpg
Also noch mal in die Tiefen hinabgestiegen und ein Zweites -dieser vergossenen- XL-Netzteile geangelt.
Geprüft, für gut befunden, Atari-Stecker mit etwas Kabel abgeschnitten. Die 5V Leitung vom NT an die Sio Kontakte PIN 4/6(Masse) & 8/10 (+5V) gebastelt. Als mechanisches(!) Gegengewicht die Sio Pins 5 & 7 mit Leerskontakten bestückt.
photo_2022-08-24_00-03-19.jpg
Und daß ist das Ergebnis
photo_2022-08-24_00-03-27.jpg
Für Diejenigen, die nicht wissen wie sich Strom anfühlt oder nicht daraus gelernt haben ....
Zwei Spannungsquellen an einem Gerät sind oft keine gute Idee, auch wenn es nur 5 Volt sind.
UND, dieses NT/ Kabel ist nur für EINEN!! (bestimmten) Einsatzzweck geeignet.
Bitte NICHT unüberlegt nachmachen!!
Jeder ist für tun (handeln) selbst verantwortlich.


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Burkhard
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Re: Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von Burkhard »

Warum machst Du Dir das Leben so schwer? Alles was ich aus Deinem Text lese ist, daß Du mehrere Stromquellen von +5V für XL Erweitereungen brauchst. Warum mußt Du Dir so riesen Koffer von umgerüsteten XL NTs unter den Tisch srellen? Es gibt mittlerweile USB Netzteile mit mehreren Abgriffen, die sogar geregelt sind, für (ganz) kleines Geld. Je nachdem, wie viele externe Geräte Du mit Spannung versorgen mußt, besorgst Du Dir USB Kabel, schneidest den nicht benötigten Stecker ab und lötest unter Beachtung der richtigen Polung die Stecker für Deine ROKA "Hohlbuchse" dran ...
Fertig sind Deine Netzteile, die mit ziemlicher Sicherheit auch ausreichend Ampere liefern ...

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Olix
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Re: Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von Olix »

Ich muss da Burkhard Recht geben.
Ich selbst betreibe mein SIO/Splitter mit einem ganz einfachen USB-Netzteil. Das passende Kabel USB->Buchsenstecker gab es fix und fertig bei Amazon.

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dl7ukk
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Re: Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von dl7ukk »

Hallo,

erstmal danke ich Euch, besonders Burkhard, für euer Feedback.

Es ist in der Tat so, daß es auch für mich ein Leichtes gewesen wäre noch ein (Stecker-) NT mit passendem Hohlstecker zu ordern. Warum habe ich dies aber nicht getan? Zunächst mal geht ja schon aus der Überschrift hervor, wie beliebt diese Art von NT ist. (Eigentlich zu Unrecht, aber dazu später mehr.) Da ich aus einer Mangelwirtschaft komme, habe ich diese NT nicht entsorgt, sondern sie -Schande über mich- in einer Kiste, im Schuppen abgelegt. Wenn ich ein neues NT will, dann kaufe ich es. Aber gibt es denn solche NT heute noch. Wahrscheinlich nicht oder zu (berechtigt) satten Preisen.

Diese (alten) Atari NT sind Trafo-NT mit linearen Reglern. Moderne NT sind (fast) immer Schalt-Regler-NT. Jeder, der sich ein wenig mit dieser Technik auskennt weiß, daß Schalt-(Regler-) NT immer(!) elektromagnetische Störungen erzeugen. Der Aufwand diese zu eliminieren ist enorm und kostenintensiv.

Nun spielt es bei vielen Anwendung keine Rolle, ob so ein NT EMV verträglich ist oder nicht. Manchmal aber schon. Nicht nur daß die Funker in der Umgebung sauer sind, weil .... die Bänder mal wieder zugemüllt sind, auch uns kann es gelegentlich betreffen.

Den Entwicklern der XC12 war die Tatsache schon bewußt, daß ihre Kiste sehr empfindlich ist. sonst hätte sie ihr kein Abschirmblech über der PCB spendiert. Und das die XC12 empfindlich ist, weiß spätesten jeder Benutzer, wenn er zum x.- Mal ein Programm zu laden versucht hat. Nun ist es aber nicht so, daß die Entwickler schlechte Arbeit geleistet hätten. Nein im Gegenteil. Sie waren unter den Pionieren ihrer Zeit und haben für die Datenspeicherung auf ein schon lange bekannt- und bewährtes (!!!) Prinzip zurückgegriffen. (Im Lang- und Kurzwellenbereich verwenden Funkfernschreiben und Wetterfax mit radio teletype eine des Art FSK.)

Also ein recht ausgereiftes System. Warum gibt es dann so oft viel Frust beim Laden mit der XC12? Vielleicht, weil es ein Fehler im OS beim Tape Handler gibt (--> Erhard). Aber auch weil dieses Tape ein Low-Cost Gerät ist und nie weiterentwickelt wurde. Man sehe sich mal die Entwicklung bei den C64 Rekordern an ... Und, weil die Zeit sich geändert hat. EMV ist hier das Schlüsselwort. Ich hatte mal ein paar Oszillogramme über das Störgeschehen an einer XC12, hier im Forum eingestellt. Auch Jürgen/ tfhh hat über viele miese 5V USB-NT berichtet.

Nun zu dem Hauptgrund für meine Entscheidung. Wie vielleicht bekannt, setze ich mich intensiv mit Schleife88 und dessen Derivaten auseinander. Auf der Hardwareseite finde ich die Variante von Dr J... besonders schön. Sie kommt ohne weitere BE aus. Diese Variante benutzt den NF -Tonverstärker der XC12 zur Digitalisierung des Turbo-Daten-Stromes. (Übersteuerte Transistoren wirken wie Schalter.) Aber die Sache hat einen kleine Schönheitsfehler, es gibt keinen Schwellenwertschalter an dieser Stelle. So wird jeder, wirklich jeder Impuls, als L/H (H/L) Wechsel an den Proceed-Eingang weiter gereicht. Oft stören diese parasitären Impulse nicht, zumal bei der laufenden Übertragung das Turbo-Signal wesentlich stärker ist. Aber ich bin nun mal ein Bastler ...

Am Ende bleibt; durch den Einsatz des vergossenen XL-NT sind die Störsignale um den Faktor 5-10 geringer. Das zählt. Außerdem kann ich so tun, als betreibe ich unser Hobby nachhaltig. :mrgreen:


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Burkhard
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Re: Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von Burkhard »

Ich bin mit dem Unterschied Linear-Regler und Schalt-Regler nicht so betraut und meine Elektreo-Kenntnisse reichen, um mir Mehrfach-Steckdosen für den Hausstrom (220V) zu bauen oder Lampen zu montieren oder in unseren Elektronik-Techniken mal Kabel zu löten oder vielleicht auch Schaltungen nach Vorlage zu löten (was leider nicht so oft zu auf Anhieb funzenden Platinen führt). Aber wenn es nur um solche Störungen geht - von denen ich bislang nie etwas merken konnte - die sind mAn. gerade bei diesen kleinen USB Netzteilen doch sehr gering. Für mich gibt es daher keinen Grund, nicht das Klobige XL Netzteil gegen so'n USB zu tauschen. Außerdem habe ich nut ein Netzteil, aber 3 Atari 8bit Geräte (2xXL und die XEGS - wobei der 2. XL erst noch getestet werden muß und an der XEGS der IO Transfer gecheckt werden muß, der spricht die 1050 nicht an ...)

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Sleeπ
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Re: Neues Leben für ungeliebte XL Netzteile

Beitrag von Sleeπ »

Burkhard hat geschrieben:
28.08.2022 03:10
Für mich...
Eben; es ist vom Setup und dem "drumherum" abhängig. Bei den meisten Usern machen sich die Störungen, die von Schaltnetzteilen ausgehen können, einfach nicht direkt bemerkbar. Es gibt aber halt Fälle, wo ein lineares Netzteil die bessere Wahl ist. Ich habe z.B. merherer Lampen im Haus auf LED umgebaut und mit 12 V-SNTs versehen. Diese stören teilweise den (Stereo-) Radioempfang in der Küche in Form von erhötem Rauschen.

Ganz nebenbei hält ein lineares Netzteil meiner Erfahrung nach meistens deutlich länger als ein SNT. Wenn ich jetzt die Energie/Ressourcen berücksichtige, die in die Produktion von mehreren SNTs gesteckt werden, die ich in der selben Zeit verschleiße die ein lineares Netzteil lebt, bin ich mir nicht so ganz sicher ob der etwas bessere Wirkungsgrad eines SNTs das unterm Strich ausgleicht...

Bei mir habe ich allerdings einen ATARI, der mit einem SNT "besser" funktioniert: Mein 1088XEL-Nachbau hat einen Taster zum Einschalten des Rechners. Wenn ich den mit einem originalen ATARI-Netzteil betreibe, geht der Rechner sofort an wenn ich das NT in die Steckdose stecke - ohne dass ich auf die "ON"-Taste drücken muss. Mit einem SNT bleibt er im Standby und wartet brav auf den Tastendruck. ;-)
Sleeπ

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