600XL+ gegrillt und gekillt

[Brechreiz]

Moin,

ich hab heute versucht mein Handy zu laden und gleichzeitig den 600XL+ von Kveldulvur über den USB-C Power Adapter zu betreiben. Keine gute Idee! Das USB Ladegerät gibt dann an allen Ausgängen 9V ab. Das hat das Board bzw. einen oder mehrere Chips gekillt. Die gute Nachricht ist, dass alle Custom Chips noch gehen. Hab ich mit meinem Testboard getestet. Was könnte als Erstes die Grätsche gemacht haben? Das Speichermodul (UM61512) soll nur 5,5V aushalten. Die 74LSXX, die Eproms und die GALs sollen bis 7 Volt gehen. Oder hab ich sonst was vergessen? Der Bildschirm bleibt dunkel und beim Ausschalten gibt es einen kurzen Blitzer im Monitor.

VG Jürgen

[mega-hz]

das kann man so pauschal nicht genau sagen.
Aber mach doch mal folgendes:
Alle ATARI Chips rausnehmen und dann mit 5V mal so 5min laufen lassen.
Evt. werden dann ja bereits defekte chips heiss...
Besser wäre es jedoch, pauschal alle auszutauschen!
Der Videochip und der kleine µController dürften das wohl nicht überlebt haben...

[Brechreiz]

Ich werde morgen mal mit dem PIC anfangen. Der kleine SMD Analogschalter soll bis 16V aushalten. Desweiteren werde ich die TTL Chips mit dem Retro-Tester testen. Dann evtl. noch die GALs und EPROMS versuchen auszulesen und zum Schluß neue Speicherbausteine bestellen.

[Burkhard]

Moin,

ich hab heute versucht mein Handy zu laden und gleichzeitig den 600XL+ von Kveldulvur über den USB-C Power Adapter zu betreiben. ... Das USB Ladegerät gibt dann an allen Ausgängen 9V ab. ...

VG Jürgen

Das verstehe ich nicht! Hängst Du alles an eine USB Buchse? Das sollte man natürlich nie tun. Das gibt einem schon der gesunde Menschenverstand vor ...
Wenn Du aber einen Stromadapter mit mehreren USB Anschlüssen hast, sollten hier an jedem nur 5V sein, egal, ob du einen oder alle nutzt. Natürlich nur je Buchse 1 Gerät!
Ich bin sogar skeptisch, ob mit USB Hubs am USB Netzteil einfach eine Verfilfältigung der Stromanschlußmöglichkeit gegeben ist!

[Sleeπ]

Das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen - auch ohne daß man von einer USB-Buchse mit einem Y-Kabel oder ähnlichem auf zwei Geräte geht (falls es so einen Y-Adapter überhaupt gibt).

Schau Dir z. B. mal die Diskussion über die äußerst fragwürdigen China/Amazon-Mehrfachsteckdosen mit USB-Charger an. Dort sind die USB-Buchsen in dem Ladegerät einfach parallel geschaltet; da hast du von außen garkeinen Einfluß drauf.

Wenn Du jetzt sowas hat und eines von den Geräten fordert eine höhere Spannung an, kann ich mir gut vorstellen daß es mit den an den anderen Buchsen angeschlossenen Geräten Probleme gibt.

[24sumo]

Quick Charge erhöht mit dem richtigen Netzteil, Ladekabel und Verbraucher die Spannung auf z.B. 9, 12 oder 20 Volt. Allerdings sollte die Logik zum Aushandeln der Versorgungsspannung (per Datenkabel) pro USB-Anschluss funktionieren. Wenn man den Output von einer USB-Buchse aufteilt, kann es für den Atari ungemütlich werden. oder man hat schrottige Netzteile, wie Sleeπ beschreibt.
Gruß Bernhard

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quick_Charge

[Sleeπ]

Hat jede Buchse einen eigenen Regler sollte es da keine Probleme geben. Soweit mir bekannt ist, hauen die Ladegeräte - solange der Empfänger nichts anderes anfordert - einfach 5 V raus.

Was ich mir ebenfalls vorstellen könnte: Man lädt erst einen Laptop mit 20 V, steckt den Laptop dann aus (und läßt das Ladegerät dabei aber am Netz) und steckt das Kabel direkt in den XL um. Wenn der Regler das Umstecken nicht mitbekommt und nicht auf 5 V zurückschaltet...

[Olix]

He Leute ... ich glaube Jürgen ist mit dem zerschossenen 600XL schon genug bestraft. Nicht noch weiter schimpfen.

Ich denke über die Nutzung von USB Ladesteckern als Atarinetzeil haben wir schon ausgiebig diskutiert. Und das Resultat war immer: Kann gehen, muss aber nicht.

[Dr. Irata]

... das lässt sich sicher reparieren!!

[Sleeπ]

Nicht noch weiter schimpfen.

Das liegt mir fern und war auch mitnichten meine Absicht! Wenn das so rübergekommen sein sollte, sorry.

Ich habe seinem Beitrag so verstanden daß er verschiedene USB-Buchsen desselben Ladegerätes genutzt hat und nicht mit irgendwelchen obskuren Adaptern gearbeitet hat. Was eigentlich klargehen sollte.

Ich meinte das man als normaler Nutzer den Geräten nicht ansieht wie sie intern aufgebaut sind. Man kann vermeintiche "Billigteile" erwischen die sich als wirklich preiswert entpuppen, genau so wie sich teure Produkte mit renomierten Namen als Murks entpuppen können...

[Mathy]

.
Hallo Oliver, Leute

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... Nicht noch weiter schimpfen.

Ich sehe das auch nicht als schimpfen. Wir fragen uns wieso sowas passieren kann und suchen nach der Ursache. Sowohl aus Neugierde, als auch um daraus zu lernen.

Tschüß

Mathy

[Brechreiz]

Der Fehler saß zwischen Monitor und Stuhllehne. Ich habe den USB Tester mit eingestecktem Handy dran gehabt. Anstatt den Atari auf einen freien Port des Ladegerätes zu stecken, habe ich ihn auf einen freien Port des USB Testers gesteckt. Als ich die 9V im Display gesehen hab, war es schon zu spät. Gut das sowas nur mir passiert. Das ganze ist aber glimpflich ausgegangen, der 600XL+ läuft wieder. Der PIC und das 512k OS ROM waren kaputt.

Atari119.jpg (517.87 KiB) 2916 mal betrachtet

[Kveldulfur]

Hallo!

Na damit ist das Rätsel gelöst
Ich freue mich zu hören, dass es dem 600XL+ wieder gut geht

Grüße
Janko

[Sleeπ]

...als auch um daraus zu lernen...

Genau. Es geht primär darum die Ursache zu finden um den Fehler / das Problem in Zukunft zu vermeiden.!

Gut das keiner der Custom-Chips hops gegangen ist, sondern nur leicht wiederbeschaffbare Teile. Daraus haben wir jetzt gelernt daß die ollen Chips zumindest die Chance haben kurzzeitig 9 V zu überleben.

Wobei, reproduzieren würde ich den Fehler jetzt nicht unbedingt um die Beobachtung zu überprüfen!

[BöserWatz]

Der Fehler saß zwischen Monitor und Stuhllehne. Ich habe den USB Tester mit eingestecktem Handy dran gehabt. Anstatt den Atari auf einen freien Port des Ladegerätes zu stecken, habe ich ihn auf einen freien Port des USB Testers gesteckt. Als ich die 9V im Display gesehen hab, war es schon zu spät. Gut das sowas nur mir passiert. Das ganze ist aber glimpflich ausgegangen, der 600XL+ läuft wieder. Der PIC und das 512k OS ROM waren kaputt.

Das hätte mir auch passieren können - da bin ich jetzt mal sehr vorsichtig mit dem USB-Adapter.
Grüße, Ingo

[Olix]

Super, freue mich riesig, dass die Kiste wieder läuft.
Übrigens hat als Schutz vor genau solcher Situationen das 800XL Advanced Remake von Brian Reifsnyder eine kleine Schutzschaltung mit Sicherung, welche bei höheren Spannunge als die 5V die Bausteine vor Überspannung schützt.

[Olix]

... ach ja, das mit dem "schimpfen" habe ich auch nicht so vorwurfsvoll gemeint, wie es sich wohl angehört hat.

Ich habe mir nur überlegt, wie es mir gehen würde, wenn ich aus eigener Unachtsamkeit einen meiner Lieblinge gegrillt hätte und dann lesen muss, was ich alles falsch gemacht habe.
Aber ihr habt natürlich recht ... wir schreiben hier ja um voneinander zu lernen.

[mega-hz]

Schön daß nicht soviel kaputtgegangen ist!
Das zeigt wieder mal, wie robust die Ataris sind!

Mir ist auch schonmal ein Supergau passiert:
Bei offenen und laufenden 800Xl ist eine Kiste M3 Schrauben mitten aufs Board umgefallen!
Ca. 100 Schrauben lagen als Haufen in der Mitte..
XL ausgeschaltet, ausgekippt, eingeschaltet, weitergemacht
Und dann die Schrauben einsammeln... hat am meisten Arbeit gemacht
Tja, diese NMOS Technik ist echt robust...